Pictura: |
Fortuna mit wehendem Schleier auf einem Rad mit zwei Schwingen. Links im Hintergrund ist eine Eule zu sehen, die am Boden eine Maus erblickt. |
Motto: |
Caecus caecam agnosco |
Kommentar: |
Nach der Reichsteilung unter den Söhnen Karls des Großen und dem Tod Pippins erhielt 811 desssen Sohn Bernhard Italien und das Donaugebiet. Letzteres wurde ihm von Ludwig dem Frommen weggenommen und schließlich dessen Sohn Ludwig übergeben. Als Bernhard dagegen protestierte und aufrüstete, wurde er von Ludwig dem Frommen überfallen und zum Tode verurteilt, wobei man ihm zunächst die Augen ausstach und ihn noch drei Tage am Leben ließ. Während dieser Zeit erkannte Bernhard die Wandelbarkeit des Glückes (vgl. img_forti_leonin00037). Im Emblem wird daher thematisiert, daß Bernhard erst als Blinder die Unbeständigkeit der Göttin Fortuna erkennt, die mit verbundenen Augen auf dem rollenden Rad dargestellt ist. Die eine Maus erblickende Eule versinnbildlicht als Symbol der Weisheit die gewonnene Einsicht Bernhards, während das Nagetier, welches seinerseits den Vogel nicht wahrnimmt, die Blindheit des Schicksals repräsentiert, dem die Weisheit überlegen ist. Die Subscriptio illustriert dabei die Umstände der historischen Ereignisse: den Tod des Vaters, den Verlust Italiens, das Streben, die Herrschaft wiederzuerlangen. (Vgl. auch img_brunn_schaup00042 bzw. img_stein_ainund00029.) |
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Person(en): | Bernhard, Herzog von Bayern (König von Italien) |
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