Pictura: |
Ein in einem Gewässer aufgestellter Stab scheint unter Wasser gekrümmt zu sein. |
Motto: |
Temere est visum |
Kommentar: |
Im Emblem wird vor voreiligen Urteilen gewarnt. Als anschauliches Beispiel dient ein in einem Gewässer aufgestellter Stab, der unter Wasser gekrümmt zu sein scheint. Ebenso wie dieser Eindruck täuscht, ist auf den bloßen Anschein einer Sache oftmals kein Verlaß. In diese Argumentation wird das Zitat aus Vergils "Aeneis" (IX 375) als Motto eingepaßt, indem es ohne die Verneinung im Original übernommen wird. Das Bildmotiv ist dem 1640 in Amsterdam erschienenen Band "Imago primi saeculi" entnommen (S. 566), in dem die niederländischen Jesuiten das hundertjährige Bestehen ihres Ordens feiern und ihre bisherigen Erfolge herausstellen. Dort steht der nur scheinbar gekrümmte Stab für den Orden, der in den verleumderischen Reden von Mißgünstigen verzerrt erscheint, bei unvoreingenommener Prüfung aber sein Anliegen und ihre guten Ziele klar erkennen läßt. |
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Bibelzitat: | Lc 6,37 |
Tag: | 1. Sonntag nach Trinitatis |
Quelle: |
Imago primi saeculi, S. 566 |
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