Pictura: |
Neptun wird von drei Hippokampen auf einer Muschel über stürmisches Meer gezogen und beruhigt mit erhobenem Dreizack die Winde. |
Motto: |
Welche. ich aber |
Kommentar: |
Ernst, der Sohn von Johann II., regierte von 1397 bis 1435 zusammen mit seinem Bruder Wilhelm III., nach dessen Tod allein das Herzogtum Oberbayern-München bis zu seinem eigenen Tod 1438. Das Motto des Emblems ist eine Übersetzung der lateinischen Worte "quos ego – sed [...]",entstammt der "Aeneis" des Vergil (1, 135) und gibt die drohenden Worte des Neptun gegenüber den Sturmwinden wieder, die ohne seine Erlaubnis auf dem Meer wüten. Analog zu dem erhobenen Dreizack, mit dem Neptun die Stürme beruhigt, wird in der Subscriptio der Streitkolben des Herzog Ernst gesehen. Mit diesem soll er in der Schlacht von Alling im Jahre 1422 seinen in Bedrängis geratenen Sohn Albrecht herausgehauen haben. Ein weiteres Ereignis wird erwähnt: Im Münchner Aufstand von 1397 bis 1403 kämpfen die Münchner Zünfte gegen die Patrizier und vertreiben einige davon vorübergehend aus der Stadt. Die Handwerkerregierung unterwirft sich 1403 jedoch den Herzögen Ernst und Wilhelm III., der Status quo ante wird wieder eingerichtet. Aufgrund des Einsatzes für sein Reich erfährt Ernst in der Subscriptio großes Lob, wobei seine gefeierte Tugend auf dem Panzer im Porträt zum Ausdruck kommt: "Ich schone der niedern | Bekriege die Stolzen". Auch diese Worte nehmen Bezug auf die "Aeneis", wo im 6. Buch, Vers 851ff., zu lesen ist: "memento ... parcere subiectis et debellare superbos". |
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Person(en): | Ernst, Herzog von Bayern |
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