Pictura: |
Der Teufel, auf einem Kasten sitzend, hält in seiner Linken ein herzförmiges Gefäß und in seiner Rechten eine Kette, die um einen Mann gelegt ist, dessen linker Fuß auf den Gesetzestafeln steht. |
Motto: |
Deß Nechsten dieser gank Vergißt, | Dem sein Hertz der Geld=teüfel schlißt |
Kommentar: |
DEr Satan sitzt auf einem Geldkasten / und hält / an einer Ketten / um den Leib / einen bei sich sitzenden traurigen Menschen / unter dessen Füssen die zwo Tafeln Mosis ligen. Es hat auch der Satan / in einer Klauen / den Schlüssel zum Geldkasten; in der andern / ein mit einem Schloß verwahrtes Hertz. Womit angedeutet wurd / was für ein schädlich Ding es um den Geitz sey. Denn da sitzt der Teufel nicht allein auf eines Geitzhalses Geldkasten / und hält solchen verschlossen / daß er selber nichts mehr / als das blosse Ansehen / von seinem Reichthum / hat; sondern er verschleust auch sein Hertz / gegen dem nothleidenden Nächsten: daher denn solcher Sclav deß Teufels nierecht frölich wird / und in Sünden also dahin lebt / daß er beede Tafeln deß Gesetztes gleichsam mit Füssen tritt. |
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Bibelstelle: | I Io 3,13-18 |
Tag: | 2. Sonntag nach Trinitatis |
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