Pictura: |
Im Bildhintergrund sind mehrere von Habsburgern und Wittelsbachern errichtete Jesuitenkollegien zu sehen, worauf die Inschrift "Collegia societati ab Austriacis et Bavaris fundata" unten am Rahmen hinweist. Während einige Putten im Vordergrund mit Bauarbeiten beschäftigt sind, planen und leiten zwei am linken bzw. rechten Bildrand befindliche Frauenfiguren, die mit "Liberalitas" und "Munificentia" bezeichnet sind, die Tätigkeiten. Dabei ist links neben der Liberalitas ein Putto zu sehen, der ein Füllhorn voller Münzen aus dem Bild trägt. Die obere Bildhälfte beherrscht das dem Jesuitenwappen entnommene Christusmonogramm, das zwei Putten tragen. Darüber halten Adler und Löwe ein Schriftband mit dem Motto. Auf der linken Seite weist ein Putto, flankiert von Kaiserkrone und Zepter im Lorbeerkranz, mit der rechten Hand auf das geschlossene Buch, das die Liberalitas in Händen hat, und mit der Linken auf den Adler. Auf der rechten Seite zeigt ein Putto, flankiert von Kurhut und Schwert im Palmenkranz, mit der linken Hand auf das geöffnete Buch und den Zirkel der Munificentia sowie mit der Rechten auf den Löwen. |
Motto: |
Exaltemus nomen eius |
Kommentar: |
Die Hochzeit von Maria Antonia und Max Emanuel erscheint aus dem Blickwinkel des Jesuiten Paul Aler als eine Verbindung von österreichischer und bayerischer Freigebigkeit, die anhand der von Habsburgern und Wittelsbachern gestifteten Jesuitenkollegien zum Ausdruck kommt. Dabei fungieren die als allegorische Frauengestalten dargestellten, synonymen Tugenden der Liberalitas und Munificentia als Leitfiguren dieser Schenkungen. Der Zweck, der hinter dieser Freigebigkeit steckt, wird anhand des von Adler und Löwen gehaltenen Mottos "Exaltemus nomen eius" deutlich, nämlich die Erhöhung des Namen Gottes durch Bayern und Österreich als Hauptvertreter des Katholizismus im Deutschen Reich. Allerdings zeigt das Christusmonogramm, das dem Wappen des Jesuitenordens entstammt, den großen Einfluß der Jesuiten in den katholischen Ländern, wenn der zu erhöhende Name Jesu symbolisch eng mit der Societas Jesu verbunden ist. |
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Person(en): | Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst |
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