Pictura: |
Zwei Fabelwesen vor einer kreisförmigen, von Wolken umrahmten Wand, an der ein Schild und ein Krummsäbel hängen. |
Motto: |
Tu ne cede malis |
Kommentar: |
Nach Lucks Kommentar soll das größere, hundeartige Fabelwesen den Sultan Amurathes darstellen, gegen den sich Kaiser Rudolf II. zur Wehr setzt. Zwar würden die von Luck genannten Eigenschaften Betrug (Schlange) und Raserei (Hund) auf die Charakterisierung des türkischen Angriffs zutreffen. Dagegen spricht jedoch die Tatsache, daß sich beide Fabelwesen gegen die osmanischen Waffen an der Wand wenden, wobei aus ihrer gespannten Haltung eine Unsicherheit spricht, ob sie vor Schild und Krummsäbel fliehen oder diese angreifen sollen. Das von Vergil stammende Zitat "Tu ne cede malis" (Verg. Aen. 6,95) gibt eine Antwort auf den Zwiespalt: Man darf vor der türkischen Aggression nicht zittern, sondern mutig gegen das Unrecht vorgehen. Demnach würden die Fabelwesen eher die kaiserliche Seite repräsentieren. Allerdings ist unklar, welchen Kontext die Schlange mit dem Hundekopf und der Hund mit Schlangenschwanz, Wildschweinhauern und Greifenfüßen vertreten. |
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Person(en): | Rudolf II., römisch-deutscher Kaiser |
Quelle: |
Typotius, 1,056b; vgl. 2,019e |
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