Pictura: |
Einzelne Taube auf einem verdorrten Ast. |
Motto: |
Desertum facit esse disertum |
Kommentar: |
Das Emblem betont die Einsamkeit als wichtige Voraussetzung für die Auseinandersetzung mit Gott im Gebet. Darauf spielt schon das Motto an; das Moment des Verlassenseins erklärt sich aber erst aus der Pictura. Als Motiv wurde hierfür die Bildlichkeit der Turteltaube gewählt, die sich nach dem Verlust ihres Partners in die Einsamkeit zurückzieht und keine weitere Bindung mehr eingeht (vgl. Vergil Aeneis IV 28 und Ecl. I 58; Valerian. hierogl. XXII 1 und 16). In der Pictura sitzt sie klagend auf dem einzigen verdorrten Ast eines Baumes und bietet so dem Menschen ein Vorbild einer in sich zurückgezogenen vita contemplativa. In der Prosasubscriptio wird allerdings betont, daß die geforderte Einsamkeit eine innere sein soll, die auch etwa in der Stadt zu erlangen sein kann. |
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Bibelzitat: | Lc 3,2 |
Tag: | 4. Advent |
Quellen: |
Pittoni, Imprese (1566), Nr. 45 ♠ Ruscelli, Imprese (1584), S. 170 ♠ Bargagli, Dell'Imprese, S. 372 |
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