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Joseph Cajetan Khuen
Magnus in ortu; maximus in meridie; major in occasu semperque serenissimus Principum sol. Maximilianus Emanuel, ... seu Apparatus funebris litterarius extremis honoribus ... adornatus - Die Grosse in dem Aufgang / Gröste in dem Mittag / Grössere in dem Nidergang und allezeit Durchleuchtigiste Fürsten-Sonne Maximilian Emanuel ... Oder Lobreicher Leich- und Trauer-Pracht
München, Magdalena Riedlin, 1727
 
Am 26. 2. 1726 starb der bayerische Kurfürst Max Emanuel. Als Höhepunkt der Trauerfeierlichkeiten sind die dreitägigen Exequien (12.-14. 3. 1726) in der Theatinerkirche anzusehen. In der Vierung der Kirche wurde das vom Hofbaumeister Josef Effner (1687-1745) entworfene Castrum doloris errichtet; das aus diesem Anlaß konzipierte komplexe Bild- und Inschriftenprogramm, mit dem die Kirche ausgestattet wurde, geht auf den Theatiner Joseph Cajetan Khuen zurück und ist zusammen mit einem Kupferstich des Castrum doloris in dem reich illustrierten deutsch-lateinischen Werk 'Magnus in ortu ...' vollständig überliefert und kommentiert. Dem Emblemprogramm liegt die traditionelle Vorstellung vom Herrscher als 'Landessonne' zugrunde; es vereinigt den Jahreslauf der Sonne mit dem Tagesablauf. Der Zyklus beginnt am Kajetan-Altar mit vier Sonnenaufgangs-Emblemen, die sich auf die Geburt Max Emanuels beziehen, und wird im Langhaus mit zwölf Emblemen fortgesetzt, die die Sonne beim Lauf durch die Tierkreiszeichen zeigen und einen Zeitraum von jeweils fünf Jahren aus der Biographie des Kurfürsten abdecken. Die vier Embleme vor dem Altar der Heiligen Familie sind dem Sonnenuntergang gewidmet, die acht Embleme im Chor bzw. an den Logen im Langhaus dienen der "Vorbildung deß Stands der Sonnen / nachdem sie nidergangen." Vier weitere Embleme am Sarkophag versinnbildlichen die Trauer der Familienangehörigen und des Landes. Somit erfüllt das Programm die von einer Leichenpredigt erwarteten Funktionen der laudatio, consolatio und lamentatio, läßt aber auch didaktische Komponenten erkennen.
Wie das Hauptprogramm sind auch die vier Embleme in den Ecken des Titelkupfers dem Sonnenmotiv verpflichtet. Das Titelkupfer wie auch der Kupferstich des Castrum doloris und die Embleme sind von Nikolaus Gottfried Stuber (1688-1749) und Franz Xaver Joseph Späth (+1735) signiert.
 
Literatur: Vezzosi (1780), Bd. 2, S. 444. - Max Emanuel (1976), Nr. 641. - Seelig (1976), S. 20. - SinnBilderWelten (1999), Nr. 205a/b.
Bibliographie: Praz, S. 386 - Landwehr (1972), Nr. 379.
 
Künstler: Nikolaus Gottfried Stuber; Franz Xaver Joseph Späth
 
Sprache(n): lt.; dt.     -     Kollation: 11 Bl., 180 S.     -    Format: 2
Exemplare: BSB: 2 Bavar. 494 a Beibd. 2; ESlg/2 Bavar. 1617 t; ESlg/2 Bavar. 476 a; UBM: 2 Hist. 404#SB    -    Signatur: BSB: Res/2 Bavar. 1619 m








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Johann Edlweckh
Triumphus virtutum in funere Caroli VII. Romanorum imperatoris semp. Aug. Superstes, et solemnium occasione exequiarum in electorali templo clericorum regularium, vulgo Theatinorum, Monachii X. Kal. Apriliis ac deinceps, anno ob tantum funus infausto MDCCXLV. Ad lugentium solamen apparatu litterario celebratus
München, 1745
Gedruckt bei Johann Jakob Vötter in München
 
Kaiser Karl VII. starb am 20. Januar 1745 nach nur dreijähriger Herrschaft im Alter von 47 Jahren im Schloß Nymphenburg. Die Begräbnisfeier fand nach Angabe des Titelblattes im 'Triumphus virtutum' allerdings erst am 23. März statt.
Auch wenn Praz dem 'Triumphus virtutum' keinen Autor zuweist, kann wohl der Theatiner Johann Edlweckh, der die Widmung an den neuen bayerischen Kurfürsten Maximilian III. Joseph verantwortet, als Urheber des Werkes gelten.
Die Schrift beschreibt und zeigt die Inschriften und Bilder, mit denen die Münchner Theatinerkirche anläßlich der Exequien geschmückt war. Allerdings stellen nur die zwölf als 'Epigrammata emblematica' bezeichneten Stiche vollständige Embleme dar (vgl. emb_edlwe_triump00005-00016). Jedoch sind auch unter den Inscriptiones vier Embleme zu finden (vgl. emb_edlwe_triump00001-00004).
Die vierzehn Elogia (img_edlwe_triump00031-00059) enthalten als Emblemata nuda Adlerembleme, welche das Langhaus vom Chor bis zum Hauptportal zu beiden Seiten säumten und die Leistungen und Tugenden des verstorbenen Kaisers feierten. Am Ende des 'Triumphus virtutum' werden ebenfalls als Emblemata nuda noch ingesamt sechs an verschiedenen Orten in der Kirche aufgehängte Sinnbilder vorgestellt (vgl. img_edlwe_triump00079f.). Die Emblemata nuda wurden nicht in die Datenbank aufgenommen.
Die Emblemtafeln und die Tafel mit dem Castrum doloris sind von Franz Xaver Jungwierth und Nikolaus Gottfried Stuber signiert, den Stich mit der Büste Karls VII. hat Georg Sigmund Rösch unterzeichnet.
Die nach Seite 102 mit neu beginnender Paginierung angehängte Leichenpredigt Edlweckhs wurde bei der Digitalisierung nicht mitberücksichtigt.
 
Literatur: Hess??
Bibliographie: Praz, S. 575.
 
Künstler: Franz Xaver Jungwierth; Nikolaus Gottfried Stuber; Georg Sigmund Rösch
 
Sprache(n): lt.     -     Kollation: 5 Bl., 102 S.
Exemplare: BSB: 2 Bavar. 834 a; : Fiche 2 Bavar. 834 a, Beibd.2; Res/2 Bavar. 834; : Res/2 Bavar. 970,II,16 a; UBM: 0014/W 2 Hist 106    -    Signatur: BSB: Res/2 Bavar. 970,II,16








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