Info Startseite
Info Liste digitalisierter Titel
Info Emblemdatenbank
Info Hinweise zum Gebrauch der Datenbank
Info Instructions for the use of the database
Info Impressum
Info Datenschutzerklärung
Info Barrierefreiheit

, Bl. nach S. 482
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Zwei Hunde bellen einen zusammengerollten Igel an.
Motto: Verbündung schaffen kluge Waffen
Kommentar: Während seiner Regierungszeit von 1651 bis 1679 gelang es Ferdinand Maria, Bayern aus Kriegen herauszuhalten, abgesehen von der Entsendung bayerischer Hilfstruppen für die Türkenfeldzüge von 1662 und 1664. Durch das Wort "Verbündung" im Emblem ergeben sich zwei Deutungsvarianten des Emblems. Zum einen könnten Bündnisse mit ausländischen Mächten gemeint sein, um den Frieden zu sichern. Denn mit französischen Hilfsgeldern, die aus dem Bündnisvertrag von 1670 mit Ludwig XIV. dem bayerischen Kurfürsten zustanden, modernisierte und vergrößerte er das bayerische Heer nach französischem Vorbild. Dieser Politik könnte das Emblem Rechnung tragen. Ferdinand Maria erscheint als "Friedens=Fürst", aber dennoch hat er durch Bündnisse und Heeresreform eine Situation geschaffen, die ihn auch in Friedenszeiten im "Harnisch" zeigt. Ausdruck dafür ist der Igel, der sein Stachelkleid mit sich trägt und sich bei Bedarf seiner bedient, indem er sich einrollt. Zum anderen könnte aber gemäß dem mittelhochdeutschen Verb "verbinden", das auch "verbergen, verstecken" bedeutet, unter "Verbündung" das Sichverstecken gemeint sein, wenn der Igel sich einrollt und sich so gegen die Hunde schützt, ohne aggressiv handeln zu müssen.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 16
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Auf dem umgedrehten Kurhut stehen zwei Herzen, aus denen Flammen lodern, welche von einem Ring mit den ineinander übergehenden Initialen "FM" und „AH“ umfasst werden. In den Flammen ist ferner ein umgekehrter Kurhut und im Hintergrund eine gebirgige Landschaft sichtbar.
Motto: Geminum cor flagrat amore
Kommentar: Schaw / wie die Hertzen alle beydt | Mit Liebes=flamm thun brinnen / | Der Ring die grosse Lieb andeut / | Welche ist zwischen Ihnen: | So brinnet dann Ihr Hertzen beydt | Brinnt lang: GOTT woell es geben / | In gleicher Lieb / in gleicher Zeit | Daß Ihr vollendt das Leben.
Mit dem letzten Emblem der 'Aurora exorta' werden noch einmal beide Eltern gemeinsam angesprochen. Die brennenden Herzen und der Ring als Zeichen der Treue sollen in der Pictura die gegenseitige Liebe des Kurfürstenpaares zum Ausdruck bringen, dem in der Subscriptio ein langes Leben in gleichgroßer Liebe füreinander gewünscht wird.
  
Person(en): Maria Anna Christine, Prinzessin von Bayern, Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, Bl. C 3
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Recht im Vordergrund befindet sich ein Podest mit einem Reichsapfel, auf dem ein Kurhut sitzt. Der Reichsapfel fungiert als Bienenstock, aus dem Bienen zu zwei Blumen, nämlich Lilie und Rose, schwärmen, die aus zwei Herzen hervorwachsen.
Motto: Spes publica
Kommentar: Wie die Bienen den süßen Honig der Lilie naschen, so hofft das Volk, von seinem künftigen Herrscher Milde und Frieden zu erhalten. Die Lilie, die in der Pictura zusammen mit einer Rose aus zwei Herzen hervorwächst, symbolisiert den Kurprinzen, während die Herzen wohl das Kurfürstenpaar, Ferdinand Maria und Henriette Adelheid, sowie die Rose die Prinzessin Maria Anna Christine darstellen. Jedoch nur die Lilie findet in der Subscriptio explizite Erwähnung.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst, Maria Anna Christine, Prinzessin von Bayern, Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, Bl. (D 4)
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Kurfürst Ferdinand Maria mit Kurmantel und Kurhut zeigt und erläutert seinem Sohn Max Emanuel, als Kurprinz ebenfalls mit Kurhut und Kurmantel ausgestattet, in einem parkähnlichen Garten die Vorfahren, die als Statuen sich in zwei Reihen gegenüberstehen.
Motto: Hic decus omne tuum
Kommentar: Max Emanuel werden in diesem Emblem die Tugenden seiner Vorfahren dargelegt, die ihn zur Nachahmung anregen sollen, damit auch er wie seine Ahnen einmal in der Nachwelt ein unsterbliches Gedächtnis erringt. In der Subscriptio werden an Regenten und Tugenden aufgeführt: Albrecht III. der Fromme (1438-1460, pietas), Albrecht IV. der Weise (1465-1508, sapientia), Wilhelm IV. der Standhafte (1508-1550, constantia), Albrecht V. der Großmütige (1550-1579, magnanimitas), Wilhelm V. der Fromme (1579-1597, religio), Maximilian I. (1594-1651, iustitia) sowie Ferdinand Maria (1651-1679, clementia).
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst, Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, Kartuscherechts oben
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Ein großer und ein kleiner Löwe blicken in die Sonne.
Motto: Religione
Kommentar: Während sonst in der Emblematik Adler ihre Jungen in die Sonne sehen lassen, um die Sonnenprobe durchzuführen, schauen hier zwei Löwen, die den bayerischen Kurfürsten und seinen Sohn darstellen, zum Tagesgestirn. Das Motto legt nahe, die Sonne als Symbol Gottes aufzufassen, zu dem Ferdinand Maria und auch Max Emanuel ergeben emporblicken.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst, Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, Kartuscherechts unten
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Von zwei auf die Hinterfüße erhobenen Löwen mit gegabeltem Schwanz trägt der eine in seinen Vorderpfoten den Reichsapfel und blickt zurück auf den hinter ihm schreitenden Löwen, der einen Schläger in der Pfote hält und offenbar mit dem Reichsapfel Ball spielen will.
Motto: Non luditur
Kommentar: Das Emblem mit den beiden heraldischen Löwen aus dem bayerischen Wappen enthält die Ermahnung für den Kurprinzen, den Reichsapfel als Symbol der bayerischen Kurwürde weder als Spielzeug zu sehen noch ihn aufs Spiel zu setzen.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst, Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, Kartusche Mitte unten
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Zwei Löwen trinken aus unterschiedlichen Flüssen, nämlich aus dem Rhein ("Rhenus") bzw. aus der Donau ("Danubius"), die beide von Flußgott-Allegorien flankiert sind.
Motto: Ex utroque
Kommentar: Das Emblem erinnert an den einstmals ungeteilten Besitz der Wittelsbacher in Bayern und in der Pfalz. 1214 wurde der Wittelsbacher Otto II. der Erlauchte aufgrund seiner Heirat mit der Pfalzgrafentochter Agnes zunächst Pfalzgraf bei Rhein und 1231 Herzog von Bayern. Beide Ämter bekleidete er bis zu seinem Tod 1253. 1255 und 1329 wurden die Territorien der Wittelsbacher jedoch mehrfach geteilt, so daß die Rheinpfalz aus der Vereinigung mit Bayern gelöst wurde. Erst 1777 sollten Bayern und die Rheinpfalz nach dem Aussterben der bayerischen Linie der Wittelsbacher unter dem Kurfürsten Karl Theodor (1777-1799), der seit 1742 in der Pfalz regierte, wieder vereinigt werden.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst, Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, Kartusche links oben
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Zu Füßen eines von einer Schlange umwundenen Kreuzes liegen ein großer und ein kleiner Löwe.
Motto: Pietate
Kommentar: Da die Schlange am Kreuz möglicherweise die eherne Schlange des Moses (Nm 21,5-9) darstellt und somit auf Christus verweist, bringt das Emblem die Frömmigkeit der bayerischen Kurfürstenfamilie zum Ausdruck.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst, Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 55
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Eine Wolkenhand setzt einen Diamanten in einen Ring ein.
Motto: Post tempora multa
Kommentar: Als Ferdinand Maria 1636 das Licht der Welt erblickte, war sein Vater Maximilian I. (1573-1651) bereits 53 Jahre alt und in zweiter Ehe mit Maria Anna von Österreich (1610-1665) verheiratet, der Tochter Kaiser Ferdinands II. (1578-1637). Die Wartezeit auf den bayerischen Kurprinzen wird mit der langen Entstehungsdauer eines Diamanten verglichen und somit kommt die Wertschätzung für Ferdinand Maria zum Ausdruck, wobei in der Subscriptio insbesondere dessen Friedensliebe und Religiosität hervorgehoben werden.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 59
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Ein Adler fliegt zur Sonne empor.
Motto: Allecta lumine surgit
Kommentar: Wie der Adler zur Sonne hinauffliegt und dabei unverwandt in die Sonne blicken kann, hat auch Ferdinand Maria von frühester Jugend an die Augen auf das Licht der göttlichen Gnade gerichtet und sich in seiner frommen Gottesverehrung über die Verlockungen der Welt erhoben.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 63
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Zwei aus je einer Wolke herauskommende Hände ergreifen einander und umfassen dabei einen Strauß Rosen.
Motto: Simul et semper
Kommentar: Die beiden Hände der Pictura stehen für Ferdinand Maria und dessen Gattin Henriette Adelheid von Savoyen (1636-1676), die 1652 heirateten, wobei die Rosen die gegenseitige Liebe der beiden Ehepartner symbolisieren.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 67
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: In einer parkähnlichen Gartenlandschaft umschwärmen Bienen aus einem nahe gelegenen Bienenstock verschiedene Wiesenblumen.
Motto: Libant non carpunt
Kommentar: Die Vorsicht der Bienen beim Nektarsammeln, um die Blumen nicht zu beschädigen, repräsentiert die maßvolle Selbstbeherrschung Ferdinand Marias und seines Hofes im Umgang mit den Genüssen des Lebens.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 71
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Eine Wolkenhand hält einen Spiegel, der die Strahlen der Sonne auf Kriegsgerät (Waffen, Fahnen, Trommeln) lenkt, so daß dies in Flammen steht.
Motto: Huc omnia tendunt
Kommentar: Mit diesem Emblem wird die friedliebende Klugheit (prudentia) Ferdinand Marias gefeiert. Für den bayerischen Kurfürsten steht hier der polierte, makellose Spiegel, der die Sonnenstrahlen als Ausdruck der Bemühungen um Frieden auf militärische Gegenstände lenkt und diese in Brand setzt. So wird dem Umstand Rechnung getragen, daß nach den Schrecken des Dreißigjährigen Krieges Ferdinand Maria aufgrund seiner umsichtigen Politik bis zu seinem Tod 1679 Bayern 31 Jahre Frieden ermöglicht hatte.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 75
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Vor dem Hintergrund eines offenen Meeres mit Schiffen liegen am Strand verschiedene Muscheln.
Motto: Optima quaeque latent
Kommentar: Ebenso, wie Muscheln unter ihrer Schale eine wertvolle Perle verbergen, bewahrt der bescheidene Ferdinand Maria aufgrund seiner christlichen Demut seine Tugenden lieber im Innern, anstatt sie offen zu zeigen.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 79
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Durch Pfeile verletzter Elefant.
Motto: Nec laesus concitat iras
Kommentar: Da dem verwundeten Elefanten nachgesagt wird, weder in Wut zu geraten noch sich an seinem Peiniger rächen zu wollen, symbolisiert dieses Tier hier die Milde (clementia) des verstorbenen Kurfürsten, der allen Übeltätern stets gnädig gesinnt war.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 83
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Ein Pelikan nährt seine Jungen mit dem Blut aus seiner aufgerissenen Brust.
Motto: Nutrit amore
Kommentar: Unter dem Motto "Nutrit amore", das auf S. 82 zu "Vero nutrit amore" erweitert ist, wird ein Pelikan dargestellt, der sich selbst die Brust öffnet, um mit seinem Blut die Jungen zu nähren.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 87
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Zwei Bienenschwärme, die jeweils von einem vergrößert dargestellten Bienenkönig angeführt werden, vor einer weiten Landschaft.
Motto: Ducunt examina reges
Kommentar: Die Autorität Ferdinand Marias, die er aufgrund seiner Liebe und seiner Hoheit bei den Untertanen genießt, wird mit der Rolle des Bienenkönigs im Bienenvolk verglichen. Denn der Bienenkönig beaufsichtigt und ermuntert das arbeitende Volk, während die Bienen bereits seinen Winken gehorchen. Dabei unterscheidet er sich von seinen Artgenossen schon durch seine größere Gestalt sowie das Fehlen eines Stachels, Eigenschaften, die den gelobten Tugenden der Hoheit und der Liebe zu den Untergebenen beim verstorbenen Kurfürsten entsprechen.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 91
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Regen fällt auf eine weite Landschaft.
Motto: Nihil sibi
Kommentar: Ebenso, wie der Regen nicht aus Eigennutz fällt, sondern zum Vorteil für Flora und Fauna, ließ der verstorbene Kurfürst seine Wohltätigkeit allen Schutzflehenden und Bedürftigen zugute kommen.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 95
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Lamm auf der Weide.
Motto: Undique inermis
Kommentar: Das wehrlose, friedliche Lamm symbolisiert hier die friedliebende Sanftmut Ferdinand Marias, der mit seiner Neutralitätspolitik zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich vermittelnd wirkte.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 99
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Die Sonne steht im Zodiakus am Ort der Zwillinge zwischen Stier und Krebs.
Motto: Non transgreditur
Kommentar: Mit der Sonne, die ihre Bahn durch den Tierkreis niemals verläßt, wird die Gerechtigkeit des verstorbenen Kurfürsten verglichen, da Ferdinand Maria nie von diesem Grundsatz abwich.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 103
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Eine Hand aus einer Wolke hält einen Magneten, durch dessen Kraft einzelne Ringe zu einer hängenden Kette verbunden werden.
Motto: Arcanis nexibus
Kommentar: Da der Magnet durch unsichtbare Kräfte Eisen, Nickel, Kobalt und ferromagnetische Legierungen anzieht, steht er hier als Symbol der Leutseligkeit (affabilitas) Ferdinand Marias. Mit deren Hilfe gelang es dem Kurfürsten, alle Herzen für sich zu gewinnen und wie ein Magnet anzuziehen.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 107
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Ein schneebedeckter Baum im Winter steht auf einer Anhöhe vor dem Hintergrund eines ebenfalls schneebedeckten Waldes.
Motto: Gaudium meum spes mea
Kommentar: Ferdinand Marias Gottvertrauen in schwierigen Situationen gleicht einem entlaubten, schneebedeckten und seiner Früchte beraubten Baum, dem nur die Hoffnung auf eine Wiederkehr des Frühlings noch Freude bereitet.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 111
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Ein am Boden liegender Löwe schläft mit offenen Augen.
Motto: Oculis indormit apertis
Kommentar: Der mit offenen Augen schlafende Löwe symbolisiert Ferdinand Marias Wachsamkeit in der Herrschaftsausübung sowie hinsichtlich der Wahrung und Förderung der Interessen seines Volkes. Im Prosakommentar auf S. 110 wird auf ein thematisch ähnliches Emblem bei Alciato verwiesen, das unter dem Motto "Vigilantia et custodia" u. a. eine Löwenstatue am Eingang eines Tempels zeigt und diesen in der Subscriptio ebenfalls als mit offenen Augen schlafend beschreibt (Alciatus, Andreas: Emblemata, Lyon 1550, S. 21; vgl. Henkel /Schöne, Sp. 1215).
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 115
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Die Statue eines Löwen mit bayerischem Wappenschild speit Wasser in ein Brunnenbecken.
Motto: Sordida pellit
Kommentar: Die moralische Integrität Ferdinand Marias wird mit einer Quelle zum Ausdruck gebracht, die klares und reines Wasser hervorbringt. Dabei sprudelt das Wasser aus einem Löwen, der dem bayerischen Wappentier nachempfunden ist und einen bayerischen Wappenschild in den Pfoten hält. Der verstorbene bayerische Kurfürst erscheint somit als eine beständige Quelle charakterlicher Reinheit.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 119
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Eine Hand aus einer Wolke schlägt mit einem Hammer auf ein pyramidenförmiges Stück Stahl, das auf einem Amboß liegt.
Motto: Non frangitur ictu
Kommentar: Der für seine Härte bekannte Stahl soll hier die Stärke und Standhaftigkeit Ferdinand Marias in guten sowie in schlechten Zeiten darstellen.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 123
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Weil ein Adler im Flug der Sonne sehr nahe kommt, verliert er aufgrund der Hitze Federn.
Motto: Solvitur quia solatur
Kommentar: Weil ein Adler im Flug der Sonne sehr nahe kommt, verliert er aufgrund der Hitze Federn.
Aufgrund seiner Frömmigkeit brach Ferdinand Maria nach Angaben des Prosakommentars auf Seite 122 bei religiösen Betrachtungen öfter in Tränen aus. Dieser Umstand wird mit einem Adler verglichen, der in zu großer Sonnenhitze lieber seine Federn verliert, also eine Art Auflösung erfährt, als auf die unmittelbare Nähe zum strahlenden Glanz des Tagesgestirns zu verzichten. Ebenso suchte der Kurfürst die Nähe zu Gott, auch wenn er sich dabei in Tränen auflöste, weil er dadurch Trost und Entschädigung fand.
Im "Physiologus" gilt der Aufstieg des alten Adlers zur Sonne und das damit verbundene Verbrennen der Flügel sowie die Trübung der Augen als Vorstufe zur Verjüngung, die mit einem dreimaligen Untertauchen in einer Quelle abgeschlossen wird. Zwar stellen die im Emblem und im "Physiologus" bezeichneten Schäden am Gefieder des Adlers durch die Sonne ein gemeinsames Merkmal beider Versionen dar, das Emblem bezeichnet aber einen eigenständigen Sachverhalt und hat nicht die Verjüngung des Adlers zum Thema.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 127
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: In einer prächtigen Halle steht auf einem Tisch eine große, runde, silberne Schale, in der sich eine große Menge goldener Münzen befindet.
Motto: Vincunt omnia nummi
Kommentar: Mit diesem Emblem wird die Freigebigkeit des verstorbenen Landesherrn gelobt, der mit Almosen den Bedürftigen unter die Arme griff und religiösen Gemeinschaften Spenden zukommen ließ. Zwar weisen das Motto und der Prosakommentar auf Seite 126 auch auf die ambivalente Macht des Geldes hin, aber dennoch steht die nützliche Verwendung als finanzielle Hilfe für Mittellose im Vordergrund.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 131
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Eine Pyramide ist von Winden und Niederschlag bedroht.
Motto: Nec frangitur nec flectitur
Kommentar: Mit diesem Emblem wird die Freigebigkeit des verstorbenen Landesherrn gelobt, der mit Almosen den Bedürftigen unter die Arme griff und religiösen Gemeinschaften Spenden zukommen ließ. Zwar weisen das Motto und der Prosakommentar auf Seite 126 auch auf die ambivalente Macht des Geldes hin, aber dennoch steht die nützliche Verwendung als finanzielle Hilfe für Mittellose im Vordergrund.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 135
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Eine zerschlissene Kriegsfahne weht vor Waffen.
Motto: Nobilius lacerum
Kommentar: Obwohl Ferdinand Maria mehrfach als "pacificus" gelobt wird (vgl. S. 56, 142, 145, 149, 172, 174, 176), hebt dieses Emblem die Qual hervor, mit der sich der Kurfürst auch militärischen Aufgaben widmete und auf diese Weise Kriegsruhm erwarb. Denn ebenso, wie eine Fahne, die Spuren des Kampfes zeigt, dem Feldherrn Ehre bringt, zeichnete sich Ferdinand Maria durch die sichtbaren Spuren der Qual aus, die er bei der pflichtgetreuen Erfüllung militärischer Aufgaben auf sich nahm.
In Ermangelung großer Heldentaten des verstorbenen Kurfürsten wird das persönliche Leid des friedliebenden Ferdinand Maria bei seinen wenigen kriegerischen Aktivitäten in den Mittelpunkt gerückt. Denn nur einmal kämpften Truppen des bayerischen Kurfürsten, nämlich im Türkenkrieg 1662-1664, wo die bayerische Reiterei einen nicht unwesentlichen Anteil am Sieg bei St. Gotthard an der Raab über die Osmanen hatte.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 139
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Den Olymp umgibt etwa auf halber Höhe ein dunkles Wolkenband, aus dem ein Blitz hervorzuckt, während oberhalb der Wolken der Gipfel des Berges im Sonnenlicht erstrahlt.
Motto: Fortuna tonat infra verticem sapientis
Kommentar: Allen Widrigkeiten und Wechselfällen des Schicksals zum Trotz hat sich der verstorbene Kurfürst wie ein weiser Philosoph ein heiteres Gemüt bewahrt. Dargestellt wird dies anhand des mit 2911 m höchsten griechischen Berges Olymp, der gleichsam in den Himmel ragt und in der Antike als Sitz der Götter galt. Der oberhalb der Wolkendecke liegende Gipfel befindet sich gewissermaßen jenseits aller Niederschläge und ist der Sonne ebenso unbehindert nah, wie der fromme Ferdinand Maria innere Gelassenheit und Heiterkeit durch seinen Gottesglauben erfahren hat.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 143
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Eine Taube mit Ölzweig im Schnabel fliegt vor einer weiten Landschaft, in deren Mitte eine Brücke zwei Ufer verbindet.
Motto: Foedera nectit
Kommentar: Die Taube mit dem Ölzweig erscheint hier als Friedensbote und bezeichnet die Bemühungen Ferdinand Marias um internationalen Frieden. Das Motto verweist dabei auf die Neutralitätspolitik des Kurfürsten, der etwa im französischen Devolutionskrieg gegen Spanien von 1667 /68 die Neutralität des Deutschen Reiches erreichte sowie im Holländischen Krieg von 1672-78 zwischen den Kriegsgegnern zu vermitteln suchte.
Der Aspekt des Verbindenden, der im Emblem zum Ausdruck kommt, wird im Hintergrund der Pictura durch die Brücke, welche die beiden Bildhälften verknüpft, zusätzlich verdeutlicht.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 147
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Reichsapfel im Kranz von Ölzweigen.
Motto: In aeternum
Kommentar: Dieses Emblem schließt den Überblick über Leben und Charakter des verstorbenen Kurfürsten mit einem Verweis auf das künftige Schicksal Ferdinand Marias ab. Wie sein bisheriges Leben im Einklang mit den göttlichen Lehren ablief, wird er auch nach dem Tode Teil der Harmonie aller Wesen zum Lobe des Schöpfers sein. Dabei symbolisiert die in der Pictura dargestellte Weltkugel den einträchtigen Zusammenklang aller Kreaturen, während der Ölzweigkranz den ewigen Frieden anzeigt, den der stets friedliebende Ferdinand Maria fortan genießen wird.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 155
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Sonnenfinsternis, während die Sonne im Zenit steht.
Motto: Non extinguitur inde
Kommentar: Die Verfinsterung der Mittagssonne durch den Mond bringt zum Ausdruck, daß Ferdinand Maria mit seinen 43 Jahren zwar am Höhepunkt seines Lebens gestorben ist, aber dennoch wie das Tagesgestirn nicht wirklich verschwindet, sondern ewiges Leben genießt.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst
Bibelzitat:Iob 17,13


, S. 157
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Im Meer versinkende, untergehende Sonne.
Motto: Aucto lumine surget
Kommentar: Ebenso, wie die Sonne in der einen Hemisphäre untergehen muß, um in der anderen aufzugehen, ist Ferdinand Maria gestorben, um in strahlenderem Licht in den Himmel einzugehen.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst
Bibelzitat:Ps 123,5


, S. 159
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Wolken rauben die Sicht von unten auf die Sonne.
Motto: Nil demitur lucis
Kommentar: Der in der Pictura durch Wolken verstellte Blick von unten zur Sonne macht in Verbindung mit dem Motto deutlich, daß der Kurfürst zwar durch den Tod der Welt entrissen ist, aber der Glanz seiner Tugenden wie das Licht der Sonne niemals ausgelöscht wird.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst
Bibelzitat:Sap 3,1


, S. 161
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Vogel Phönix sitzt im brennenden Nest, das aus duftenden Hölzern errichtet ist.
Motto: Ex funere vita
Kommentar: Dieses Emblem vergleicht das Ableben Ferdinand Marias mit dem Tod des Phönix, der in einem Nest aus wohlriechenden Hölzern sich selbst verbrennt, indem er das von der Sonne entfachte Feuer mit seinem Flügelschlag fördert, um aus der Asche wieder aufzuerstehen. Ähnlich wird hier der Tod des Kurfürsten gesehen, der im Wohlgeruch seiner Tugenden die Sterblichkeit ablegt und dafür die Unsterblichkeit gewinnt.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst
Bibelzitat:I Cor 15,53


, S. 163
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Am nächtlichen Himmel ist das aus sieben Sternen bestehende Sternbild des Kleinen Bären zu sehen, zu dem auch der Polarstern gehört.
Motto: Non occidit unquam
Kommentar: Da das Sternbild des Kleinen Bären dem Nordpol am nächsten steht, verändert es auch in der nördlichen Hemisphäre am wenigsten seinen Standort und kann jederzeit zur Navigation dienen, da das Gestirn niemals am nördlichen Himmel untergeht. Auch der fromme Ferdinand Maria verschwindet nicht durch seinen Tod, sondern kommt nur Gott noch näher, als dessen Verehrer er stets so standorttreu gewesen ist wie der Kleine Bär.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst
Bibelzitat:Rm 6,9


, S. 165
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Paradiesvogel, der in die Höhe strebt.
Motto: Infima nescit
Kommentar: Dem Paradiesvogel wurde zugeschrieben, keine Füße zu haben und daher das Treiben auf Erden nicht zu kennen, sondern sich in höheren Sphären aufzuhalten. Auf diese Weise wird der Tod Ferdinand Marias gedeutet: Er hat die Sterblichkeit verlassen und steigt gen Himmel, zumal er als frommer Mensch niemals mit den Füßen fest in der Erde verhaftet war, so die Analogie zum Paradiesvogel in der Subscriptio.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst
Bibelzitat:Ps 22,2


, S. 167
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Den mittleren von fünf abgeernteten Weinstöcken beschneidet eine Hand aus einer Wolke mit einer Sichel.
Motto: Secta virescet
Kommentar: Um dem Weinstock im folgenden Jahr reichlich Laub und Frucht zu bescheren, wird er zurückgeschnitten. Ebenso wurde der Lebensfaden Ferdinand Marias zertrennt, damit der Kurfürst das Leben in der Unsterblichkeit gewinnt.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst
Bibelzitat:Is 38,12


, S. 169
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Eine Palme wird von einem schweren Stein niedergedrückt.
Motto: Inclinata resurgo
Kommentar: Da die Palme, von einer Last gebeugt, sich wieder erhebt und dabei über den vorherigen Grad ihrer Aufrichtung hinausschießt, bezeichnet sie Ferdinand Marias Auferstehung zur ewigen Glückseligkeit nach der Beschwernis des Todes.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst
Bibelzitat:I Cor 15,54


, S. 171
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Ein Löwe liegt angesichts fünf ihn anbellender Hunde furchtlos am Boden.
Motto: Magnis non sunt formidini latratus
Kommentar: Gleich dem starken Löwen, der sich nicht um feindselig bellende Hunde kümmert, hat sich Ferdinand Maria nicht von Aufforderungen zur Kriegsteilnahme, die immer wieder erhoben wurden, beeindrucken lassen und unternahm - bis auf den Türkenkrieg von 1662 /64 - keine militärischen Aktionen.
Dieses Emblem befand sich anläßlich der Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Kurfürsten auf dem Trauergerüst in der Theatinerkirche.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 173
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Die geharnischte Minerva (Athene) mit Lanze und Gorgo-Schild sowie einer Eule.
Motto: Consilio et armis
Kommentar: Minerva oder Pallas Athene war bei Griechen und Römern die Göttin der Weisheit und der schönen Künste, unterstützte jedoch auch den besonnenen Kampf und wurde mit Helm, Panzer, Lanze und Schild dargestellt. Ihre "bewaffnete Klugheit" symbolisiert daher Ferdinand Marias umsichtige Friedenspolitik, der Konflikte lieber ohne militärische Auseinandersetzung lösen wollte, obwohl er über ein Heer von 18.000 Soldaten verfügte, das nach fortschrittlichem französischen Vorbild strukturiert war.
Dieses Emblem befand sich anläßlich der Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Kurfürsten auf dem Trauergerüst in der Theatinerkirche.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 175
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Arion, auf einem Delphin reitend.
Motto: Sapiens ubique tutus
Kommentar: Der für seine Kunst in Tarent reich belohnte mythische Sänger Arion sollte auf der Rückfahrt nach Korinth von den habgierigen Seeleuten beseitigt werden, konnte sich aber retten, indem er vom Schiff ins Meer sprang und von einem Delphin ans sichere Ufer gebracht wurde. Diese Sage illustriert die Weisheit (sapientia) Ferdinand Marias, mit der es ihm gelang, trotz aller europäischen Krisen und Spannungen, etwa zwischen Frankreich und Österreich, einem Krieg zu entgehen, wie Arion sowohl den Räubern als auch den Gefahren des Meeres glücklich entkam.
Dieses Emblem befand sich anläßlich der Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Kurfürsten auf dem Trauergerüst in der Theatinerkirche.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 177
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Felsen im Meer, gegen den der Wind die Wellen treibt.
Motto: Frangit non frangitur
Kommentar: Ebenso, wie sich die Wellen an einem standfesten Felsen im Meer brechen, ohne daß dieser Schaden nimmt, hat der verstorbene Kurfürst denjenigen widerstanden, die ihn zum Krieg bewegen wollten. Dies war der Fall sowohl im französischen Devolutionskrieg gegen Spanien von 1667 /1668 als auch im Holländischen Krieg von 1672 bis 1678.
Dieses Emblem befand sich anläßlich der Trauerfeierlichkeiten für den verstorbenen Kurfürsten auf dem Trauergerüst in der Theatinerkirche.
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, S. 47
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: In der Bildmitte hält ein geflügelter Putto ein Medaillon, das von einem Blütenkranz umgeben ist und die Porträtbüste des kindlichen Max Emanuel zeigt, während zwei weitere Putti Medaillons mit den Porträts von Ferdinand Maria und Henriette Adelheid tragen.
Motto: Hinc patri hinc matri
Kommentar: Mit diesem letzten Emblem wird noch einmal betont, daß Max Emanuel die Tugenden seiner Eltern in sich vereint, welche wiederum alle Vorzüge ihrer Ahnen an ihren Sohn vererbt haben, so daß dieser bestens für sein künftiges Amt als bayerischer Kurfürst gerüstet ist.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst, Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst, Henriette Adelheid von Savoyen, bayerische Kurfürstin


, S. 219
 
Zur Blätterversion
 
 
Pictura: Zwei Hunde bellen einen Igel an.
Motto: Pacatus in armis
Kommentar: Während seiner Regierungszeit von 1651 bis 1679 gelang es Ferdinand Maria, Bayern aus Kriegen herauszuhalten, abgesehen von der Entsendung bayerischer Hilfstruppen für die Türkenfeldzüge von 1662 und 1664. Zum Zweck der Friedenssicherung schloß er Bündnisse mit ausländischen Mächten. So vergrößerte und modernisierte Ferdinand Maria mit französischen Hilfsgeldern, die aus dem Bündnisvertrag von 1670 mit Ludwig XIV. dem bayerischen Kurfürsten zustanden, das bayerische Heer nach französischem Vorbild. Ferner ließ er bestehende Festungen, wie in Ingolstadt, ausbauen oder neue Bollwerke errichten. Dieser Politik könnte das Emblem Rechnung tragen. Ferdinand Maria erscheint in der Subscriptio als friedliebender Fürst, hat aber dennoch durch Bündnisse und Aufrüstung eine Situation geschaffen, die ihn auch in Friedenszeiten unter Waffen zeigt. Bildlicher Ausdruck dafür ist der Igel, der ein Stachelkleid trägt und sich bei Bedarf seiner bedient, indem er sich einrollt und sich so gegen die angreifenden Hunde schützt, ohne aggressiv handeln zu müssen. Daher spricht die Subscriptio von einer Verspottung der Kriegsgöttin Bellona im Kriegsfall durch den friedliebenden, aber wehrhaften Fürsten. (Vgl. auch img_brunn_schaup00142.)
  
Person(en): Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


InfoZurück zur Suchmaske