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, S. [2]
 
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Pictura: Die Göttin Aurora schwebt mit brennender Kerze in der linken Hand und Posaune in der rechten Hand sowie dem Morgenstern oberhalb des Kopfes über zwei Felsen im Meer, die beide jeweils mit dem Kurhut bedeckt sind. Zwischen den Felsen lugt eine strahlende Sonne hervor, die einen Anker in den rechten Felsen geschlagen zu haben scheint.
Motto: Aurora est nuncia solis
Kommentar: Gleich wie die schöne Morgenröth | Mit Stralen fein bekleidet | Zu Morgens vor der Sonn auffgehet | Und d' finstre Wolcken scheydet / | Also annun die Morgenröth | In Bayren ist erschinen / | Auffs Jahr / wils GOTT / die Hoffnung stehet / | Ein Sonn werden wir gewinnen.
Der bayerische Kurfürst Ferdinand Maria und seine Gemahlin Henriette Adelheid sind als zwei mit dem Kurhut bedeckte Felsen im Meer dargestellt, über denen sich die Geburt der Prinzessin Maria Anna Christine als erstes Kind wie die Morgenröte erhebt, welche die Sonne ankündigt. Denn unter der Sonne ist der erwünschte Kurprinz zu verstehen. Doch mit der Geburt Maria Anna Christines nach acht Jahren kinderloser Ehe besteht die Hoffnung auf einen männlichen Nachkommen. Ausdruck dieses Optimismus ist der Anker als Symbol des Vertrauens und der Zuversicht, der, von der Sonne ausgehend, in einen der Felsen geschlagen ist.
  
Person(en): Maria Anna Christine, Prinzessin von Bayern


, S. 4
 
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Pictura: Oben befindet sich die Sonne, die, von einem Wolkenring umgeben, den Namen Gottes in hebräischer Sprache enthält. Im Strahlenkranz der Sonne regnen Blumen auf die Erde herab. Eine gebirgige Landschaft bildet den Hintergrund, während im Vordergrund der von bayerischen Rauten bedeckte Boden mit einem Wurzelgeflecht durchzogen ist.
Motto: De coelo gratia manat
Kommentar: Secht wie der Himmel gantz gnadenreich | Von oben herab thut regnen / | Mit Rosn / Violn / vnnd mehr dergleich | Die Erden thut besegnen: | Erfrew dich dann O Bayren Land / | Die Gnad wird sich vermehren / | Der edle Regn durch Gottes Hand | Wird dir alls liebs bescheren.
Die fruchtbare bayerische Erde nimmt die vom Himmel gesandten Blumen als Setzlinge auf, um die erhoffte Blüte zu tragen. Die Geburt der Prinzessin Maria Anna Christine erscheint somit als vom Himmel geschenkte Gnade, wie es auch das Motto zum Ausdruck bringt. Allerdings spielt auch in dieses Emblem der Wunsch nach dem künftigen Kurprinzen hinein, wenn in der Subscriptio eine reichliche Ernte erhofft wird.
  
Person(en): Maria Anna Christine, Prinzessin von Bayern


, S. 6
 
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Pictura: Eine Löwin sieht in einem gesprungenen Spiegel zwei Löwen, einen mit Mähne, einen ohne. Der Spiegel wird von einer Hand, die aus einer Wolke kommt, an einem Band gehalten.
Motto: Similes natura creavit
Kommentar: In einem Spiegl die Löwin fein | Sich spiegelt und probiret / | Darinn gsicht sie zween Löwen sein / | Denen sie gleich gformiret: | Ein Adler gleiche Jungen hat / | Also auch starcke Löwen; | Die gstalt so der Löw an sich hat / | Die Löwin hats auch eben.
Das Löwen-Emblem verweist zunächst nur darauf, daß die Kinder nach den Eltern geschaffen werden. Da jedoch die Löwin im zerbrochenen Spiegel zweimal ihr Konterfei sieht, wird der Hoffnung auf die Geburt eines weiteren Kindes Ausdruck verliehen, wobei der eine durch die Mähne als männlicher Löwe bezeichnete Nachkomme den erwünschten Kurprinzen symbolisiert.
  
Person(en): Maria Anna Christine, Prinzessin von Bayern


, S. 8
 
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Pictura: Ein blühender Lorbeerbaum wächst aus dem Kurhut hervor. Außen herum ist eine weite Landschaft sowie rechts oben die strahlende Sonne zu sehen.
Motto: Feret arbor florida fructus
Kommentar: Wann uns ein Baum die Früchten sein | Durch reiche Blüe andeutet: | Als main ich daß der Lorber fein | Zum Früchten sich bereitet: | Diß Jahr thut er ansehliglich | Mit Blüe sich überziegen / | Auffs Jahr / wir leben hoffentlich / | Sein gwünschte Frucht wird kriegen.
Die Geburt der Prinzessin Maria Anna Christine wird mit der prächtigen Blüte eines Lorbeerbaumes verglichen, die einem reichen Früchteertrag vorausgeht. Unter diesem Lorbeerbaum ist explizit die Kurfürstin Henriette Adelheid zu verstehen, der am Ende der Subscriptio gehuldigt wird. Zwar erhält das Neugeborene ein freundliches Kompliment, wenn es als Blüte des Wittelsbachischen Baumes bezeichnet wird, aber dennoch ist es nur der 'prodromus fructuum', der Vorläufer der Früchte. Wichtiger ist nämlich der erhoffte Kurprinz, der die erwünschte Ernte verkörpern soll.
  
Person(en): Maria Anna Christine, Prinzessin von Bayern


, S. 10
 
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Pictura: Rundbau mit Säulen und Skulpturen, durch dessen Schornstein eine Rauchwolke entweicht. Links pumpen zwei Hände aus einer Wolke mit einem Blasebalg Luft in das Gebäude hinein.
Motto: Ardores nutrit avitos
Kommentar: Hier lebt das rechte Heldenmuth | Triumph und grosse Thatten / | Welch' / wie ein Fewer brinnen thut / | Also sich überschatten: | Die angeborne Gütigkeit | Nemblich hierin thut brinnen / | Wiewol sie brinnt / in Ewigkeit | Wird sie doch nicht zerrinnen.
Wie der Subscriptio zu entnehmen ist, muss als Subjekt des Mottos 'Boica Domus' ergänzt werden. Daher stellt wohl die Pictura mit dem Rundbau die Dynastie der bayerischen Herrscher dar, welche - gemäß dem Motto - die Glut uralter Tugend der Vorfahren nährt. Die Hände mit dem Blasebalg aus der Wolke deuten an, daß Gottes Hilfe das bayerische Fürstenhaus unterstützt.Bei Ferdinand Maria wird die Tugend der Milde (Clementia) hervorgehoben. Insofern bezieht sich dieses Emblem nicht auf die neugeborene Prinzessin Maria Anna Christine oder den erhofften Kurprinzen, sondern huldigt dem Vater, dem Kurfürsten Ferdinand Maria.
  
Person(en): Maria Anna Christine, Prinzessin von Bayern


, S. 12
 
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Pictura: In einem Käfig, dessen Dach ein bayrisches Rautenmuster enthält und auf seiner Spitze den Reichsapfel trägt, befindet sich eine größere Anzahl von Löwen. Links neben dem Käfig hält eine Hand aus einer Wolke den Käfigschlüssel an einem Band. Vor dem Käfig steht eine Löwin mit Blickrichtung zum Käfig.
Motto: Certo cum tempore cuncti
Kommentar: Das ist die Burgk in welcher sich | Das Löwenblut ernehret / Welch' ihrn Stamm unzähliglich | Mit Helden hat vermehret: | Es seynd nun zwar der Fürsten vil | Auß dem Pallast gegangen / | Aber vilmehr / ich hoffen will / | Werden darauß noch prangen.
Das bayerische Fürstenhaus wird als Käfig dargestellt, aus dem schon viele Löwen hervorgegangen sind. Diese Symbolik ist als Anspielung sowohl auf das bayerische Wappen mit den pfälzischen Löwen als auch auf die Tugenden der bayerischen Herrscher zu werten. Da das Haus der Wittelsbacher stets männliche Nachkommen aufweisen konnte, verbindet sich auch mit diesem Emblem die Hoffnung, daß noch mehr künftige Regenten geboren werden, vor allem möglichst schnell ein Kurprinz für Ferdinand Maria und Henriette Adelheid! Die Hand aus der Wolke mit dem Schlüssel zum Käfig deutet eine gewisse Zuversicht auf diesbezüglichen Beistand Gottes an, zumal mit der Geburt Maria Anna Christines nach achtjähriger kinderloser Ehe ein erfreuliches Zeichen gegeben wurde. Allerdings findet die Neugeborene in diesem Emblem keine explizite Erwähnung.
  
Person(en): Maria Anna Christine, Prinzessin von Bayern


, S. 14
 
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Pictura: Vor einem durchsichtigen Reichsapfel, in dem eine Gestalt mit Kurhut auf dem Kopf und Reichsapfel in den Händen zu sehen ist, liegt eine fast nackte, häßliche Frauengestalt mit Schlangenhaaren, die Personifikation des Neides. Auf deren Gesicht tritt ein sehr feminin aussehender Achilles, der auf der linken Seite aus dem Reichsapfel herauszukommen scheint.
Motto: Virtutis proemia Boiae
Kommentar: Das ist das Zaichn und grosse Zierd / | So Hauß Bayren thut tragen: | Welches ein Glantz genennet wird | Deß Reichs / will nichts mehr sagen: | Gehe dann hinweg du gringer Neydt / | Hinweg / thu nur verzagen ; | Sech in den Apfel: mit der Zeit | Der wird den Huet aufftragen.
Der im Motto genannte Lohn bayerischer Tugend ist der Reichsapfel, der als Zeichen der 1623 an Herzog Maximilian I. von Bayern, den Vater Ferdinand Marias, verliehenen Kurwürde fungiert. In der Pictura von gewaltiger Größe, enthält der Reichsapfel hier in seinem Innern das Wunschbild eines Kurprinzen, nämlich einen am Boden liegenden Jungen mit Kurhut und Reichsapfel. Dieser soll dann als neuer Achilles den als gorgonenhaftes, schlangenhaariges Weib dargestellten Neid besiegen, wie es im Vordergrund der Pictura zu sehen ist. Wer mit dem personifizierten Neid gemeint ist, bleibt unklar. Vermutlich besteht ein Zusammenhang mit dem Erwerb der Kurwürde für das bayerische Fürstenhaus.
  
Person(en): Maria Anna Christine, Prinzessin von Bayern


, S. 16
 
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Pictura: Auf dem umgedrehten Kurhut stehen zwei Herzen, aus denen Flammen lodern, welche von einem Ring mit den ineinander übergehenden Initialen "FM" und „AH“ umfasst werden. In den Flammen ist ferner ein umgekehrter Kurhut und im Hintergrund eine gebirgige Landschaft sichtbar.
Motto: Geminum cor flagrat amore
Kommentar: Schaw / wie die Hertzen alle beydt | Mit Liebes=flamm thun brinnen / | Der Ring die grosse Lieb andeut / | Welche ist zwischen Ihnen: | So brinnet dann Ihr Hertzen beydt | Brinnt lang: GOTT woell es geben / | In gleicher Lieb / in gleicher Zeit | Daß Ihr vollendt das Leben.
Mit dem letzten Emblem der 'Aurora exorta' werden noch einmal beide Eltern gemeinsam angesprochen. Die brennenden Herzen und der Ring als Zeichen der Treue sollen in der Pictura die gegenseitige Liebe des Kurfürstenpaares zum Ausdruck bringen, dem in der Subscriptio ein langes Leben in gleichgroßer Liebe füreinander gewünscht wird.
  
Person(en): Maria Anna Christine, Prinzessin von Bayern, Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, Bl. C 3
 
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Pictura: Recht im Vordergrund befindet sich ein Podest mit einem Reichsapfel, auf dem ein Kurhut sitzt. Der Reichsapfel fungiert als Bienenstock, aus dem Bienen zu zwei Blumen, nämlich Lilie und Rose, schwärmen, die aus zwei Herzen hervorwachsen.
Motto: Spes publica
Kommentar: Wie die Bienen den süßen Honig der Lilie naschen, so hofft das Volk, von seinem künftigen Herrscher Milde und Frieden zu erhalten. Die Lilie, die in der Pictura zusammen mit einer Rose aus zwei Herzen hervorwächst, symbolisiert den Kurprinzen, während die Herzen wohl das Kurfürstenpaar, Ferdinand Maria und Henriette Adelheid, sowie die Rose die Prinzessin Maria Anna Christine darstellen. Jedoch nur die Lilie findet in der Subscriptio explizite Erwähnung.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst, Maria Anna Christine, Prinzessin von Bayern, Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


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