Pictura: |
Ast eines Baumes mit kleineren Zweigen und vereinzelten Blättern vor einem Hintergrund mit bayerischen Rauten. |
Motto: |
Virtutis et fortitudinis aucupio |
Kommentar: |
Während die heutige Forschung Garibald I. (554-594) den frühest greifbaren bayerischen Regenten nennt, wird hier Theodo I. als erster Herzog geführt und sein Todesjahr mit 511 angesetzt. Das in der Pictura abgebildete und als Netz aus zweifarbigen Maschen gedeutete Rautenmuster wurde von bayerischen Historikern (z.B. Andreas Brunner) Theodo I. als Wappenschild zugeschrieben und bezeichnet das Netz der Herrschaft, das Theodo den ehemals römischen Provinzen Noricum und Vindelicien überwarf. Daß diese Landnahme unter dem Vorzeichen eines erfolgreichen Strebens Theodos nach Tugend und Tapferkeit stand, macht das Motto deutlich. Auch die Subscriptio hebt die Fürsorge Theodos für sein erkämpftes Reich hervor. Im Prosakommentar wird der Wechsel zwischen den beiden Farben im Wappen mit den Wechselfällen des Schichsals in Verbindung gebracht, wobei Weiß Glück und Frieden, Blau die Trauer bezeichnen soll. Ferner ist Blau die Farbe des Himmels und symbolisiert ein Gemüt, das nur bisweilen äußerlich - wie die Sonne durch Wolken - von Schicksalsschlägen verdunkelt wird, im Innern jedoch die Heiterkeit bewahrt (Vgl. img_forti_leonin00009). Faktisch dienten die weiß-blauen Rauten als Heroldszeichen der Grafen von Bogen und wurden im 13. Jahrhundert von den Wittelsbachern übernommen. Die Bedeutung des ebenfalls in der Pictura erkennbaren Astes ist unklar, dürfte sich aber auf den Aspekt des Sprießens, des Beginns des bayerischen Herzogtums, beziehen. (Siehe auch img_brunn_schaup00004 bzw. img_stein_ainund00013.) |
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Person(en): | Theodo I., Herzog von Bayern |
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