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, S. 17
 
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Pictura: Phöbus in einem Vierspänner, von Gottes Hand geführt.
Motti: Exoratus exorior ♠ Den Aufgang und das Leben / Nur Fürbitt mir solt geben
Kommentar: Max Emanuel verdankt seine Geburt der Fürbitte des Hl. Kajetan
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 22
 
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Pictura: Die aufgehende Sonne bestrahlt die Theatiner-Kirche.
Motti: Oriens sua funera spectat ♠ Jm Aufgang ich schon schaue/ Wo mir mein Grabstatt baue
Kommentar: Menschen soll immer an den Tod denken - Theatiner-Kirche wird anläßlich der Geburt des Kurfürsten gebaut und später Grablege der Wittelsbacher
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 27
 
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Pictura: Aufgehende Sonne im Morgenrot.
Motti: Diem praesignat ab ortu ♠ Auß dem Aufgang ist zu sehen/ Was soll in dem Tag beschehen
Kommentar: Morgenrot deutet voraus auf die Siege des Kurfürsten über die Türken
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 32
 
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Pictura: Memnon-Statue bei Sonnenaufgang.
Motti: Ortuque tuo singula gaudent ♠ Wie alles sich erfreut / wann dein schöns Liecht entstehet/ So alles sich betrübt/ wann es zu Gnaden gehet
Kommentar: Untertanen sollen sich über die Geburt des Kurfürsten freuen und über seinen Tod klagen
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 37
 
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Pictura: Sonne im Sternzeichen Widder (Phöbus im Wagen von zwei Widdern gezogen).
Motti: Auratus ut exeat, intrat ♠ Der keine Waffen scheut/ den Kampff=Platz jung eingehet/ Dem goldne Ehren=Zierd im Alter bevor stehet
Kommentar: Unerschrockenheit des Kurfürsten schon in der Kindheit läßt hohe Ehren erwarten
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 42
 
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Pictura: Sonne im Tierkreiszeichen Stier (Phöbus im Wagen von zwei Stieren gezogen - unten Turnierszene).
Motti: Adest spes maxima frugum ♠ Nächste Hoffnung grosser Frücht / Reiche Blühte schon verspricht
Kommentar: Der junge Kurfürst erweist sich sehr früh als vollkommen und läßt eine 'reiche Ernte' erwarten
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 48
 
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Pictura: Sonne im Sternzeichen Zwillinge (Phöbus im Wagen von den Zwillingen gezogen - unten Huldigung anläßlich des Regierungsantritts 1680).
Motti: Iam illustrabit omnia ♠ Mehr Glantz die Sonn ertheillen wird: Da Sie vollkommen jetzt regiert
Kommentar: Ankündigung einer glücklichen Regierung durch den Kurfürsten
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 54
 
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Pictura: Sonne im Tierkreiszeichen Krebs (Phöbus im Wagen zielt mit Pfeil und Bogen auf den ihn angreifenden Krebs - ein zweiter Krebs flüchtet, den Mond in den Scheren haltend - unten flüchtende Türkenkrieger).
Motti: Retrocedere cogit ♠ Die Sonn das Bl. umbkehret/ Dem Mond den Krebs=Gang lehret
Kommentar: Siege des Kurfürsten über die Türken
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 60
 
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Pictura: Sonne im Tierkreiszeichen Löwe (Phöbus im Wagen von zwei Löwen gezogen - unten: Löwen fallen über Türken her).
Motti: Geminat ardores ♠ Daß die Hitze sey vermehrt/ Selbst das Löwen=Hauß begehrt
Kommentar: Hitze im Zeichen des Löwen verweist auf die Siege des Kurfürsten über die Türken und auf seine Heirat mit Maria Antonia
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 65
 
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Pictura: Sonne im Tierkreiszeichen Jungfrau (Sonne wird von der Jungfrau bekränzt - unten klagender (?) Löwe)
Motti: Tempora temperat ♠ Wie die Hitz/ so auch das Leyd/ Wird gelinder mit der Zeit
Kommentar: Leid des Kurfürsten über den Tod seiner Gattin wird durch die Heirat mit Theresa Kunigunde und durch die aus dieser Ehe geborenen Kinder gemildert
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 71
 
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Pictura: Sonne im Tierkreiszeichen Waage (Phöbus hält die Waage geschultert
Motti: AEquo pondere librat ♠ Jedem gleich= und rechtes Gwicht Wahrer Klugheit Waag verspricht
Kommentar: Tag- und Nachtgleiche im Zeichen der Waage verweist auf das sorgsam abwägende Urteil des Kurfürsten in politisch schwieriger Zeit
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 76
 
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Pictura: Sonne im Tierkreiszeichen Skorpion (Skorpion richtet Lanze auf die Sonne - unten alchemistisches Labor.
Motti: Non nocet medico ♠ Der Artzt verlacht/ Solch Gifftes Macht
Kommentar: Widerstand des Kurfürsten gegen die politischen Schicksalsschläge
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 81
 
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Pictura: Sonne im Tierkreiszeichen Schütze (Chiron zielt mit Pfeil und Bogen auf die Sonne - unten Bautätigkeiten).
Motti: Complebo sagittas ♠ Nach deß Himmels=Zihl zum Hayl Enden sich deß Martis Pfeil
Kommentar: Hoffnung auf Ende des Exils des Kurfürsten
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 86
 
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Pictura: Sonne im Sternzeichen Steinbock (Phöbus im Wagen von zwei Steinböcken gezogen - unten: Anlage eines Gartens)
Motti: Redit laeta dies ♠ Nun widerkommt der fröhlich Tag/ Mit dem sich endet alle Klag
Kommentar: Freude bei der Rückkehr des Kurfürsten aus dem Exil
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 92
 
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Pictura: Sonne im Tierkreiszeichen Wassermann (Phöbus rudert im Nachen durch das aus dem Krug des Wassermanns fließende Wasser - unten: Garten).
Motti: Omnibus solatia fundit ♠ Allen den Trost ergiest / Der stätts mit Gnaden fliest
Kommentar: Großzügigkeit des Kurfürsten, wie sie sich auch in der Bautätigkeit zeigt
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 97
 
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Pictura: Sonne im Sternzeichen Fische (Tod angelt die Sonne, die von einem Fisch angegriffen wird - unten: Schloßanlage im Bau).
Motti: Non sufficit unus ♠ Einer nit deß Lauffes=Zihl Schon zu setzen gnug seyn will
Kommentar: rechtzeitige Sorge des Kurfürsten für seine Nachkommen
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 107
 
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Pictura: Sonnenuhr im Dunkel
Motti: Nec hora nec dies ♠ Noch Tag/ noch Stund sich zeigt: Da sich die Sonn geneigt
Kommentar: Kurfürst hat sich ergeben in seinen Tod gefügt
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 112
 
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Pictura: Regenbogen bei untergehender Sonne.
Motti: Mea fata triumpho ♠ Jm Nidergang/ Mit Sige prang
Kommentar: Triumph auch durch vergangene Siege, aber auch durch Tränen der Reue und Buße
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 117
 
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Pictura: Milchstraße.
Motti: Nigrescunt omnia circum ♠ Ob schon alles schwartz hier sey/ Doch mein Gmüth bleibt schwärtze frey
Kommentar: Kurfürst hat sich stets als aufrichtig erwiesen
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 122
 
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Pictura: Bienen bei Sonnenuntergang.
Motti: Requiescant laboribus suis ♠ Auf die Arbeit folgt die Ruhe/ Jch nur Arbeit wechßlen thue
Kommentar: Der verstorbene Kurfürst wird auch im Jenseits für seine Untertanen sorgen
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 127
 
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Pictura: Sonne hinter den Wolken.
Motti: Tegit non aufert ♠ Was verhüllt/ nit unterdruckt/ Noch die Gegenwart entzuckt
Kommentar: Der verstorbene Kurfürst gerät nicht in Vergessenheit bei den Untertanen
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 132
 
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Pictura: Doppelte Weltkugel.
Motti: Unus non sufficit orbis ♠ Mit einer Welt allein Jch nit begnügt kan seyn
Kommentar: Streben des Kurfürsten nach der himmlischen Welt
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 137
 
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Pictura: Zwei Putten messen den Daumen des zerstörten Koloß von Rhodos aus.
Motti: Iacens quoque miraculo est ♠ Der stehend Wunder=Groß erkennt Auch ligend / Wunder wird genennt
Kommentar: Wahre Größe wird auch nach dem Untergang an den Spuren noch erkannt
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 142
 
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Pictura: Apollo-Altar mit Öl- und Lorbeerzweigen
Motti: Sic honorabitur ♠ Auf solche Weise wird geehrt/ Der schon erklärt der Ehren werth
Kommentar: Verpflichtung zur Verehrung des verstorbenen Kurfürsten
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 152
 
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Pictura: Delphischer Dreifuß.
Motti: Quis nobis oracula fundet? ♠ Wo der Warheit=Sprüche sollen Wir Betrübten nun erhollen?
Kommentar: Klage über die Weisheit des Verstorbenen
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 156
 
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Pictura: Augenzepter.
Motti: Regit, et prospicit ♠ Das Fürsehen/ wie regieren/ Den' gebührt/ die Scepter führen
Kommentar: Klage über den Verlust der Vorsorge und Wachsamkeit des Verstorbenen
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 159
 
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Pictura: Zwei Putti errichten eine Siegestrophäe aus Fahnen und Waffen.
Motti: Illaesa supersunt ♠ Ewig bleibet unversehrt Was den Sig/ und Ruhm bewehrt
Kommentar: Ruhm des Kurfürsten wegen seiner Siege und seines Ansehens bei den Untertanen
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 168
 
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Pictura: Mondfinsternis.
Motti: Adimit consortia lucis ♠ Ach! mir benimmt die Erd deß Liechts Genuß zu sehr / Da sie verhüllt mein Sonn, Soll diß nit fallen schwer?
Kommentar: Trauer der Kurfürstin über den Tod ihres Gatten
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 170
 
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Pictura: Sternenhimmel.
Motti: Solemque suum sua sidera plangunt ♠ Die Sterne trauren auch/ da ihre Sonn verblichen/ Und mit der Sonnen ist der gröste Trost entwichen
Kommentar: Trauer der Erben um den Verstorbenen
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 171
 
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Pictura: Ein Löwe liegt trauernd auf dem Boden.
Motti: Lacrymis maduere leones ♠ Secht/ daß in Thränen hier die Löwen selbst zerfliessen/ wie groß wird den Verlurst man allzeit nennen müssen?
Kommentar: Trauer der Wittelsbacher
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 173
 
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Pictura: Lotuspflanze am Wasser.
Motti: Tecum commergimur omnes ♠ Bey deinen Untergang o Sonne unsrer Erden/ Jn Trauren auch wir all Schmertz=voll versencket werden
Kommentar: Trauer der Untertanen
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer, 2
 
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Pictura: Aufgehende Sonne.
Motti: Magnus ab aethere natur ♠ -
Kommentar: Bezug zum Titel
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer, 1
 
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Pictura: Sonne im Zenit.
Motti: Mundum splendoris implet ♠ -
Kommentar: Bezug zum Titel
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer, 3
 
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Pictura: Untergehende Sonne.
Motti: Major in occasu ♠ -
Kommentar: Bezug zum Titel
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer, 4
 
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Pictura: Sternenhimmel.
Motti: Dignum nec sidera funus ♠ -
Kommentar: ???
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Bl. B (1)
 
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Pictura: Zwei Felsen im Meer, der linke mit dem Kurhut, der rechte mit dem Fürstenhut bedeckt, sind durch einen Anker verbunden, über dessen Stange zwei mit einer Kette verknüpfte Herzen hängen. Hinter den Felsen erhebt sich die strahlende Sonne. Darüber befindet sich der von einem Wolkenkranz umgebene, kerzenartig gestaltete Morgenstern.
Motto: Tandem aliquando
Kommentar: Der neugeborene Kurprinz Maximilian Emanuel wird als lang ersehnte aufgehende Sonne gefeiert. Die Pictura ähnelt der des ersten Emblems aus der 1660 veröffentlichten "Aurora exorta" desselben Autors. Während dort jedoch die Göttin Aurora im Zentrum steht, bildet hier die aufgehende Sonne den Mittelpunkt. Hoch am Himmel strahlt noch der Morgenstern. Der in der "Aurora exorta" den rechten Felsen bedeckende Kurhut ist hier allerdings durch den Fürstenhut ersetzt. Damit erleichtert sich die Identifikation der beiden Felsen. Denn der Kurhut repräsentiert den bayerischen Kurfürsten Ferdinand Maria, der Fürstenhut die Gemahlin, Henriette Adelheid, welche aus dem Fürstengeschlecht von Savoyen stammt.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Bl. B 2
 
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Pictura: Vor einer weiten Landschaft blickt ein Löwe zum Himmel, wo auf einem Wolkenband das Tierkreiszeichen Löwe zu sehen ist.
Motto: Bono augurio
Kommentar: Wegen der irrtümlichen Annahme, daß der am 11.07.1662 geborene Maximilian Emanuel im Sternzeichen des Löwen zur Welt gekommen sei und nicht, wie es richtig ist, des Krebses, wird dieses Geburtsdatum als gutes Vorzeichen gewertet, da ein Löwe dem römischen Unterkaiser Galerius Maximianus (ca. 250-311) den Sieg über den Perserkönig Narses im Jahre 298 anzeigte und in Ägypten die Nilflut beginnt, wenn die Sonne sich dem Sternbild des Löwen nähert. Außerdem wäre dieses Tierkreiszeichen für einen künftigen bayerischen Regenten passend, da der pfälzische Löwe das bayerische Wappen ziert und zugleich die dem Löwen zugesprochene Tapferkeit und Hochherzigkeit als rühmenswerte Herrschertugenden gelten.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Bl. (B 4)
 
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Pictura: Aus einem Fürstenhut wächst ein Maulbeerbaum hervor, um dessen Stamm sich eine Schlange windet.
Motto: Tarde sed prudenter
Kommentar: Dieses Emblem wendet sich an die Mutter des Neugeborenen, Henriette Adelheid, und stellt die etwa zehnjährige Wartezeit auf den Kurprinzen positiv dar, indem hierbei eine Parallele zum Ausschlagen des Maulbeerbaumes gezogen wird: Anders als die meisten Bäume, die zu Beginn des Frühlings treiben und damit durch Frost Schaden nehmen können, sprießt der Maulbeerbaum erst später. Diese Eigenschaft des Maulbeerbaumes wird als klug beurteilt und auch an Henriette Adelheid gelobt, da sie durch eine Geburt im reiferen Alter möglichen Komplikationen aus dem Weg gegangen sei. Die Klugheit der Mutter symbolisiert die Schlange, die sich um den Stamm des Maulbeerbaumes windet, während der Fürstenhut Henriette Adelheids Abstammung aus dem Fürstengeschlecht von Savoyen zum Ausdruck bringt.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst, Henriette Adelheid von Savoyen, bayerische Kurfürstin


, Bl. C (1)
 
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Pictura: Pegasus öffnet mit seinem Hufschlag die Quelle Hippokrene auf dem Musenberg Helikon, so daß eine Fontäne sich auf den musizierenden Apollo und die neun Musen ergießt.
Motto: Plenus ab ungue
Kommentar: Der neugeborene Kurprinz wird mit diesem Emblem aufgefordert, den Schönen Künsten, dargestellt durch Apollo und die neun Musen, gewogen zu sein und sie freigebig zu fördern. Somit dürfte unter dem inspirierenden Dichterroß Pegasus Maximilian Emanuel selbst zu verstehen sein, zumal das lateinische Wort "unguis" sich mehr auf den menschlichen Finger- oder Fußnagel bezieht, während "ungula" den Pferdehuf meint.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Bl. C 3
 
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Pictura: Recht im Vordergrund befindet sich ein Podest mit einem Reichsapfel, auf dem ein Kurhut sitzt. Der Reichsapfel fungiert als Bienenstock, aus dem Bienen zu zwei Blumen, nämlich Lilie und Rose, schwärmen, die aus zwei Herzen hervorwachsen.
Motto: Spes publica
Kommentar: Wie die Bienen den süßen Honig der Lilie naschen, so hofft das Volk, von seinem künftigen Herrscher Milde und Frieden zu erhalten. Die Lilie, die in der Pictura zusammen mit einer Rose aus zwei Herzen hervorwächst, symbolisiert den Kurprinzen, während die Herzen wohl das Kurfürstenpaar, Ferdinand Maria und Henriette Adelheid, sowie die Rose die Prinzessin Maria Anna Christine darstellen. Jedoch nur die Lilie findet in der Subscriptio explizite Erwähnung.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst, Maria Anna Christine, Prinzessin von Bayern, Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, Bl. D (1)
 
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Pictura: Auf einem Berg steht die Virtus, die in der rechten Hand ein Zepter trägt und mit der linken Hand eine Krone einem Pferd hinhält, welches mit feurigem Atem auf die Anhöhe zugaloppiert.
Motto: Virtutis via
Kommentar: Anhand des mutig zum Gipfel der Tugend sprengenden Pferdes wird Max Emanuel ermahnt, schon von frühester Kindheit an auf dem steilen Weg der Tugend zum Gipfel zu streben, um dort die Krone ewigen Ruhms zu erringen.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Bl. D 2
 
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Pictura: An ein Podest mit einem jungen, früchtetragenden Baum gelehnt, ruht eine menschliche Gestalt mit kindlichen Gesichtszügen und Kurhut. Am Himmel befindet sich rechts oben ein Stern, wobei zwischen dem Stern und der Person eine Verbindung besteht. Im Hintergrund strahlt die aufgehende Sonne hinter einem Berg hervor, im Vordergrund ist am Boden eine Pflanze sichtbar, die aus dem Erdreich hervorbricht.
Motto: Sole oriente
Kommentar: Das Emblem stellt die morgendliche Aufbruchsstimmung dar, die durch die Geburt des Kurprinzen eingekehrt ist: Der junge Kurprinz schläft noch neben einem jungen Baum, der dennoch schon Früchte trägt, die an den Reichsapfel, Ausdruck der Kurwürde, erinnern. Im Vordergrund ist - leider etwas unscharf - eine junge Pflanze erkennbar, die ebenfalls den Beginn eines neuen Lebens verdeutlicht. Die Sonne geht gerade auf und vertreibt das Dunkel, während noch der Morgenstern über dem jungen Schläfer strahlt.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Bl. D 3
 
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Pictura: Auf einer mit Löwenkopf verzierten Basis steht eine Säule, die von einem Kurhut gekrönt wird und verschiedene Wappenschilde zeigt. Diese Säule betrachtet der Kurprinz, der als junger Mann mit Kurhut, Panzer und Mantel dargestellt ist.
Motto: Augusta origo
Kommentar: Max Emanuel schaut die Wappen der mit ihm verwandten Familien an. Die Subscriptio hebt aus der weitläufigen Verwandtschaft innerhalb des europäischen Hochadels zwei Geschlechter hervor. So wurde dem Kurprinzen vom savoyischen Herzogsgeschlecht, dem seine Mutter Henriette Adelheid entstammt, die Tugend der Milde (clementia) vererbt. Das österreichischen Kaiserhaus, aus dem seine Großmutter Maria Anna, die Gemahlin von Maximilian I. und Tochter Kaiser Ferdinands II., stammt, habe ihm Frömmigkeit (pietas) mitgegeben.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Bl. (D 4)
 
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Pictura: Kurfürst Ferdinand Maria mit Kurmantel und Kurhut zeigt und erläutert seinem Sohn Max Emanuel, als Kurprinz ebenfalls mit Kurhut und Kurmantel ausgestattet, in einem parkähnlichen Garten die Vorfahren, die als Statuen sich in zwei Reihen gegenüberstehen.
Motto: Hic decus omne tuum
Kommentar: Max Emanuel werden in diesem Emblem die Tugenden seiner Vorfahren dargelegt, die ihn zur Nachahmung anregen sollen, damit auch er wie seine Ahnen einmal in der Nachwelt ein unsterbliches Gedächtnis erringt. In der Subscriptio werden an Regenten und Tugenden aufgeführt: Albrecht III. der Fromme (1438-1460, pietas), Albrecht IV. der Weise (1465-1508, sapientia), Wilhelm IV. der Standhafte (1508-1550, constantia), Albrecht V. der Großmütige (1550-1579, magnanimitas), Wilhelm V. der Fromme (1579-1597, religio), Maximilian I. (1594-1651, iustitia) sowie Ferdinand Maria (1651-1679, clementia).
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst, Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, Kartuscherechts oben
 
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Pictura: Ein großer und ein kleiner Löwe blicken in die Sonne.
Motto: Religione
Kommentar: Während sonst in der Emblematik Adler ihre Jungen in die Sonne sehen lassen, um die Sonnenprobe durchzuführen, schauen hier zwei Löwen, die den bayerischen Kurfürsten und seinen Sohn darstellen, zum Tagesgestirn. Das Motto legt nahe, die Sonne als Symbol Gottes aufzufassen, zu dem Ferdinand Maria und auch Max Emanuel ergeben emporblicken.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst, Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, Kartuscherechts unten
 
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Pictura: Von zwei auf die Hinterfüße erhobenen Löwen mit gegabeltem Schwanz trägt der eine in seinen Vorderpfoten den Reichsapfel und blickt zurück auf den hinter ihm schreitenden Löwen, der einen Schläger in der Pfote hält und offenbar mit dem Reichsapfel Ball spielen will.
Motto: Non luditur
Kommentar: Das Emblem mit den beiden heraldischen Löwen aus dem bayerischen Wappen enthält die Ermahnung für den Kurprinzen, den Reichsapfel als Symbol der bayerischen Kurwürde weder als Spielzeug zu sehen noch ihn aufs Spiel zu setzen.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst, Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, Kartusche Mitte unten
 
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Pictura: Zwei Löwen trinken aus unterschiedlichen Flüssen, nämlich aus dem Rhein ("Rhenus") bzw. aus der Donau ("Danubius"), die beide von Flußgott-Allegorien flankiert sind.
Motto: Ex utroque
Kommentar: Das Emblem erinnert an den einstmals ungeteilten Besitz der Wittelsbacher in Bayern und in der Pfalz. 1214 wurde der Wittelsbacher Otto II. der Erlauchte aufgrund seiner Heirat mit der Pfalzgrafentochter Agnes zunächst Pfalzgraf bei Rhein und 1231 Herzog von Bayern. Beide Ämter bekleidete er bis zu seinem Tod 1253. 1255 und 1329 wurden die Territorien der Wittelsbacher jedoch mehrfach geteilt, so daß die Rheinpfalz aus der Vereinigung mit Bayern gelöst wurde. Erst 1777 sollten Bayern und die Rheinpfalz nach dem Aussterben der bayerischen Linie der Wittelsbacher unter dem Kurfürsten Karl Theodor (1777-1799), der seit 1742 in der Pfalz regierte, wieder vereinigt werden.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst, Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, Kartusche links oben
 
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Pictura: Zu Füßen eines von einer Schlange umwundenen Kreuzes liegen ein großer und ein kleiner Löwe.
Motto: Pietate
Kommentar: Da die Schlange am Kreuz möglicherweise die eherne Schlange des Moses (Nm 21,5-9) darstellt und somit auf Christus verweist, bringt das Emblem die Frömmigkeit der bayerischen Kurfürstenfamilie zum Ausdruck.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst, Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer
 
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Pictura: Eine Hand hält ein Kreuz an einer Kette.
Motto: Nihil ista gravabit
Kommentar: Maximilian Heinrich von Bayern, Neffe des Kurfürsten Maximilian I. und von 1650 bis 1688 Erzbischof von Köln, schenkt dem Neugeborenen ein Kreuz, das Attribut des Hl. Maximilian von Cilli, des Bischofs von Loch (Laureacum) und Namenspatrons des Kindes. Schon in frühester Kindheit soll Max Emanuel das Kreuz kennenlernen und hochschätzen, um Übeln zu entgehen. Vgl. im Text S. 6.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst, Maximilian Heinrich von Bayern, 1650-1688 Erzbischof von Köln


, Titelkupfer
 
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Pictura: Wiege
Motto: In motu quies
Kommentar: Emanuel Philibert (1528-1580), Karl Emanuel I. (1562-1630) oder Karl Emanuel II. (1634-1675) von Savoyen - die drei in Frage kommenden Träger des Namens Emanuel - schenkt eine Wiege, die Max Emanuel zunächst selbst benutzen und später für seine eigenen Nachkommen verwenden soll. Das Motto bringt neben der Tatsache, daß kleine Kinder durch sanfte Wiegebewegungen leicht einschlafen, auch zum Ausdruck, daß die Bayern nach einer zehnjährigen Wartezeit auf ihren Kurprinzen nun wieder beruhigt schlafen können, während der künftige Herrscher in der Wiege geschaukelt wird. Vgl. im Text S. 6.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer
 
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Pictura: Wickelband
Motto: Non sunt vincula
Kommentar: Die Gottesmutter Maria bringt als Geschenk für den Neugeborenen ein Wickelband, das aber nicht als Fessel, sondern als Bringer der Freiheit zu sehen ist, da sie mit einem solchen Band auch das Jesuskind wickelte, der ja der Befreier der Menschen von der Erbsünde ist. Vgl. im Text S. 8.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer
 
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Pictura: Jesuskind-Puppe
Motto: Similis simili
Kommentar: Der Hl. Joseph hat für Max Emanuel eine Puppe mit dem Aussehen des Jesuskindes, da nur eine solche Puppe eines Prinzen würdig ist und diesem als Vorbild dienen soll. Vgl. im Text S. 8.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer
 
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Pictura: Milchfläschchen
Motto: Et hinc subsidium
Kommentar: Der Hl. Kajetan schenkt ein Fläschchen mit Milch als Hilfe für die Mutter, wobei die weiße Farbe der Milch eine gottgefällige Reinheit symbolisiert, die Max Emanuel sich in der Tiefe seines Innern bewahren soll. Vgl. im Text S. 8.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer
 
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Pictura: Steckenpferd
Motto: Haec sint praeludia
Kommentar: Von seinem Ahnen Kaiser Ludwig dem Bayern (ca. 1283-1347) erhält der Kurprinz ein Steckenpferd, das als Hinweis auf künftige militärische Taten fungiert. Vgl. im Text S. 12.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer
 
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Pictura: Kuchen und Zuckerwerk, Schuh und Rute
Motto: Blande et severe
Kommentar: Der Hl. Nikolaus erinnert durch seine Gaben, nämlich Kuchen, Zuckerwerk und Rute im Schuh, daran, daß in der Erziehung eines Kindes - auch eines Prinzen - das richtige Verhältnis von Nachsicht und Strenge bedeutsam ist. Vgl. im Text S. 12.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer
 
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Pictura: Obst und Nüsse
Motto: Innocui lusus
Kommentar: Während das Spiel eines Kindes mit Obst und Nüssen, die der Hl. Antonius dem Kurprinzen schenkt, unschuldig und gefahrlos zu nennen ist, birgt das Spiel eines erwachsenen Fürsten mit Macht und Herrschaft große Risiken für sein Reich. Daher läßt sich ein Zusammenhang des in der Pictura dargestellten Obstes mit dem 'pomum imperiale' herstellen, dem Reichsapfel, der Zeichen der bayerischen Kurwürde ist. Somit verbirgt sich in diesem Emblem eine Ermahnung an den künftigen Herrscher, später - bildlich gesprochen - den Reichsapfel nicht als Spielzeug zu gebrauchen, wie er als Kind mit dem geschenkten Obst umgehen kann, sondern in Zukunft mit Umsicht und Vernunft zu regieren. Denn die Gefahrlosigkeit seiner Spiele wird als größter Vorzug des Kindesalters gegenüber den späteren Altersstufen gewertet. Vgl. im Text S. 14.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer
 
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Pictura: Christusmonogramm
Motto: Has litteras discat
Kommentar: Im Text des 'Dies natalis' fehlen die Ausführungen zum Hl. Ignatius und seinem Geschenk, einer Abbildung des Christusmonogramms. Während andere Embleme in diesem Werk die Hinführung zur christlichen Religion mit Schwerpunkten wie Kreuz, Christuskind-Puppe oder Rosenkranz thematisiert haben, steht hier der Aspekt des Lesenlernens im Vordergrund. Statt des ABC sind jedoch in der Pictura die drei Buchstaben des Christusmonogramms sichtbar. Damit soll nicht nur auf spielerische und gegenständliche Weise, sondern auch mit kognitiven Mitteln die Nähe des künftigen bayerischen Kurfürsten zum Katholizismus und insbesondere zum Jesuitenorden sichergestellt werden, da das Christusmonogramm das Wappen des Jesuitenordens ziert.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer
 
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Pictura: Rosenkranz
Motto: His ludat globulis
Kommentar: Statt einfacher Murmeln hat der Hl. Franz von Assisi für das Neugeborene einen Rosenkranz, der seiner Ansicht nach eines bayerischen Prinzen würdig ist und als Spielzeug keinen Schaden bringt. Vgl. im Text S. 12.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer
 
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Pictura: Geweihte goldene Rose
Motto: Flos flori
Kommentar: Der heiliggesprochene Papst Pius I., dessen Fest am 11.07, dem Geburtstag Max Emanuels, gefeiert wird, präsentiert hier eine geweihte goldene Rose. Auch der neugeborene Kurprinz wird als Blume bezeichnet, deren Duft die bald sich zeigende Tugend des künftigen Herrschers entfaltet. Vgl. im Text S. 14.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer
 
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Pictura: Lamm Gottes in Herzform als Medaillon
Motto: et (griech.)
Kommentar: Der Verfasser und der Kupferstecher des "Dies natalis" waren sich offenbar uneinig, ob der Hl. Felix von Nola oder der seliggesprochene und erst 1712 kanonisierte Kapuzinermönch Felix von Cantalicio als Namenspatron auftreten soll. Davon legt das auf Seite 15 befindliche Gedicht Zeugnis ab, wobei die Entscheidung letztlich offen bleibt, obwohl auf dem Titelblatt die Presbytertracht des Nolaners und kein Kapuzinergewand zu sehen ist.
Dieses als letztes im Werk beschriebene Emblem macht deutlich, daß Gott Anfang und Ende des Lebens ist, der, im Herzen aufgenommen und - etwa wie in Form des in der Pictura dargestellten Medaillons - über dem Herzen getragen, Glück bringt, so daß der jeweilige Mensch sehr wohl 'felix' sein und das Leben im Guten beschließen kann. Vgl. im Text S. 14.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 5
 
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Pictura: Ein Kind mit dem Christusmonogramm auf der Brust weist mit der Hand auf das Kölner Jesuitenkolleg, dessen Kirchturm von der aufgehenden Sonne angestrahlt wird.
Motto: Nos hinc praevidimus ortum
Kommentar: Die Kölner Jesuiten rühmen sich, als erste die lang ersehnte Geburt des bayerischen Kurprinzen vorhergesehen zu haben, da sie nicht an die gottgegebene Unfruchtbarkeit eines für die katholische Kirche so förderlichen Kurfürstenhauses glauben konnten. Die Pictura bezieht sich auf den nach dem Theologen Sabellius (um 215) bei den Tyrern gepflegten Brauch, jenen zum König zu wählen, der die Morgensonne zuerst grüßen konnte und daher zu den Türmen und Mauern emporblicken mußte, die zuerst vom Schein der aufgehenden Sonne berührt werden. Ebenso wurde gewissermaßen auf dem Turm der jesuitischen Mariae Himmelfahrtskirche zu Köln die Ankunft Max Emanuels zuerst bemerkt.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 7
 
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Pictura: In einem Wolkenkreis strahlt auf dem Rücken eines am Himmel befindlichen Krebses die Sonne.
Motto: Tarde, sed tandem
Kommentar: Mit dem Motto 'Tarde, sed tandem' wird die Erleichterung über die Geburt des Kurprinzen nach zehnjähriger Wartezeit zum Ausdruck gebracht, da Ferdinand Maria und Henriette Adelheid bereits 1652 geheiratet hatten. Entschuldigend weist die Subscriptio darauf hin, daß alles Große, wie Gold und Edelsteine, eine lange Entstehungszeit benötige.
Ferner wird dem am 11.07.1662 im Sternzeichen des Krebses geborenen Max Emanuel als Wiedergeburt des tugendreichen Großvaters Maximilian I. gehuldigt. Anknüpfungspunkt dafür sind gemäß der Subscriptio die antiken Festlichkeiten zu Ehren des Adonis und der Venus im Hochsommer, wenn die Sonne im Tierkreiszeichen des Krebses steht. Hierbei wurden alljährlich die Ankunft des Adonis, die Vereinigung mit Venus und sein erneuter Tod gefeiert und der Hoffnung Audruck verliehen, daß Adonis nach zwölf Monaten vom Acheron wiederkomme.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 9
 
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Pictura: Über einer Stadtansicht von München bestrahlt die auf einem Krebs ruhende Sonne einen Löwen.
Motto: Hinc illustrabitur ille
Kommentar: Da die Sonne bei Max Emanuels Geburt im Tierkreiszeichen des Krebses (22.06-22.07) stand, bestrahlt sie gewissermaßen schon das benachbarte Zeichen des Löwen (23.07-23.08), der als das tapferste der Tiere gilt und das Wappentier Bayerns ist. Auf diese Weise kommt zum Ausdruck, daß Max Emanuel einmal großen Ruhm für das bayerische Kurfürstenhaus erwerben wird.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 11
 
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Pictura: Durch Spiegelungen erscheint die Sonne mehrfach in der Natur.
Motto: Praelucet pluribus unus
Kommentar: Dieses Emblem huldigt dem Vater des Kurpinzen und stellt den Kurfürsten Ferdinand Maria als Sonne dar, die in der Natur Spiegelbilder von sich hervorbringen kann. Damit wird der Hoffnung Ausdruck verliehen, daß Ferdinand Maria noch mehr männliche Nachkommen haben wird.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 13
 
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Pictura: Während im Hintergrund die Sonne untergeht, leuchten am Firmament viele Sterne über einer weiten Landschaft.
Motto: Et in his spectabitur absens
Kommentar: Aus diesem letzten Emblem sprechen der Wunsch und die Hoffnung, daß Ferdinand Maria und sein Nachfolger als scheidende Kurfürsten durch die Gunst des Himmels ebenso eine große Zahl von Nachkommen für die Nachwelt hinterlassen, wie die untergehende Sonne durch ihr Licht erhellte Sterne.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 35
 
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Pictura: Ein Schiff fährt auf stürmischer See mit im Wind schlagenden Segeln nahe an einem Felsen vorbei. Auf dem Achterdeck sitzt ein geflügelter Putto und deutet auf einen Stern, der durch die Wolken scheint.
Motto: Hic regit
Kommentar: Zur Illustration der für eine erfolgreiche Staatsführung notwendigen Eigenschaften 'pietas' und 'politia' bezieht sich das Teilmotto 'Hic regit' auf den das Staatsschiff in Zukunft lenkenden Herrscher, dessen Stelle am Ruder hier ein Putto einnimmt. Der Putto zeigt auf den Stern, der durch das zweite Teilmotto "Hinc regitur" als Leitstern des frommen Herrschers zu deuten ist. Der dazugehörige Text geht von der allgemeinen Feststellung aus, daß wahre Frömmigkeit gerade in schweren Zeiten nie das Auge vom Himmel abwendet. Für das Staatsschiff bedeutet dies, daß es dann sicher fährt, wenn es seinen Kurs vom Himmel her bestimmt. Dieses Vorgehen wird Max Emanuel aufgrund der Frömmigkeit seiner Vorfahren vorhergesagt.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 35
 
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Pictura: Ein Schiff fährt auf stürmischer See mit im Wind schlagenden Segeln nahe an einem Felsen vorbei. Auf dem Achterdeck sitzt ein geflügelter Putto und deutet auf einen Stern, der durch die Wolken scheint.
Motto: Hinc regitur
Kommentar: Um die für eine erfolgreiche Staatsführung notwendigen Tugenden der 'pietas' und der 'olitia' darzustellen, zeigt unter dem Teilmotto "Hinc regitur" ein Putto auf einen Stern, der als dessen Leitstern zu deuten ist. Dabei bezeichnet der unter dem Teilmotto "Hic regit" das Staatsschiff lenkende Putto den Herrscher eines Staates, der in wahrer Frömmigkeit gerade in schweren Zeiten seinen Kurs nach dem Himmel ausrichtet. Aufgrund der Religiosität seiner Vorfahren wird im Text genau diese Verfahrensweise für Max Emanuel vorhergesagt.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 37
 
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Pictura: Zwei geflügelte Putten schmieden mit Hämmern Waffen und Werkzeuge auf einem Amboss, während im Hintergrund ein ungeflügelter Putto mittels eines Blasebalgs Feuer in einem steinernen Ofen schürt. Im Vordergrund liegen Waffen (Schwerter, Rüstungen, Kanonenkugeln) und Werkzeuge (Sichel, Sense, Winkel, Spaten, Hacke).
Motto: In utroque valebit
Kommentar: Mit diesem Emblem wird gefordert, daß der tugendreiche Herrscher sowohl die Fähigkeit zur Kriegsführung im Verteidigungsfall als auch gleichermaßen Friedfertigkeit ("pacis ac belli artes") unter Beweis stellen muß, um flexibel auf die Gegebenheiten der Politik reagieren zu können. Da im Text aus der Familie der Wittelsbacher Beispiele für friedliebende Herzöge (Albrecht V. der Großmütige, Sigismund) sowie militärisch erfolgreiche Savoyer (Amadeus der Große, Victor Amadeus I.) im Stammbaum Max Emanuels ausgewiesen werden, besteht die Hoffnung, der künftige Kurfürst werde einmal beide Eigenschaften in sich vereinen.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 39
 
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Pictura: Die am Himmel stehende Sonne spiegelt sich in einem Gewässer.
Motto: Majestas laudatur in imis
Kommentar: Das Emblem der sich im Wasser spiegelnden Sonne soll dem künftigen Herrscher zeigen, daß ein Fürst neben Hoheit und Würde (majestas) auch Freundlichkeit und Menschlichkeit (humanitas) besitzen muß. Denn auch die Sonne begibt sich von ihrer einzigartigen Position hoch am Himmel als Spiegelbild auf die Erde hinab, damit der Mensch, ohne die Gefahr zu erblinden, sie länger betrachten kann.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 41
 
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Pictura: Springbrunnen
Motto: Collecta fluit
Kommentar: Wie an der Randbemerkung auf S. 39 ersichtlich ist, geht es bei diesem Emblem nicht, wie auf Seite 41 angegeben, um die Eigenschaft der 'magnificentia', sondern um die 'munificentia' in Verbindung mit der Ökonomie. Zum Ausdruck kommt, daß die Wirtschaftspolitik des Herrschers sich durch Freigebigkeit (munificentia) auszeichnen müsse, die dem öffentlichen Wohl nützt. Mit einem Springbrunnen ist dabei der Fürst zu vergleichen, der die gesammelten Güter und Gelder den Untertanen zugute kommen läßt, wie der Brunnen sein Wasser an die unten befindlichen Schalen weitergibt.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 43
 
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Pictura: Der Götterbote Merkur sowie am Boden ein Strauß vor einem Schloß zur Linken und einer Kirche zur Rechten.
Motto: Caelo terrisque sapit
Kommentar: Um darzustellen, daß Beschlüsse auf Erden so gefasst werden müssen, als ob sie im Himmel selbst zustande gekommen wären, also menschliche Klugheit (sapientia humana) auch Zeugnis von göttlicher Weisheit (sapientia divina) ablegen soll, erscheint unter dem Teilmotto "Caelo terrisque sapit" der Götterbote Merkur als das Verbindungsglied zwischen Himmel und Erde, da er beide Orte gut kennt und den Menschen die Ratschlüsse der Götter mitteilt. Der Strauß, dem unter dem Teilmotto "Cernit utrinque" die Fähigkeit zugesprochen wird, gleichzeitig mit einem Auge zum Himmel, mit dem anderen zur Erde blicken zu können, wird aufgrund der damit zum Ausdruck kommenden Berücksichtigung beider Sphären als Vorbild für Max Emanuel hingestellt, das er einmal nachahmen wird. Schloß und Kirche im Hintergrund verdeutlichen Himmel und Erde, wobei hier die ansonsten vertikale Anordnung beider Ebenen durch eine horizontale ersetzt ist.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 43
 
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Pictura: Der Götterbote Merkur sowie am Boden ein Strauß vor einem Schloß zur Linken und einer Kirche zur Rechten.
Motto: Cernit utrinque
Kommentar: Unter dem Teilmotto "Cernit utrinque" wird dem künftigen Herrscher Max Emanuel der Strauß als Vorbild hingestellt, da er gleichzeitig mit einem Auge zum Himmel, mit dem anderen zur Erde blicken kann. Ebenso sollen die Beschlüsse eines Fürsten beide Sphären berücksichtigen und wirken, als ob sie im Himmel selbst zustande gekommen wären. Die Klugheit eines Menschen (sapientia humana) muß auch Zeugnis von göttlicher Weisheit (sapientia divina) ablegen. Schloß und Kirche im Hintergrund verdeutlichen dabei die irdische und die göttliche Ebene, wobei hier die ansonsten vertikale Anordnung durch eine horizontale ersetzt ist. Unter dem Teilmotto "Caelo terrisque sapit" erscheint der Götterbote Merkur als das Verbindungsglied zwischen Himmel und Erde, da er beide Orte gut kennt und den Menschen die Ratschlüsse der Götter mitteilt.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 45
 
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Pictura: Ein Putto hält einen Maßstab in der Hand, während ein anderer Putto einen Maßstab ins Wasser taucht, so daß dieser gebrochen erscheint.
Motto: Tenax recti
Kommentar: Um dem künftigen Herrscher zu verdeutlichen, Gerechtigkeit (iustitia) müsse auch gegebenenfalls mit Milde (clementia) verbunden sein, zeigt unter dem Teilmotto "Tenax recti" der Putto mit dem Maßstab an, daß an Recht und Gesetz als Norm festzuhalten sei. Allerdings führt die im Wasser gebrochen erscheinende Meßlatte mit dem Teilmotto "Flectitur ad lacrima"' vor Augen, daß auch ein Richter zu Nachsicht und Milde fähig sein sollte. Dabei wird die konkrete Bedeutung des Verbums 'flectere' (biegen, beugen) im übertragenen Sinne auf den geistigen Vorgang der Rührung als Abweichen von einer starren Linie angewandt. Es besteht auch die Möglichkeit, beide Teilmotti zusammen als ein Motto aufzufassen. Der Satz "Tenax recti flectitur ad lacrimas" läßt sich dann verstehen als: 'Der am Rechten Festhaltende wird zu Tränen gerührt.' Damit kommt die Verbindung von Gerechtigkeit und Milde in einem syntaktischen Gefüge zum Ausdruck.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 45
 
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Pictura: Ein Putto hält einen Maßstab in der Hand, während ein anderer Putto einen Maßstab ins Wasser taucht, so daß dieser gebrochen erscheint.
Motto: Flectitur ad lacrimas
Kommentar: Um dem künftigen Herrscher zu verdeutlichen, Gerechtigkeit (iustitia) müsse auch gegebenenfalls mit Milde (clementia) verbunden sein, zeigt unter dem Teilmotto "Tenax recti" der Putto mit dem Maßstab an, daß an Recht und Gesetz als Norm festzuhalten sei. Allerdings führt die im Wasser gebrochen erscheinende Meßlatte mit dem Teilmotto "Flectitur ad lacrimas" vor Augen, daß auch ein Richter zu Nachsicht und Milde fähig sein sollte. Dabei wird die konkrete Bedeutung des Verbums 'flectere' (biegen, beugen) im übertragenen Sinne auf den geistigen Vorgang der Rührung als Abweichen von einer starren Linie angewandt. Es besteht auch die Möglichkeit, beide Teilmotti zusammen als ein Motto aufzufassen. Der Satz "Tenax recti flectitur ad lacrimas" läßt sich dann verstehen als: 'Der am Rechten Festhaltende wird zu Tränen gerührt.' Damit kommt die Verbindung von Gerechtigkeit und Milde in einem syntaktischen Gefüge zum Ausdruck.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 47
 
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Pictura: In der Bildmitte hält ein geflügelter Putto ein Medaillon, das von einem Blütenkranz umgeben ist und die Porträtbüste des kindlichen Max Emanuel zeigt, während zwei weitere Putti Medaillons mit den Porträts von Ferdinand Maria und Henriette Adelheid tragen.
Motto: Hinc patri hinc matri
Kommentar: Mit diesem letzten Emblem wird noch einmal betont, daß Max Emanuel die Tugenden seiner Eltern in sich vereint, welche wiederum alle Vorzüge ihrer Ahnen an ihren Sohn vererbt haben, so daß dieser bestens für sein künftiges Amt als bayerischer Kurfürst gerüstet ist.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst, Ferdinand Maria von Bayern, Kurfürst, Henriette Adelheid von Savoyen, bayerische Kurfürstin


, Titelkupfer
 
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Pictura: In der oberen Bildhälfte bläst die Göttin Fama eine Posaune, die mit bayerischen Rauten und der Aufschrift "Fama prognostica" verziert ist, und hält zusammen mit zwei geflügelten Putten ein Bl., das einen Triumphbogen abbildet. Auf dem Architrav ist zu lesen: "Maximiliano II." Zwischen den Säulen findet sich die Aufschrift "Idea futuri", unter dem Bogen der Text "Cum pedibus crescet". Einer der beiden Putten streut Blumen. In der unteren Bildhälfte arbeiten Putten am Bau des Triumphbogens. Im Hintergrund geht die Sonne auf und wird von der bogenförmigen Inschrift "Iam splendet in ortu" überdacht. Einzelne Bestandteile des Triumphbogens sind schon erkennbar und tragen Beschriftungen (Postament mit Volute: "Saxa loquentur"; Steinplatte: "Quadrabit"; Steinplatte: "Asperitate caret"; Säulenkapitell: "Erigetur"; Teil des Gebälks mit Voluten: "Ad summa paratur"; Teil des Gebälks mit Werkzeugen und Winkelmesser: "Iustitiae ad normam"; Säulenbasis: "Magna feret"; Säule: "Insistet patri").
Motto: Cum pedibus crescet
Kommentar: Die Göttin Fama schenkt dem neugeborenen Kurprinzen Max Emanuel einen Triumphbogen, da die Tugenden der Vorfahren, die ihnen Ruhm eingebracht haben, sich auf Max Emanuel vererbt haben und er diese Tugenden einmal zeigen wird. Dabei zeigt die Pictura sowohl ein Modell des fertigen Bauwerkes als auch Putten, die an dessen Fertigstellung arbeiten. Einzelne Bauteile tragen Inschriften, die über das jeweilige Objekt hinausgehen und sich in ihrer Gültigkeit auch auf Max Emanuel beziehen können. Deswegen werden diese beschrifteten Elemente im folgenden als eigene Embleme aufgeführt (vgl. emb_famax_progno00002-00010). Auf den Seiten 31f. geht der Text der "Fama prognostica" näher auf den im Titelkupfer dargestellten Triumphbogen ein.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer
 
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Pictura: Am Horizont geht die Sonne auf; davor steht ein leerer Triumphwagen, der den Triumphbogen krönen soll.
Motto: Iam splendet in ortu
Kommentar: Während der künftige Triumphbogen für Max Emanuel gebaut wird, verbreitet der Neugeborene aufgrund seiner Abkunft schon in der Wiege einen Glanz wie die Sonne beim Aufgang.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer
 
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Pictura: Das mit dem Motto verzierte rechte Postament des Triumphbogens für Max Emanuel wird von Putten errichtet.
Motto: Saxa loquentur
Kommentar: Die Abwandlung des Sprichwortes "Saxa loquuntur", das eine Kunstauffassung zum Ausdruck bringt, nach der aus den Werken der Bildenden Kunst die Aussage einer Epoche zutage tritt, verdeutlicht, daß der entstehende prachtvolle Triumphbogen den künftigen Ruhm Max Emanuels angemessen wiedergeben wird.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer
 
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Pictura: Rechteckige Steinplatte
Motto: Quadrabit
Kommentar: Das lateinische Verb "quadrare" bedeutet intransitiv sowohl konkret "viereckig sein" als auch übertragen "passen, sich schicken". Wenn die Inschrift "Quadrabit" auf einer behauenen Steinplatte steht, kommt das ganze Bedeutungsspektrum des Wortes zur Anwendung. So, wie der Stein rechteckig ist, wird auch der Triumphbogen ebenmäßig sein und sich für den künftigen Triumphator Max Emanuel schicken.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer
 
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Pictura: Steinplatte
Motto: Asperitate caret
Kommentar: So, wie der Stein exakt bearbeitet ist, wird auch der künftige Kurfürst Max Emanuel schon aufgrund seiner edlen Abkunft keine Roheit und Ungeschliffenheit zeigen.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer
 
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Pictura: Ionisches Säulenkapitell
Motto: Erigetur
Kommentar: Gleich dem Kapitell, das einmal oben auf der Säule thronen wird, schwingt sich dereinst Max Emanuel dorthin empor, wo der angestammte Platz eines Fürsten ist, nämlich an die Spitze der Gesellschaft.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer
 
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Pictura: Teil des Gebälks mit Voluten
Motto: Ad summa paratur
Kommentar: Ähnlich dem vorangegangenem Emblem, bringt dieses für das Gebälk vorgesehene Bauteil zum Ausdruck, daß Max Emanuel aufgrund seiner hohen Abstammung dazu vorbestimmt ist, an der Spitze der Gesellschaft zu stehen und entsprechend herausragende Taten zu vollbringen.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer
 
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Pictura: Teil des Gebälks mit Winkelmaß und Hammer
Motto: Iustitiae ad normam
Kommentar: Dem künftigen Fürsten dient die Gerechtigkeit als Richtschnur seiner Herrschaftspraxis analog zum Winkelmaß als Maßstab für die ebenmäßige Bearbeitung des Steines mit dem Hammer. Dabei symbolisiert der Hammer auch das konkrete Durchsetzen von Gerechtigkeit, weil in der Justiz der Hammer eine Rolle als Instrument des Richters spielt, um die Anwesenden zur Ordnung zu rufen.
Während die bisherigen Embleme ausschließlich der Huldigung dienten, tritt hier der Aspekt der Ermahnung des Kurprinzen hinzu.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer
 
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Pictura: Säulenbasis
Motto: Magna feret
Kommentar: Ebenso, wie die Säulenbasis einen großen und gewichtigen Bau zu tragen hat, werde Max Emanuel einmal als Herrscher große Verantwortung tragen sowie Herausragendes leisten, vermittelt dieses Emblem.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Titelkupfer
 
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Pictura: Eine Säule wird von Putten bearbeitet.
Motto: Insistet patri
Kommentar: Wenn das Motto aussagen will, daß sich Max Emanuel - wie die dargestellte Säule auf einem Postament - einmal auf die Schultern seines Vaters stellt, kommt damit zweierlei zum Ausdruck: Einerseits wird er die getreue Nachfolge Ferdinand Marias antreten und dessen politisches Werk fortsetzen, andererseits wird er ihn aber an Größe übertreffen.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Bl. C
 
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Pictura: Auf einem Sockel in der Bildmitte sitzen nebeneinander Adler und Löwe. Über den beiden Tieren halten zwei blumengeschmückte Gestalten eine Kette des Ordens vom Goldenen Vlies zusammen mit der Ehegöttin Juno, deren Pfauenwagen im Hintergrund zu sehen ist. Links vom Podest steht eine Frauengestalt in wehendem Mantel sowie mit Blumenkranz und Ähren in den Händen über dem Schriftzug "Spes publica". Auf der rechten Seite des Sockels befindet sich eine weitere Frauengestalt, die Löwe und Adler eine Schale hinhält. Unterhalb der Figur ist die Inschrift "Salus publica", hinter ihr der Kopf eines Elefanten zu sehen.%Vor dem Sockel sitzen sechs Kinder mit Kaninchen und Blumenschmuck, von denen zwei eine blumenumkränzte Vignette mit der Schrift " Sperata temporum felicitas" halten, während sich quer über die Tafel ein Schriftband mit den Worten "Thalamo iungentur eodem" zieht.
Motto: Thalamo iungentur eodem
Kommentar: Adler und Löwe, die als Wappentiere die österreichische Erzherzogin Maria Antonia sowie den bayerischen Kurfürsten symbolisieren, werden von Juno, der Göttin der Ehe, die durch den Pfauenwagen erkennbar ist, und mehreren blumengeschmückten Helfern mit einer Halskette verbunden, die eigentlich die Träger des 1429 gegründeten Ritterordens vom Goldenen Vlies auszeichnet. Möglicherweise wird dadurch die traditionelle Zugehörigkeit von Mitgliedern der Wittelsbacher- und Habsburger-Dynastien zu diesem Orden als ein verbindendes Element zwischen den Familien der Neuvermählten herausgestellt. Max Emanuel selbst wurde die Ordenskette erst am 28.04.1692 verliehen.
Die beiden allegorischen Frauengestalten neben dem Sockel mit Adler und Löwe repräsentieren die allgemeine Hoffnung (spes) und das allgemeine Wohl (salus). Sie stellen die Erwartungen des Volkes dar, das Fruchtbarkeit und Glückseligkeit erhofft. Während die Schale der rechten, mit "Salus publica" bezeichneten Figur auf ersehnte Wohltaten des Kurfürstenpaares gegenüber den Untertanen hinweist, zeigen die Blumen und Ähren der "Spes publica" die Hoffnung auf Fruchtbarkeit und Fülle, die aus der Verbindung für das Volk erwachsen mag, wobei die Kinder am unteren Bildrand den erwünschten Kindersegen für das bayerische Kurfürstenhaus zum Ausdruck bringen, zumal sie eine Vignette mit der Inschrift "Sperata temporum felicitas" halten. Die Bedeutung des Elefanten ist unklar, eventuell verbildlicht er die Größe oder die lange Dauer des begehrten Glücks.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Bl. C
 
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Pictura: Auf einem Sockel in der Bildmitte sitzen nebeneinander Adler und Löwe. Über den beiden Tieren halten zwei blumengeschmückte Gestalten eine Kette des Ordens vom Goldenen Vlies zusammen mit der Ehegöttin Juno, deren Pfauenwagen im Hintergrund zu sehen ist. Links vom Podest steht eine Frauengestalt in wehendem Mantel sowie mit Blumenkranz und Ähren in den Händen über dem Schriftzug "Spes publica". Auf der rechten Seite des Sockels befindet sich eine weitere Frauengestalt, die Löwe und Adler eine Schale hinhält. Unterhalb der Figur ist die Inschrift "Salus publica", hinter ihr der Kopf eines Elefanten zu sehen.%Vor dem Sockel sitzen sechs Kinder und/oder Putten mit Kaninchen und Blumenschmuck, von denen zwei eine blumenumkränzte Vignette mit der Schrift "Sperata temporum felicitas" halten, während sich quer über die Tafel ein Schriftband mit den Worten "Thalamo iungentur eodem" zieht.
Motto: Sperata temporum felicitas
Kommentar: Die beiden allegorischen Frauengestalten neben dem Sockel mit Adler und Löwe repräsentieren die allgemeine Hoffnung (spes) und das allgemeine Wohl (salus). Sie stellen die Erwartungen des Volkes dar, das Fruchtbarkeit und Glückseligkeit erhofft. Während die Schale der rechten, mit "Salus publica" bezeichneten Figur auf ersehnte Wohltaten des Kurfürstenpaares gegenüber den Untertanen hinweist, zeigen die Blumen und Ähren der "Spes publica" die Hoffnung auf Fruchtbarkeit und Fülle, die aus der Verbindung für das Volk erwachsen mag, wobei die Kinder und /oder Putten am unteren Bildrand den erwünschten Kindersegen für das bayerische Kurfürstenhaus zum Ausdruck bringen, zumal sie eine Vignette mit der Inschrift "Sperata temporum felicitas" halten. Die Bedeutung des Elefanten ist unklar, eventuell verbildlicht er die Größe oder die lange Dauer des begehrten Glücks.
Die auf dem Sockel sitzenden Adler und Löwe, die als Wappentiere die österreichische Erzherzogin Maria Antonia sowie den bayerischen Kurfürsten symbolisieren, werden von Juno, der Göttin der Ehe, die durch den Pfauenwagen erkennbar ist, und mehreren blumengeschmückten Helfern mit einer Halskette verbunden, die eigentlich die Träger des 1429 gegründeten Ritterordens vom Goldenen Vlies auszeichnet. Möglicherweise wird dadurch die traditionelle Zugehörigkeit von Mitgliedern der Wittelsbacher- und Habsburger-Dynastien zu diesem Orden als ein verbindendes Element zwischen den Familien der Neuvermählten herausgestellt. Max Emanuel selbst wurde die Ordenskette erst am 28.04.1692 verliehen.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, (Bl. C 2)
 
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Pictura: Adler und Löwe sind durch eine Kette des Ordens vom Goldenen Vlies verbunden, die ein Putto hält, und stehen erhöht unter einem Baldachin, wobei über dem Kopf des Adlers ein Reichsapfel, über dem Haupt des Löwen ein Kurhut schwebt. Um das Paar scharen sich allerhand Vögel und vierbeinige Landtiere, auch der mythische Vogel Phönix befindet sich im Hintergrund im brennenden Nest.
Motto: Trahit huc reverentia plebem
Kommentar: Die eingeladenen Verwandten und Untertanen von Adler und Löwe, Vögel und vierbeinige Landtiere, haben sich anläßlich der Hochzeit versammelt, um ihre Ehrerbietung zum Ausdruck zu bringen. Die Raubtiere Tiger, Panther und Bär fehlen jedoch. Die Insignien Reichsapfel und Kurhut über den Köpfen von Adler und Löwe machen deutlich, daß mit der tierischen Szenerie weiterhin die Eheschließung von Maria Antonia und Max Emanuel gemeint ist, wobei der Reichsapfel entweder als kurfürstliches Attribut des Erztruchsesses Max Emanuel oder - was wahrscheinlicher ist - als Zeichen des Kaiserhauses fungiert.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, (Bl. D 2)
 
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Pictura: Im Zentrum der unteren Bildhälfte steht ein brüllender Löwe, dessen Donnern die übrigen Tiere in die Flucht schlägt. Unter dem Löwen ist das Teilmotto "Hic voce probatur" zu sehen. Der obere Bildbereich zeigt einen Adler, der in die strahlende Sonne blickt, sowie ein Schriftband mit dem Teilmotto: "Haec visu".
Motto: Hic voce probatur
Kommentar: Der mit dem Teilmotto "Hic voce probatur" bezeichnete Löwe, der mit seinem Brüllen alle übrigen Tiere in die Flucht schlägt, unterstreicht die Macht des Königs der Tiere, der zugleich das Wappentier Bayerns ist. Ebenso flohen die Osmanen vor Max Emanuel, als er bei der Befreiung Wiens 1683 das bayerische Truppenkontingent führte und am Sieg gegen die türkischen Belagerer beteiligt war.
Unter dem Teilmotto "Haec visu" bringt der Adler, der ohne Blinzeln in die Sonne blicken kann, die Tugend und Frömmigkeit der Braut Maria Antonia zum Ausdruck, da das gesamte österreichische Kaiserhaus ebenso unverwandt die Augen auf Gott richtet wie der Adler auf die Sonne.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, (Bl. D 2)
 
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Pictura: Der obere Bildbereich zeigt einen Adler, der in die strahlende Sonne blickt, sowie ein Schriftband mit dem Teilmotto: "Haec visu". Im Zentrum der unteren Bildhälfte steht ein brüllender Löwe, dessen Donnern die übrigen Tiere in die Flucht schlägt. Unter dem Löwen ist das Teilmotto "Hic voce probatur" zu sehen.
Motto: Haec visu
Kommentar: Ebenso, wie der Adler unverwandt in die Sonne blicken kann, richtet das österreichische Kaiserhaus die Augen auf Gott, so daß die Erzherzogin Maria Antonia hier als fromme und tugendsame Person gefeiert wird.
Der mit dem Teilmotto "Hic voce probatur" bezeichnete Löwe, der mit seinem Brüllen alle übrigen Tiere in die Flucht schlägt, symbolisiert den Türkensieger Max Emanuel, der bei der Befreiung Wiens 1683 das bayerische Truppenkontingent führte und am Sieg gegen die Osmanen beteiligt war, die nach der Niederlage flohen.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Bl. E
 
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Pictura: Im Vordergrund flankieren die Götter Athene und Mars eine Schlachtenszene, wobei über den Göttern aus Wolken kommende, Trompete blasende Gesichter erscheinen und die Trompete bei Athene den Schriftzug "Consilio", diejenige bei Mars die Aufschrift "Et industria" trägt. Über den kämpfenden Heeren sitzen auf einer Wolke Adler und Löwe nebeneinander. Links und rechts von den beiden Tieren halten je zwei Putten ein Medaillon mit Motto und pictura. Auf der linken Seite sind unter dem Motto "Librat et evolat" Adler und Reiher, auf der rechten Seite unter dem Motto "Par animo robur " Löwe und Drache zu sehen.
Motto: Consilio et industria
Kommentar: Diese Tafel preist die Hochzeit zwischen Max Emanuel und Maria Antonia als Verbindung der österreichischen Weisheit (sapientia), dargestellt durch den Adler als den klügsten der Vögel, mit der bayerischen Hochherzigkeit (generositas), die der Löwe als mutigstes Tier repräsentiert. Zwei Putten blasen Fanfaren, deren Fahnen durch entsprechende Inschriften die Hochzeit auch mehr oder weniger dazu synonym als Bündnis von Klugheit (consilium) und Energie (industria) proklamieren. Als Allegorien dieser beiden Tugenden stehen bildbeherrschend Athene, die Göttin der Weisheit, und Mars, der Gott des Krieges, am linken bzw. rechten Bildrand vor dem Hintergrund eines Schlachtengetümmels. Die Leistungsstärke von Adler und Löwe wird durch zwei Embleme verdeutlicht, die von je zwei Putten am Himmel präsentiert werden. Beide Embleme werden im folgenden einzeln besprochen.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Bl. E
 
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Pictura: Ein Adler prüft, ob er die Beute, einen Storch oder Reiher, tragen kann.
Motto: Librat et evolat
Kommentar: Die schon von Plinius (Naturalis historia 10,14) dem Adler nachgesagte Eigenschaft, auszuprobieren, ob der Transport der Beute nicht die eigenen Kräfte übersteigt, verdeutlicht die Weisheit (sapientia) und Klugheit (consilium) des Adlers als Symbol und Wappentier des österreichischen Kaiserhauses, aus dem die Braut Maria Antonia stammt.
Dieses Emblem ist Bestandteil der Tafel, welche die Hochzeit zwischen Max Emanuel und Maria Antonia als Verbindung der österreichischen Weisheit (sapientia), dargestellt durch den Adler als den klügsten der Vögel, mit der bayerischen Hochherzigkeit (generositas) charakterisiert, die der Löwe als mutigstes Tier repräsentiert.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Bl. E
 
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Pictura: Ein Löwe stützt seine vorderen Pranken auf einen besiegten Drachen.
Motto: Par animo robur
Kommentar: Der Löwe, als das tapferste der Tiere gelobt, beweist durch den Sieg über den Drachen, daß seine äußere Kraft (robur) seinem inneren Mut (generositas) entspricht. Da der Löwe als das bayerische Wappentier hier für den Bräutigam Max Emanuel steht, bringt das Emblem die Leistungen des bayerischen Kurfürsten im Kampf gegen die Türken zum Ausdruck.
Dieses Emblem ist Bestandteil der Tafel, welche die Hochzeit zwischen Max Emanuel und Maria Antonia als Verbindung der österreichischen Weisheit (sapientia), dargestellt durch den Adler als den klügsten der Vögel, mit der bayerischen Hochherzigkeit (generositas) charakterisiert, die der Löwe als mutigstes Tier repräsentiert.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Bl. F
 
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Pictura: Unter dem Motto "Quam bene conveniunt" sind in der unteren Bildhäfte der Adler mit Zepter und Kreuz in der linken Klaue sowie der Löwe mit Schwert und Ölzweig in der rechten Vorderpfote zu sehen. Dem Adler ist ein Schriftband mit dem Teilmotto "Pro deo et populo" beigefügt, worüber auf einer Wolke Putten Kaiserkrone und Reichsapfel halten, während am Bildrand eine Frauengestalt mit brennender Fackel und aufgeschlagenem Buch auf die beiden Tiere weist. Ein weiteres Schriftband mit dem Teilmotto "Pro lege et grege" gehört zum Löwen, über dem Putten auf einer Wolke Schwert und Kurhut in den Händen tragen. Flankiert wird der Löwe von einer Frauengestalt, die ein Turibulum (Weihrauchgefäß) schwenkt. Hinter der Frau befinden sich ein Dreifuß mit dem brennenden Weihrauch sowie ein Storch.
Motto: Quam bene conveniunt
Kommentar: Der Kupferstich lobt unter dem Motto "Quam bene conveniunt" die Harmonie von österreichischer Frömmigkeit und bayerischer Religiosität, die durch die Eheschließung von Max Emanuel und Maria Antonia zusammentreffen.
Der Adler, mittels der von Putten gehaltenen Insignien als Symbol des österreichischen Kaiserhauses bezeichnet, steht hier für die gelobte österreichische "pietas". Da das lateinische Wort "pietas" in seinem Bedeutungsspektrum sowohl die religiöse Frömmigkeit als auch das profane Pflichtgefühl gegenüber Menschen oder dem Vaterland umfaßt, repräsentiert der Adler hier gemäß dem Teilmotto "Pro deo et populo" die Schutzmacht für den christlichen Glauben und das Volk im Reich, zumal er Kreuz und Zepter mit den Krallen des linken Fußes hält.
Unter dem Teilmotto "Pro lege et grege" symbolisiert der bayerische Löwe, erkennbar am Kurhut in den Händen des Puttos, durch das Schwert in der Pranke die Bereitschaft und Fähigkeit des Kurfürsten, die Unverletzlichkeit der Gesetze sowie die Sicherheit der Bevölkerung zu garantieren. In der Subscriptio erst wird gemäß der Themenangabe die bayerische "religio" gewürdigt, die das Schwert auch für die Angelegenheiten Gottes führt. Allerdings weist das Friedenssymbol Ölzweig in der Pictura darauf hin, daß der Löwe nur die Bösen bekämpft, den Guten jedoch Frieden bringt.
Flankiert werden Adler und Löwe von allegorischen Frauengestalten, welche mit ihren Attributen der Hochzeit Ausdruck verleihen: eine glückbringende Hochzeitsfackel, Weihrauch als Ausdruck des kirchlichen Segens sowie ein Storch als Kinderbringer. Die Bedeutung des aufgeschlagenen Buches ist unklar.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Bl. F
 
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Pictura: Unter dem Motto "Quam bene conveniunt" sind in der unteren Bildhäfte der Adler mit Zepter und Kreuz in der linken Klaue sowie der Löwe mit Schwert und Ölzweig in der rechten Vorderpfote zu sehen. Dem Adler ist ein Schriftband mit dem Teilmotto "Pro deo et populo" beigefügt, worüber auf einer Wolke Putten Kaiserkrone und Reichsapfel halten, während am Bildrand eine Frauengestalt mit brennender Fackel und aufgeschlagenem Buch auf die beiden Tiere weist. Ein weiteres Schriftband mit dem Teilmotto "Pro lege et grege" gehört zum Löwen, über dem Putten auf einer Wolke Schwert und Kurhut in den Händen tragen. Flankiert wird der Löwe von einer Frauengestalt, die ein Turibulum (Weihrauchgefäß) schwenkt. Hinter der Frau befinden sich ein Dreifuß mit dem brennenden Weihrauch sowie ein Storch.
Motto: Pro deo et populo
Kommentar: Der Adler, mittels der von Putten gehaltenen Insignien als Symbol des österreichischen Kaiserhauses bezeichnet, steht hier für die gelobte österreichische "pietas". Da das lateinische Wort "pietas" in seinem Bedeutungsspektrum sowohl die religiöse Frömmigkeit als auch das profane Pflichtgefühl gegenüber Menschen oder dem Vaterland umfaßt, repräsentiert der Adler hier gemäß dem Teilmotto "Pro deo et populo" die Schutzmacht für den christlichen Glauben und das Volk im Reich, zumal er Kreuz und Zepter mit den Krallen des linken Fußes hält.
Unter dem Teilmotto "Pro lege et grege" symbolisiert der bayerische Löwe, erkennbar am Kurhut in den Händen des Puttos, durch das Schwert in der Pranke die Bereitschaft und Fähigkeit des Kurfürsten, die Unverletzlichkeit der Gesetze sowie die Sicherheit der Bevölkerung zu garantieren. In der Subscriptio erst wird gemäß der Themenangabe die bayerische "religio" gewürdigt, die das Schwert auch für die Angelegenheiten Gottes führt. Allerdings weist das Friedenssymbol Ölzweig in der Pictura darauf hin, daß der Löwe nur die Bösen bekämpft, den Guten jedoch Frieden bringt.
Der Kupferstich lobt unter dem Motto "Quam bene conveniunt" die Harmonie von österreichischer Frömmigkeit und bayerischer Religiosität, die durch die Eheschließung von Max Emanuel und Maria Antonia zusammentreffen.
Flankiert werden Adler und Löwe von allegorischen Frauengestalten, welche mit ihren Attributen der Hochzeit Ausdruck verleihen: eine glückbringende Hochzeitsfackel, Weihrauch als Ausdruck des kirchlichen Segens sowie ein Storch als Kinderbringer. Die Bedeutung des aufgeschlagenen Buches ist unklar.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Bl. F
 
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Pictura: Unter dem Motto "Quam bene conveniunt" sind in der unteren Bildhäfte der Adler mit Zepter und Kreuz in der linken Klaue sowie der Löwe mit Schwert und Ölzweig in der rechten Vorderpfote zu sehen. Dem Adler ist ein Schriftband mit dem Teilmotto "Pro deo et populo" beigefügt, worüber auf einer Wolke Putten Kaiserkrone und Reichsapfel halten, während am Bildrand eine Frauengestalt mit brennender Fackel und aufgeschlagenem Buch auf die beiden Tiere weist. Ein weiteres Schriftband mit dem Teilmotto "Pro lege et grege" gehört zum Löwen, über dem Putten auf einer Wolke Schwert und Kurhut in den Händen tragen. Flankiert wird der Löwe von einer Frauengestalt, die ein Turibulum (Weihrauchgefäß) schwenkt. Hinter der Frau befinden sich ein Dreifuß mit dem brennenden Weihrauch sowie ein Storch.
Motto: Pro lege et grege
Kommentar: Unter dem Teilmotto "Pro lege et grege" symbolisiert der bayerische Löwe, erkennbar am Kurhut in den Händen des Puttos, durch das Schwert in der Pranke die Bereitschaft und Fähigkeit des Kurfürsten, die Unverletzlichkeit der Gesetze sowie die Sicherheit der Bevölkerung zu garantieren. In der Subscriptio erst wird gemäß der Themenangabe die bayerische "religio" gewürdigt, die das Schwert auch für die Angelegenheiten Gottes führt. Allerdings weist das Friedenssymbol Ölzweig in der Pictura darauf hin, daß der Löwe nur die Bösen bekämpft, den Guten jedoch Frieden bringt.
Der Adler, durch die von Putten gehaltenen Insignien als Symbol des österreichischen Kaiserhauses bezeichnet, steht hier für die gelobte österreichische "pietas". Da das lateinische Wort "pietas" in seinem Bedeutungsspektrum sowohl die religiöse Frömmigkeit als auch das profane Pflichtgefühl gegenüber Menschen oder dem Vaterland umfaßt, repräsentiert der Adler hier gemäß dem Teilmotto "Pro deo et populo" die Schutzmacht für den christlichen Glauben und das Volk im Reich, zumal er Kreuz und Zepter mit den Krallen des linken Fußes hält.
Der Kupferstich lobt unter dem Motto "Quam bene conveniunt" die Harmonie von österreichischer Frömmigkeit und bayerischer Religiosität, die durch die Eheschließung von Max Emanuel und Maria Antonia zusammentreffen.
Flankiert werden Adler und Löwe von allegorischen Frauengestalten, welche mit ihren Attributen der Hochzeit Ausdruck verleihen: eine glückbringende Hochzeitsfackel, Weihrauch als Ausdruck des kirchlichen Segens sowie ein Storch als Kinderbringer. Die Bedeutung des aufgeschlagenen Buches ist unklar.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, (Bl. F 2)
 
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Pictura: In der oberen Bildhälfte wird ein fliegender Adler unter dem Teilmotto "Non pavet ad strepitus" von dunklen Wolken, blasenden Winden und Blitzen bedroht. Darunter bellen drei Hunde einen in der Mitte stehenden Löwen mit dem Teilmotto "Non pavet ad strepitus" an.%Im Vordergrund stehen am linken bzw. rechten Bildrand Braut und Bräutigam, wobei Maria Antonia über dem Schriftzug "Magnanimitas" Zepter, Reichsapfel sowie ein Füllhorn voller Münzen mit sich führt, während Max Emanuel im römischen Feldherrnpanzer Schwert, Kurhut und eine Herkules-Keule bei sich hat, welche die Inschrift "Fortitudo" trägt.
Motto: Non pavet ad strepitus
Kommentar: Da der Kupferstich der Verbindung von österreichischer Seelengröße (magnanimitas) und bayerischer Tapferkeit (fortitudo) anläßlich der Hochzeit von Maria Antonia und Max Emanuel gewidmet ist, demonstriert der unter dem Teilmotto "Non pavet ad strepitus" trotz des Sturms zur Sonne fliegende Adler die Unerschrockenheit als Tugend der kaiserlichen Familie, deren Wappentier dieser Vogel ist.
Einen weiteren Aspekt der Seelengröße zeigt die am linken Bildrand abgebildete Erzherzogin, nämlich die Freigebigkeit, indem sie Goldmünzen aus einem Füllhorn streut. Auf der anderen Seite repräsentiert der Bräutigam Max Emanuel seine herculeische Tapferkeit, indem er, antikisch feldherrnmäßig gekleidet, die Keule des Alkiden führt. Dazu passend, bringt der Löwe unter dem Teilmotto "Ad nullius pavebit occursum" (vgl. Prv 30,30) die Furchtlosigkeit des bayerischen Kurfürsten zum Ausdruck, indem er sich von mehreren ihn anbellenden Hunden unbeeindruckt zeigt.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Bl. F 2)
 
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Pictura: In der oberen Bildhälfte wird ein fliegender Adler unter dem Teilmotto "Non pavet ad strepitus" von dunklen Wolken, blasenden Winden und Blitzen bedroht. Darunter bellen drei Hunde einen in der Mitte stehenden Löwen mit dem Teilmotto "Non pavet ad strepitus" an.%Im Vordergrund stehen am linken bzw. rechten Bildrand Braut und Bräutigam, wobei Maria Antonia über dem Schriftzug "Magnanimitas" Zepter, Reichsapfel sowie ein Füllhorn voller Münzen mit sich führt, während Max Emanuel im römischen Feldherrnpanzer Schwert, Kurhut und eine Herkules-Keule bei sich hat, welche die Inschrift "Fortitudo" trägt.
Motto: Ad nullius pavebit occursum
Kommentar: Da der Kupferstich der Verbindung von österreichischer Seelengröße (magnanimitas) und bayerischer Tapferkeit (fortitudo) anläßlich der Hochzeit von Maria Antonia und Max Emanuel gewidmet ist, bringt der Löwe unter dem Teilmotto "Ad nullius pavebit occursum" (vgl. Prv 30,30) die Furchtlosigkeit des bayerischen Kurfürsten zum Ausdruck, indem er sich von mehreren ihn anbellenden Hunden unbeeindruckt zeigt. Entsprechend demonstriert der unter dem Teilmotto "Non pavet ad strepitus" trotz des Sturms zur Sonne fliegende Adler die Unerschrockenheit als Tugend der kaiserlichen Familie, deren Wappentier dieser Vogel ist.
Einen weiteren Aspekt der Seelengröße zeigt die am linken Bildrand abgebildete Erzherzogin, nämlich die Freigebigkeit, indem sie Goldmünzen aus einem Füllhorn streut. Auf der anderen Seite repräsentiert der Bräutigam Max Emanuel seine herculeische Tapferkeit, indem er, antikisch feldherrnmäßig gekleidet, die Keule des Alkiden führt.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, (Bl G 2)
 
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Pictura: In der Mitte der oberen Bildhälfte befindet sich eine Wolke mit Adler und Löwen unter dem Schriftband "Pietate et iustitia". Links vom Adler hält ein Putto Blitzbündel und Ölzweig unter dem Teilmotto "Non omnibus aeque", während rechts vom Löwen ein Putto unter dem Teilmotto "Non omnibus idem" Schwert und Palmzweig trägt. Beide Putten blicken, ihre Waffen drohend erhoben, herab auf eine Schlachtenszene im Bildhintergrund. Am linken bzw. rechten Bildrand stehen im Vordergrund zwei allegorische Figuren. Die linke, durch eine Inschrift als Clementia bezeichnet, hält in der Hand einen Ölzweig, während zu ihren Füßen Rüstungsteile liegen und mehrere Putti ihr einen jungen Ölbaum überreichen. Die rechte Figur, mit wehendem Mantel und Palmzweig in der Hand, stellt die Mansuetudo dar, die von zwei Putten mit Palmzweigen sowie einem Lamm bestürmt wird.
Motto: Pietate et iustitia
Kommentar: Die Bildtafel feiert die Hochzeit zwischen Maria Antonia und Max Emanuel als Bündnis zwischen österreichischer Sanftmut (clementia) und bayerischer Milde (mansuetudo), wobei mit dem Motto "Pietate et iustitia" der flexible Umgang mit diesen Tugenden gepriesen wird, der auch durch die Teilmotti "Non omnibus aeque" und "Non omnibus idem" zum Ausdruck kommt. Der österreichische Adler sendet Blitze auf Rebellen (womit die ungarischen Aufständischen unter Graf Imre Tököly gemeint sein könnten) und reicht den ergebenen Untertanen das Friedenssymbol Ölzweig. Ebenso gebraucht der bayerische Löwe das Schwert gegen Feinde, und bringt den Seinen den Palmzweig, der hier weniger Siegessymbol als Zeichen der Milde sein soll. Die synonym gebrauchten Tugenden der Clementia und der Mansuetudo erscheinen als allegorische Frauenfiguren am Bildrand und werden jeweils um Schonung angegangen.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, (Bl. G 2)
 
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Pictura: In der Mitte der oberen Bildhälfte befindet sich eine Wolke mit Adler und Löwen unter dem Schriftband "Pietate et iustitia". Links vom Adler hält ein Putto Blitzbündel und Ölzweig unter dem Teilmotto "Non omnibus aeque", während rechts vom Löwen ein Putto unter dem Teilmotto "Non omnibus idem" Schwert und Palmzweig trägt. Beide Putten blicken herab auf eine Schlachtenszene im Bildhintergrund. Am linken bzw. rechten Bildrand stehen im Vordergrund zwei allegorische Figuren. Die linke, durch eine Inschrift als Clementia bezeichnet, hält in der Hand einen Ölzweig, während zu ihren Füßen Rüstungsteile liegen und mehrere Putti ihr einen jungen Ölbaum überreichen. Die rechte Figur, mit wehendem Mantel und Palmzweig in der Hand, stellt die Mansuetudo dar, die von zwei Putten mit Palmzweigen sowie einem Lamm bestürmt wird.
Motto: Non omnibus aeque
Kommentar: Die Bildtafel feiert die Hochzeit zwischen Maria Antonia und Max Emanuel als Bündnis zwischen österreichischer Sanftmut (clementia) und bayerischer Milde (mansuetudo), wobei mit dem Motto "Pietate et iustitia" der flexible Umgang mit diesen Tugenden gepriesen wird, der auch durch die Teilmotti "Non omnibus aeque" und "Non omnibus idem" zum Ausdruck kommt. Der österreichische Adler sendet Blitze auf Rebellen (womit die ungarischen Aufständischen unter Graf Imre Tököly gemeint sein könnten) und reicht den ergebenen Untertanen das Friedenssymbol Ölzweig. Ebenso gebraucht der bayerische Löwe das Schwert gegen Feinde, und bringt den Seinen den Palmzweig, der hier weniger Siegessymbol als Zeichen der Milde sein soll. Die synonym gebrauchten Tugenden der Clementia und der Mansuetudo erscheinen als allegorische Frauenfiguren am Bildrand und werden jeweils um Schonung angegangen.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, (Bl. G 2)
 
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Pictura: In der Mitte der oberen Bildhälfte befindet sich eine Wolke mit Adler und Löwen unter dem Schriftband "Pietate et iustitia". Links vom Adler hält ein Putto Blitzbündel und Ölzweig unter dem Teilmotto "Non omnibus aeque", während rechts vom Löwen ein Putto unter dem Teilmotto "Non omnibus idem" Schwert und Palmzweig trägt. Beide Putten blicken herab auf eine Schlachtenszene im Bildhintergrund. Am linken bzw. rechten Bildrand stehen im Vordergrund zwei allegorische Figuren. Die linke, durch eine Inschrift als Clementia bezeichnet, hält in der Hand einen Ölzweig, während zu ihren Füßen Rüstungsteile liegen und mehrere Putti ihr einen jungen Ölbaum überreichen. Die rechte Figur, mit wehendem Mantel und Palmzweig in der Hand, stellt die Mansuetudo dar, die von zwei Putten mit Palmzweigen sowie einem Lamm bestürmt wird.
Motto: Non omnibus idem
Kommentar: Die Bildtafel feiert die Hochzeit zwischen Maria Antonia und Max Emanuel als Bündnis zwischen österreichischer Sanftmut (clementia) und bayerischer Milde (mansuetudo), wobei mit dem Motto "Pietate et iustitia" der flexible Umgang mit diesen Tugenden gepriesen wird, der auch durch die Teilmotti "Non omnibus aeque" und "Non omnibus idem" zum Ausdruck kommt. Der österreichische Adler sendet Blitze auf Rebellen (womit die ungarischen Aufständischen unter Graf Imre Tököly gemeint sein könnten) und reicht den ergebenen Untertanen das Friedenssymbol Ölzweig. Ebenso gebraucht der bayerische Löwe das Schwert gegen Feinde, und bringt den Seinen den Palmzweig, der hier weniger Siegessymbol als Zeichen der Milde sein soll. Die synonym gebrauchten Tugenden der Clementia und der Mansuetudo erscheinen als allegorische Frauenfiguren am Bildrand und werden jeweils um Schonung angegangen.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Bl. H
 
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Pictura: Im Bildhintergrund sind mehrere von Habsburgern und Wittelsbachern errichtete Jesuitenkollegien zu sehen, worauf die Inschrift "Collegia societati ab Austriacis et Bavaris fundata" unten am Rahmen hinweist. Während einige Putten im Vordergrund mit Bauarbeiten beschäftigt sind, planen und leiten zwei am linken bzw. rechten Bildrand befindliche Frauenfiguren, die mit "Liberalitas" und "Munificentia" bezeichnet sind, die Tätigkeiten. Dabei ist links neben der Liberalitas ein Putto zu sehen, der ein Füllhorn voller Münzen aus dem Bild trägt. Die obere Bildhälfte beherrscht das dem Jesuitenwappen entnommene Christusmonogramm, das zwei Putten tragen. Darüber halten Adler und Löwe ein Schriftband mit dem Motto. Auf der linken Seite weist ein Putto, flankiert von Kaiserkrone und Zepter im Lorbeerkranz, mit der rechten Hand auf das geschlossene Buch, das die Liberalitas in Händen hat, und mit der Linken auf den Adler. Auf der rechten Seite zeigt ein Putto, flankiert von Kurhut und Schwert im Palmenkranz, mit der linken Hand auf das geöffnete Buch und den Zirkel der Munificentia sowie mit der Rechten auf den Löwen.
Motto: Exaltemus nomen eius
Kommentar: Die Hochzeit von Maria Antonia und Max Emanuel erscheint aus dem Blickwinkel des Jesuiten Paul Aler als eine Verbindung von österreichischer und bayerischer Freigebigkeit, die anhand der von Habsburgern und Wittelsbachern gestifteten Jesuitenkollegien zum Ausdruck kommt. Dabei fungieren die als allegorische Frauengestalten dargestellten, synonymen Tugenden der Liberalitas und Munificentia als Leitfiguren dieser Schenkungen. Der Zweck, der hinter dieser Freigebigkeit steckt, wird anhand des von Adler und Löwen gehaltenen Mottos "Exaltemus nomen eius" deutlich, nämlich die Erhöhung des Namen Gottes durch Bayern und Österreich als Hauptvertreter des Katholizismus im Deutschen Reich. Allerdings zeigt das Christusmonogramm, das dem Wappen des Jesuitenordens entstammt, den großen Einfluß der Jesuiten in den katholischen Ländern, wenn der zu erhöhende Name Jesu symbolisch eng mit der Societas Jesu verbunden ist.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, (Bl. H 2)
 
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Pictura: Auf einer Waldlichtung führen sechs Satyrn und eine Nymphe einen Reigentanz auf, während drei weitere Satyrn mit Blasinstrumenten dazu spielen. Umgeben sind die Tänzer und Musikanten von Schafen und einem Hasen sowie von Vögeln, die entweder auf Bäumen sitzen oder in der Luft fliegen. Ferner sind Ölbaum und Palme zu sehen.
Motto: Pariunt hos foedera plausus
Kommentar: Auf dieser Tafel sollen die wilden Tiere und die Vögel ihre Freude über die Hochzeit von Maria Antonia und Max Emanuel zeigen. Allerdings dominieren die Szenerie Satyrgestalten, die eher dem Hirtengott Pan ähneln, was auch die Anwesenheit von Schafen unterstreicht. Somit erscheint die ganze Situation eher bukolisch.
Adler und Löwe sind zwar nicht im Bild, aber in Gestalt des Ölbaumes (Adler, vgl. vorausgehende Embleme) sowie der Palme (Löwe, vgl. vorausgehende Embleme) vertreten.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, (Bl. I 2)
 
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Pictura: Adler und Löwe, durch die Kette des Ordens vom Goldenen Vlies an den Hälsen verbunden, stehen auf einem erhöhten Sockel, während über ihnen ein Schriftband mit dem Motto von einem Putto gehalten wird. Vor dem Podest sind zwei Gestalten zu sehen, die Adler und Löwe vor dem Angriff eines Drachen, eines Leoparden, eines Hundes und eines Bären verteidigen. Der links stehende Krieger im antikischen Muskelpanzer hält in der ausholenden rechten Hand ein Blitzbündel und in der linken Hand eine sich in den Schwanz beißende, zum Ring geschlossene Schlange. Der rechte Kämpfer holt mit dem Schwert aus und trägt in der linken Hand ein von zwei gekreuzten Ankern durchbohrtes Herz.
Motto: Vis nulla resolvet
Kommentar: Der letzte Kupferstich des Werkes bringt die Unauflösbarkeit der Ehe zwischen Maria Antonia und Max Emanuel und somit der Verbindung zwischen Österreich und Bayern zum Ausdruck. Insbesondere der Schlangenring um die verbundenen Hände in der Hand des Blitzeschleuderers verdeutlicht die ewige Dauer des Ehebundes, während die gekreuzten Anker im Herzen die Sicherheit der gegenseitigen Liebe beider Partner anzeigen. Eine eher politische Komponente des Bündnisses zwischen Bayern und Österreich stellt die Verteidigung gegen die angreifenden aufständischen Tiere (ferae rebelles) dar, die durch die Blitze des österreichischen Adlers und das Schwert des bayerischen Löwen in Schach gehalten werden. Damit wird ein gemeinsames österreichisch-bayerisches Vorgehen gegen Rebellionen, wie den seit 1671 schwelenden Kuruzzen-Aufstand im habsburgischen Ungarn, beschworen.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, 14
 
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Pictura: Strahlende Sonne
Motto: Rien si constant que ma flamme
Kommentar: Die Imprese Max Emanuels bringt mit der unablässig strahlenden Sonne als fürstlichem Symbol die Beständigkeit und Ausdauer des bayerischen Kurfürsten zum Ausdruck.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, Taf. vor S. 459
 
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Pictura: Zu beiden Seiten einer Säule mit dem Bildnis Max Emanuels steht die Göttin Fortuna mit dem Rad sowie eine Furie (Personifikation des Neids?). Die Säule wird links von der Sonne bestrahlt, rechts von Blitzen bedroht.
Motto: Datae fidei integritas
Kommentar: Der elfte Diskurs befaßt sich mit einem Zitat aus dem Geschichtswerk des Livius (Liv. 26,19; vgl. Inhaltsverzeichnis, S. 6, sowie S. 49), wonach allem, was der Princeps sagt, außerordentliche Erhabenheit und Zuverlässigkeit innewohnt. Als Beispiel für die Redlichkeit von Versprechungen dient im zweiten Teil der bayerische Kurfürst Maximilian II. Emanuel (1679-1726).
Im Eingangsemblem erscheinen die ersten Worte des Titels vom zweiten Diskursteiles als Motto. Die Pictura zeigt eine Säule mit dem Bild Max Emanuels, welche die Göttin Fortuna sowie eine Furie flankieren. Entsprechend der Häßlichkeit der Furie ist auch deren Hintergrund von Dunkelheit und Blitzschlag geprägt, während auf der Seite der Fortuna Sonnenstrahlen die Wolken durchbrechen.
Die Säule verdeutlicht die Aufrichtigkeit und Standhaftigkeit Max Emanuels angesichts der Wechselfälle seines Lebens, wobei die lächelnde Fortuna Glücksmomente, die Furie Schicksalsschläge repräsentiert. Dabei ist bemerkenswert, daß alle drei emblematischen Darstellungen des elften Diskurses das Säulenmotiv verwenden.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 471
 
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Pictura: Stützsäule eines Gewölbes.
Motto: Molis gravitate probatur
Kommentar: Das Vignettenemblem zum ersten Teil des 11. Diskurses (vgl. Inhaltsverzeichnis, S. 6) zeigt ein Gewölbe mit einer Stützsäule in der Mitte. Gemäß dem Motto ist die Standhaftigkeit der Säule angesichts der Schwere des Gewölbes ein Beweis ihrer Qualität. Ebenso konnte nach Wilhelms Ansicht der bayerische Kufürst Max II. Emanuel (1679-1726) aufgrund seiner Aufrichtigkeit und Standhaftigkeit die Wechselfälle seines Schicksals zwischen Triumphen im Türkenkrieg und französischem Exil ertragen.
Bemerkenswert ist, daß alle drei emblematischen Darstellungen des elften Diskurses das Säulenmotiv verwenden.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, S. 490
 
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Pictura: Gewundene Säule mit Lorbeerkranz.
Motto: Etiam stat torta decore
Kommentar: Der zweite Teil des 11. Diskurses zeigt eine gewundene Säule, die ein Lorbeerkranz krönt. Das Motto artikuliert die Standfestigkeit der Säule trotz ihrer aus Schönheitsgründen vorhandenen Windungen. Auf diese Weise soll die Aufrichtigkeit und Standhaftigkeit des bayerischen Kurfürsten Max II. Emanuel (1679-1726) zum Ausdruck gebracht werden, da die überstandenen Qualen (torquere!), welche die Wechselfälle seines Schicksals ihm bereiteten, dem Wittelsbacher zur Zierde gereichen und in Form des gewundenen Lorbeerkranzes letztlich ein Siegeszeichen zukommen lassen.
Bemerkenswert ist, daß alle drei emblematischen Darstellungen des elften Diskurses das Säulenmotiv verwenden.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 13
 
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Pictura: Ein Löwe steht auf einer Anhöhe vor der Höhle, in der ein zweiter Löwe sichtbar ist, und wendet sich drohend vier Hunden zu, die in gewisser Entfernung die Zähne fletschen. Im Hintergrund ist in der Ebene eine Stadtansicht von Wien (Vienna) zu sehen, hinter der - perspektivisch zu groß - ein Heer mit Fahnen ein zweites vertreibt.
Motto: Unus pro omnibus
Kommentar: Das Emblem zeigt zum Motto "Unus pro omnibus" ("Einer für alle") den bayerischen Löwen vor Wien und würdigt damit Max Emanuels Leistungen bei der Befreiung Wiens im September 1683, an der auch 11.000 bayerische Soldaten beteiligt waren. Während im Hintergrund der Pictura die Vertreibung der türkischen Streitmacht durch das Entsatzheer dargestellt ist, verteidigt der Löwe seine Höhle gegen drohende Hunde, die offensichtlich die türkischen Angreifer symbolisieren. Eine weitere Inschrift verallgemeinert Max Emanuels Einsatz als generelle Hilfs- und Verteidigungsbereitschaft zugunsten des Reiches (Fortitudo prompta in juvando et defendendo Imperio).
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 15
 
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Pictura: Über dem offenen Meer befindet sich das Tierkreiszeichen Löwe im Zodiakus zwischen Krebs und Jungfrau.
Motto: Vertor, non evertor
Kommentar: Mit Blick auf das französische Exil Max Emanuels wird gemäß die Tapferkeit des Kurfürsten angesichts seines wechselnden Glückes gelobt. Demnach bleibt Max Emanuel aufgrund seines ererbten bayerischen Löwenmutes in seinem Innern durch die Schicksalsschläge und Ortswechsel unberührt, wie ja auch die Gestirne trotz ihrer Bewegung stets die gleichen sind. So zeigt die Pictura den Löwen des Tierkreises, wobei das Motto zum Ausdruck bringt, daß der Löwe sich auf seiner Kreisbahn bewege, aber nicht zu Fall gebracht werde. Aufgrund seines Glanzes, seiner Bewegung und der zugeschriebenen Tugend spiegelt das Tierkreiszeichen Löwe somit den bayerischen Löwen Max Emanuel wider.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 17
 
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Pictura: Aus seiner Höhle springt ein Löwe zwei Jägern auf einem Berg entgegen, wovon der eine mit Pfeil und Bogen auf den Löwen zielt. Im Hintergrund ist ein Fluß erkennbar, auf dem sich mehrere mit Personen besetzte Boote befinden, am jenseitigen Flußufer erhebt sich eine Stadtmauer, über der die Inschrift "Ingolstadium" steht.
Motto: Pro charis omnia
Kommentar: Ebenso, wie der Löwe seine Jungen gegen Jäger verteidigt, schützt Max Emanuel das Deutsche Reich und seine Bewohner als miles Christianus vor den Osmanen. Daß er dafür auch viel Geld in die kurfürstliche Armee und in den Ausbau der bayerischen Verteidigungsanlagen investiert hat, machen das Motto und die weitere Inschrift deutlich. Als Beispiel zeigt die Pictura die Festung Ingolstadt, die neben Rain und Braunau zu den stärksten bayerischen Bollwerken gehörte.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 19
 
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Pictura: Während eines Unwetters schlagen Blitze auf einem Berg in einen Baum ein, dessen Krone sich schon zum Boden neigt. Darüber wölbt sich der Zodiakus mit dem Tierkreiszeichen Löwe zwischen Krebs und Jungfrau.
Motto: Huc non pertingunt
Kommentar: Wenn auch der im Bild des Gewitters ausgedrückte Krieg nicht immer wunschgemäß mit dem Sieg endet, zeigt sich dennoch der wahre Held angesichts einer Niederlage in unerschütterlicher Heiterkeit des Gemüts. Die Standhaftigkeit Max Emanuels nach seiner Niederlage an der Seite Frankreichs im Spanischen Erbfolgekrieg versinnbildlicht das Tierkreiszeichen Löwe, das - entsprechend dem Motto - über allen irdischen Unwettern hoch am Himmel steht.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 21
 
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Pictura: Ein Löwe bricht durch einen Palisadenzaun. Im Hintergrund wird die Belagerung von Neuhäusel ("Neuheusl") dargestellt.
Motto: Nil obstat eunti
Kommentar: Die ungarische Grenzfestung Neuhäusel war 1663 von den Türken eingenommen worden. Nach vierzigtägiger Belagerung wurde die Festung am 19. August 1685 von kaiserlichen Truppen unter bayerischer Beteiligung zurückerobert. Das Bollwerk Neuhäusel erscheint im Emblem jedoch als ein vom Feind vergeblich aufgerichtetes Hindernis für den bayerischen Löwen auf seiner Suche nach Beute. Die Festung wird mit einem hölzernen Bretterzaun verglichen, den der Löwe in seinem beharrlichen Eifer, begonnene Vorhaben zu vollenden, mit Leichtigkeit niederreißt. Allerdings ist die Eroberung der Festung nicht allein Max Emanuel zu verdanken, da Bayern nur weniger als ein Viertel der am Feldzug beteiligten Soldaten stellte und zudem der Oberbefehl bei Herzog Karl von Lothringen lag.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. ^23
 
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Pictura: Am Horizont eines abendlichen Strandes verschwindet das Tierkreiszeichen Löwe im Meer.
Motto: Abeo rediturus
Kommentar: Am Horizont eines abendlichen Strandes verschwindet das Tierkreiszeichen Löwe im Meer.
Ebenso, wie das Tierkreiszeichen Löwe am Horizont verschwindet, um als dasselbe wieder zu erscheinen, ist Max Emanuel mit unerschüttertem Gleichmut ins Exil gegangen, da er offenbar um die Bestimmung seiner Rückkehr wußte. Gemäß der Subscriptio hat es keinen Sinn, sich gegen das von Gott verhängte Schicksal zu wenden, zumal entsprechend den kosmischen Vorgängen die kreislaufähnliche Wiederkehr in der Welt vorgesehen ist.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 25
 
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Pictura: Ein Löwe folgt auf einem schmalen, steilen Weg zwei Löwen, die schon weiter oben sich befinden und auf ihn herabschauen. Im Hintergrund sind die befestigte Stadt Gran sowie ein Berg mit der Inschrift "Mons S. Thomae" und der bayerischen Fahne zu sehen, von dem aus geschossen wird.
Motto: Sequor vestigia
Kommentar: Bei der Belagerung und Eroberung der Stadt Gran im Jahre 1683 war es Max Emanuel gelungen, den befestigten St.-Thomas-Berg einzunehmen, von dem aus die Stadt gut mit Kanonen beschossen werden konnte. Durch diese Leistung übertrifft Max Emanuel nach der Subscriptio aufgrund seiner Tugend noch seine Vorfahren, deren edelmütige Nachahmung das Motto und die weitere Inschrift bestätigen und die Pictura im Bild des seinen Artgenossen auf dem steilen Weg nach oben folgenden Löwen darstellt.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 27
 
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Pictura: Das Tierkreiszeichen Löwe im Zodiakus zwischen Krebs und Jungfrau am Sternenhimmel über nächtlicher Landschaft.
Motto: Praesens licet usque remotus
Kommentar: Da das Sternbild des Löwen am Himmel sichtbar und dennoch weit entfernt ist sowie auch dann da ist, wenn es einmal nicht gesehen werden kann, dient es als Symbol für die Präsenz des Kurfürsten bei seinem Volk während seines französischen Exils. Weil der Kurfürst gelassen in sich ruht und somit gemäß der Subscriptio seiner selbst gegenwärtig ist, wird auch die Trennung von den Seinen nicht als solche empfunden.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 29
 
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Pictura: Ein Löwe vor seiner Höhle vertreibt türkische Krieger und einen Hund, auf dessen Halsband der türkische Halbmond zu sehen ist. Im Hintergrund wird die Belagerung von Buda dargestellt.
Motto: Solo aspectu
Kommentar: Das Emblem thematisiert das Wirken Max Emanuels als alleiniger Oberbefehlshaber im Jahre 1686 bei der Belagerung der Festung Buda, deren deutscher Name "Ofen" lautet. Gemäß der Subscriptio flößt der bayerische Kurfürst bereits durch sein Auftreten den Gegnern Furcht ein und trägt so den Sieg davon. Versinnbildlicht wird dies durch den Löwen, der türkische Jäger mit ihrem Hund allein durch seine drohende Erscheinung vertreibt, was auf die im Hintergrund der Pictura dargestellte Flucht des türkischen Entsatzheeres vor Ofen hinweist.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 31
 
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Pictura: Das Tierkreiszeichen Löwe zwischen Krebs und Jungfrau im Zodiakus über einem Panorama, auf dem die durch Inschrift gekennzeichneten Städte Paris, Venedig, Klagenfurt, München und Graz zu sehen sind
Motto: Faciunt divisa figuram
Kommentar: Während die weitere Inschrift die edelmütige Standhaftigkeit des Kurfürsten angesichts der Trennung von seiner Familie zum Ausdruck bringt, verweisen das zweite Motto und die Subscriptio darauf, daß einzelne, von einander getrennte Sterne das strahlende Sternbild des Löwen bilden. Ein ebensolches Gestirn ergeben demnach die in verschiedenen Städten residierenden Mitglieder der kurfürstlichen Familie und verleihen auf diese Weise dem bayerischen Löwen einen besonderen Glanz.
Max Emanuel hielt sich seit dem Verlust Bayerns im Spanischen Erbfolgekrieg unter anderem in Paris auf, seine Gemahlin Therese Kunigunde seit dem Jahre 1705 in Venedig. Sie wurde nach einem Besuch bei ihrer Mutter in Italien von kaiserlichen Beamten an der Rückkehr nach Bayern gehindert und mußte bis 1715 in der Lagunenstadt bleiben. Die fünf- bis achtjährigen Prinzen Karl Albrecht, Philipp Moritz, Ferdinand Maria und Clemens August wurden im Mai 1706 auf Befehl der kaiserlichen Regierung nach Klagenfurt gebracht, 1712 nach Graz. In München blieben zunächst die Prinzessin Maria Anna sowie die beiden jüngsten Söhne Johann Theodor und Max Emanuel zurück. Letzterer starb jedoch früh und Johann Theodor mußte ebenfalls nach Graz, so daß nur noch Maria Anna, die Erstgeborene, in Bayern blieb.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 33
 
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Pictura: Ein Löwe steht auf einem Haufen getöteter Hunde, auf deren Halsband der türkische Halbmond zu sehen ist. Im Hintergrund wird eine Schlacht dargestellt, wobei auf der rechten Seite das türkische Heer vor der Reiterei des Gegners flieht.
Motto: Hoc solet
Kommentar: Das Emblem feiert Max Emanuel als Türkenbezwinger anläßlich des Sieges bei Mohács am 12.08.1687, wo die Osmanen vernichtend geschlagen wurden und die Schlacht nach Augenzeugenberichten tatsächlich zeitweise einer Jagd auf den unterlegenen Gegner glich, wie der beigefügte Text hervorhebt. Diesem Umstand trägt die Pictura Rechnung, indem der Löwe in Siegerpose auf einem Haufen getöteter Jagdhunde steht, die durch einen Halbmond auf den Halsbändern gekennzeichnet sind. Dabei betont die weitere Inschrift die zum Sieg führende Tapferkeit des Kurfürsten, während das Motto die erfolgreiche Jagd für den Löwen als üblich darstellt. Die Subscriptio treibt die Größe von Max Emanuels Ruhms in schwindelnde Höhe und führt aus, daß der Ruhm spät den Kurfürsten erreichte, da Max Emanuel erst durch den Sieg bei Mohács zum gefeierten Kriegshelden wurde, obwohl er doch schon vorher einige militärische Erfolge verbuchen konnte.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 35
 
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Pictura: Über einer weiten nächtlichen Landschaft mit brennenden Ortschaften und Städten speit das Tierkreiszeichen Löwe im Zodiakus zwischen Krebs und Jungfrau Rauch auf den Krebs.
Motto: Magis uror ego
Kommentar: Angesichts der Verheerungen, die Bayern im Spanischen Erbfolgekrieg durch bayerische, französische und kaiserliche Truppen erlitt, wird die Helligkeit des Sternbildes Löwe als Ausdruck für den Zorn und das Mitgefühl des abwesenden Kurfürsten gegenüber den betroffenen Untertanen gedeutet. Vor dem Hintergrund zeitgleicher Verhandlungen Max Emanuels hinsichtlich eines Tausches Bayerns gegen die Niederlande und italienische Territorien erscheint diese Huldigung allerdings äußerst fragwürdig.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 37
 
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Pictura: Ein Löwe verteidigt die erlegte Beute, Hirsch und Wildschwein, gegen zwei Hunde. Im Hintergrund sind die Zelte eines Feldlagers zu sehen.
Motto: Parta tueri
Kommentar: Die Pictura zeigt im Hintergrund die Zelte eines Feldlagers und erinnert an die Eroberung des türkischen Lagers bei Mohács am 12. August 1687, wo das Zelt des Großwesirs mitsamt seinen Reichtümern sowie der Kriegskasse in Max Emanuels Hände fiel. Der Löwe im Vordergrund der Pictura weist zusammen mit den Motti auf die große Leistung hin, die die Bewahrung des Eroberten bedeutet. Noch heute befindet sich das Zelt des Großwesirs im Bayerischen Armeemuseum Ingolstadt.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 39
 
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Pictura: Das Tierkreiszeichen Löwe im Zodiakus zwischen Krebs und Jungfrau wird von den Sternbildern Ursa minor, Draco, Canis minor, Canis maior und Hydra bedroht.
Motto: Has despicit iras
Kommentar: Unbeeindruckt von den Feindseligkeiten der Sternbilder Ursa minor (Kleiner Bär), Draco (Drache) (beide oben im Bild), Canis minor, Canis maior (Kleiner und Großer Hund) und Hydra schreitet der Löwe in der Pictura beharrlich auf seiner Bahn. Beachtenswert ist die - wenn auch spiegelverkehrte - korrekte Abfolge der Sternbilder gemäß ihrer Position am nördlichen Himmel.
Das Motto und die weitere Inschrift loben die heldenhafte Gelassenheit des Löwen respektive Max Emanuels, mit der er Anfeindungen und die Verurteilungen durch seine Gegner, die hier als Pöbel (vulgus) bezeichnet werden, hinnimmt. Die Subscriptio ergänzt, daß diese Angriffe aus Neid (invidia) auf die Erfolge des Kurfürsten geschehen, so daß sie diesem sogar Genugtuung verschaffen.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 41
 
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Pictura: Ein Löwe verfolgt im Fluss Save (Savus) einen Hirsch, während am linken Flußufer schon zwei erbeutete Hirsche liegen. Im Hintergrund verfolgt ein mittels einer Brücke von links über denselben Fluss setzendes Heer unter bayerischen Fahnen fliehende Truppen mit Halbmond-Flaggen.
Motto: Victis instare decorum
Kommentar: Das Emblem bezieht sich auf den erfolgreichen Übergang der kaiserlichen Armee über die Save unter der Führung Max Emanuels im Juli 1688 beim Marsch auf Belgrad. Wider alle militärische Vernunft war es dem bayerischen Kurfürsten gelungen, den Fluß von seinen Soldaten überqueren zu lassen und die am gegenüberliegenden Ufer in Stellung gegangenen Osmanen zu vertreiben. Das Motto und die weitere Inschrift loben Max Emanuels Beharrlichkeit beim Vorgehen gegen die türkischen Streitkräfte, da auf diese Weise das Vorrücken gegen Belgrad ermöglicht wurde, wo Max Emanuel seinen größten militärischen Triumph feiern konnte.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 43
 
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Pictura: Das Tierkreiszeichen Löwe zwischen Krebs und Jungfrau im Zodiakus blickt herab auf die Weltkugel, wo Eurasien sichtbar ist.
Motto: Orbem lustrasse iuvat
Kommentar: Aufgrund seiner vielen Aufenthalte in fremden Ländern, wie Ungarn, den Niederlanden und Frankreich, wird Max Emanuel mit Odysseus verglichen, da er viele Völker mit seiner Klugheit (prudentia) beglückte. Die Subscriptio zitiert Anfangsverse von Homers "Odyssee" und fragt in einer Apostrophe bei Homer an, eines wie großen Epos wohl ein Mensch wie Max Emanuel würdig sei, da er nicht nur fremde Völker sah, sondern auch ertrug. Denn gemäß dem ersten Motto wird die Duldsamkeit des Kurfürsten angesichts der Konfrontation mit den fremden Sitten seiner Gastländer gelobt. Die Problematik der blutigen Eroberungen in Ungarn und der Fremdherrschaft in den Spanischen Niederlanden wird damit auf pikante Weise verdreht und beschönigt.
So, wie der Kurfürst viele verschiedene Menschen mit seiner "serenitas" erhellte, strahlt das Tierkreiszeichen Löwe am Himmel über der ganzen Welt und bezeichnet den Nutzen Max Emanuels für die von ihm behelligten Völker, den er durch sein standhaftes Erdulden fremder Sitten erbrachte.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 45
 
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Pictura: Ein Löwe überwindet einen Zaun, hinter dem sich Rinder, Schafe und Schweine befinden, während Jäger mit Pfeil und Bogen auf den Löwen zielen. Im Hintergrund ist die Belagerung von Belgrad dargestellt.
Motto: It contra audentior
Kommentar: Das Emblem feiert die persönliche Tapferkeit Max Emanuels, der sich bei der Belagerung Belgrads im Jahre 1688 unerschrocken in den Kampf warf und auch Verwundungen davontrug. Versinnbildlicht wird der Mut des bayerischen Kurfürsten durch den Löwen, der trotz der schießenden Jäger den von der Beute trennenden Zaun überwindet und - gemäß dem Motto - wegen der Bedrohung noch beherzter ans Werk geht. Die Subscriptio führt des weiteren aus, daß Max Emanuel mit der Eroberung von Belgrad auch den Gipfel des Ruhms bezwungen habe. Denn gerade diese militärische Leistung bereitete dem wegen seiner Uniform so genannten "Blauen Kurfürsten" bei seinen Zeitgenossen ein hohes Ansehen.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 47
 
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Pictura: Das Tierkreiszeichen Löwe im Zodiakus zwischen Krebs und Jungfrau schaut herab auf die Erde und trägt auf der Höhe des Herzens die Sonne, deren Strahlen die Erde erreichen. Im Vordergrund ist ein Getreidefeld sichtbar, das drei Phasen widerspiegelt: Links sind die Furchen abgeerntet, in der Mitte liegt das Getreide gebündelt am Boden, rechts stehen die Ähren noch.
Motto: Pariterque accendit et ardet
Kommentar: Wenn die Sonne im August im Tierkreiszeichen des Löwen steht, bringt sie der Erde eine große Hitze, in der auch die Getreideernte stattfindet. Diese Situation wird auf den bayerischen Kurfürsten übertragen: Die Glut der Sonne während der Hundstage bringt die Liebe Max Emanuels zu seiner Familie, den Untertanen und dem Heimatland zum Ausdruck. Gleichzeitig wird das Land und die Bevölkerung durch die Sonnenhitze aufgewärmt, was die Reaktion der Menschen symbolisiert, nämlich die Gegenliebe für den Landesherrn aufgrund seiner Ausstrahlung.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 51
 
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Pictura: Ein Löwe schaut gnädig auf drei sich demütig vor ihm hinwerfende Hunde herab. Im Hintergrund steht Max Emanuel, der eine lange Reihe von Militärs unter bayerischer Flagge anführt, vor knienden und flehenden Verteidigern der eroberten Stadt Belgrad.
Motto: Parcere subjectis
Kommentar: Während bei der Einnahme Belgrads in der Regel ausgesprochen gnadenlos mit Bevölkerung und Verteidigern verfahren wurde, gewährte Max Emanuel mehreren hundert Osmanen, die sich in der Festung zurückgezogen hatten, Schonung. Diese lobenswerte Milde des Kurfürsten findet ihren bildlichen Ausdruck im Löwen, der die ihm unterlegenen Hunde königlich begnadigt.
Die beigegebenen Texte verwenden Zitate von römischen Dichtern. So stammt die im zweiten Motto enthaltene Aufforderung, Unerworfene zu schonen, aus der "Aeneis" Vergils (6,853) und der Ausruf der Subscriptio, daß alle Dinge ihr Maß hätten, aus den Satiren des Horaz (sat. 1,1,106).
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 51
 
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Pictura: Das Tierkreiszeichen Löwe im Zodiakus zwischen Krebs und Jungfrau schaut herab auf Getier, wie einen Drachen, einen Krebs, Schlangen, Kröten u. ä., in inselartiger Umgebung.
Motto: Lucet et immeritis
Kommentar: Ebenso, wie die Sonne und auch das Sternbild des Löwen über Guten und Bösen scheint, gewährt Max Emanuel seine Freigebigkeit und Gunsterweise sowohl denen, die es verdient haben, als auch solchen, denen es - aus welchen Gründen auch immer - nicht unbedingt zukommt. Dabei hebt das erste Motto diese nachsichtige Haltung als christlich hervor. Ob das Emblem im Zusammenhang damit steht, daß Max Emanuel nach seiner Rückkehr aus dem Exil weitgehend auf Sanktionen gegenüber Kollaborateuren der kaiserlichen Verwaltung verzichtete, ist unklar.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 53
 
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Pictura: Ein Löwe steht auf einer kleinen Erhöhung, hinter der sich Pferd, Bär, Elefant und Kamel (v.l.n.r.) gruppieren. Im Hintergrund ist ein Panorama mit den Herrschaftsbereichen Max Emanuels zu sehen, nämlich den Spanischen Niederlanden (Belgium), Bayern (Bavaria) und der Pfalz (Palatinatus).
Motto: Suum norunt animalia regem
Kommentar: Das Emblem lobt die Energie des Kurfürsten, als Herrscher seiner Völker zu agieren, wozu die Bayern, die Pfälzer und seit dem 12. Dezember 1691 die Bewohner der Spanischen Niederlande gehören. Bildlich ausgedrückt ist seine angeborene Herrscherrolle im Löwen, der aufgrund seiner natürlichen Autorität die Führungsrolle im Tierreich einnimmt.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 55
 
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Pictura: Das Tierkreiszeichen Löwe im Zodiakus zwischen Krebs und Jungfrau über einem Weg in weiter Landschaft.
Motto: Praescriptum observat iter
Kommentar: Entsprechend dem Tierkreiszeichen Löwe, das am Himmel seine vorgeschriebenen Kreise zieht, geht auch Max Emanuel beharrlich seinen gottgegebenen Weg und weicht nicht aus seiner Bahn. Ob die auf der Straße in der Pictura sichtbaren Steine Hindernisse und damit gewissermaßen die sprichwörtlichen "in den Weg gelegten Steine" darstellen, die der bayerische Kurfürst überwinden muß, ist unklar.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 57
 
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Pictura: Ein Löwe überwindet Felsbrocken, die einen Weg versperren, während feindliche Tiere die Flucht ergreifen. Im Hintergrund ist der Sturm auf Namur oder der Einzug in die eroberte Stadt dargestellt. Weiter hinten sind die Städte "Maynz" und "Carmangnola" zu sehen.
Motto: Ipse viam inveniam
Kommentar: Im Rahmen des Pfälzischen Erbfolgekrieges wurde 1695 unter Beteiligung Max Emanuels die im Juni 1692 an Frankreich verlorene Festung Namur von Wilhelm von Oranien zurückerobert. Namur lag in den Spanischen Niederlanden und gehörte somit zu Max Emanuels Verwaltungsbereich. Das Emblem feiert die heldenhafte Tapferkeit Max Emanuels bei der Rückeroberung der Stadt und lobt die Tugend des Kurfürsten, die auch durch Steine im Weg nicht von ihrer Bahn abzubringen ist.
Carmagnola ist eine Festung im Herzogtum Savoyen und wurde 1691 vorübergehend von den Franzosen erobert, möglicherweise wirkte Max Emanuel bei den Kämpfen auf der Seite der Großen Allianz mit. Ebenso könnte die Stadt Mainz ein Schauplatz militärischer Aktionen des bayerischen Kurfürsten in diesem Krieg gewesen sein.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


, II, S. 59
 
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Pictura: Das Tierkreiszeichen Löwe im Zodiakus zwischen Krebs und Jungfrau blickt auf letztere zurück. Darunter befindet sich über einer Kirche, die allein in der Flur steht (Altötting?), auf einer Wolke die Mutter Gottes mit dem Jesuskind in einem Strahlenkranz.
Motto: Avellet me a Virgine nemo
Kommentar: Ebenso, wie die Sternbilder Löwe und Jungfrau am Himmel untrennbar am Himmel leuchten, ist der bayerische Löwe respektive Max Emanuel mit der Gottesmutter Maria verbunden. Damit kommt die traditionelle Verehrung der Gottesmutter Maria im bayerischen Fürstenhaus zum Ausdruck, das - gemäß dem ersten Motto - im Unglück stets auf die Hilfe der Gottesmutter hoffte. Das Vertrauen in den Glauben wird von den Jesuiten, die die "Fortitudo leonina" verfaßten, bewußt an das Ende des Lobs von Max Emanuels Herrschertugenden gesetzt, um die Verbundenheit der Wittelsbacher mit der katholischen Kirche noch einmal zu betonen und in Erinnerung zu bewahren.
  
Person(en): Maximilian II. Emanuel von Bayern, Kurfürst


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