Pictura: |
Ritter in Harnisch reitet mit Lanze im Anschlag. |
Motto: |
Male cuncta ministrat impetus |
Kommentar: |
Von 1253 an regierte Ludwig II. der Strenge zwei Jahre zusammen mit seinem Bruder Heinrich XIII. das Herzogtum Bayern, bevor sie es unter sich teilten und Ludwig Oberbayern und die Rheinpfalz erhielt. 1256 ließ Ludwig seine Gemahlin Maria von Brabant wegen des eifersüchtigen Verdachts der Untreue unschuldig enthaupten, während er angeblich den Boten, der Ludwig irrtümlich einen nicht für ihn bestimmten Brief Marias übergab, sofort niederstieß. Später ergriff ihn jedoch die Reue. Wegen des harten Urteils gegenüber seiner Gattin erhielt Ludwig seinen Beinamen. Aber nach dem Prosakommentar führte er bis zu seinem Tod 1294 ein bußfertiges und tugendvolles Leben. Auf Anraten des Papstes Alexander IV. ließ er 1263 das Zisterzienserkloster Fürstenfeld bei Fürstenfeldbruck zur Sühne errichten (vgl. img_forti_leonin00081). Im Emblem wird unbesonnenes Verhalten, bildlich dargestellt durch einen in voller Rüstung wild galoppierenden Ritter, als Ursache für umfassendes Unglück bestimmt, da gemäß dem Motto das Ungestüm alles schlecht ausführt. Darüber hinaus hebt die Subscriptio Ludwigs militärische Fähigkeiten hervor, betont aber zugleich, daß er auch Gott ehrte und im Krieg stets den Frieden im Sinn hatte. Ludwig der Strenge dient hier als Beispiel für das tapfere Ertragen von selbsterzeugtem Leid mittels eines tugendvollen und besonnenen Lebens. Daher mag dieser bayerische Herzog ein Vorbild für Max Emanuel sein, der aufgrund seiner Unvernunft an seinem politischen Scheitern selbst maßgeblich beteiligt war. (Vgl. img_brunn_schaup00116 sowie img_stein_ainund00061.) |
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Person(en): | Ludwig V. der Ernsthafte (Ludwig II. der Strenge), Herzog von Bayern |
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