Pictura: |
Vor dem Hintergrund einer Stadt, auf deren Straßen reges Treiben herrscht, stehen auf einem Sockel zwei Statuen. Der einen fehlen Arme und Beine, bei der zweiten ist nur noch der Unterkörper vorhanden. |
Motti: |
Pasquini effiges nec mutilata silet ♠ Zum Schimpffen fehlt der Mund; De Hände zu den schreiben; / doch läßt Pasqvino nicht die alten Possen bleiben. |
Kommentar: |
Ein als Spötter bekannter Schneider in Rom, der Paquinus genannt wurde, soll nach seinem Tod in Stein verewigt als Statue mitten in der Stadt aufgestellt worden sein. Bald sollen an dem Denkmal Schmähschriften gegen hohe Herren der Stadt aufgetaucht sein, die mit dem Namen Pasquinus unterzeichnet waren. Im Lauf der Zeit hat die Statue entweder durch allmählichen Zerfall oder durch mutwillige Zerstörung alle Extremitäten eingebüßt, so dass nur noch der Rumpf zu sehen ist. Dennoch sollen sich nach wie vor Schmähschriften an diesem Denkmal unter dem Namen Pasquinus finden. Die fehlenden Gliedmaßen, deren Verbleib völlig unklar ist, werden als Bild für die Anonymität der Verfasser der Schriften aufgefasst, da deren Identität ebenso verborgen bleibt, wie das Schicksal der fehlenden Arme und Beine. Anschließend wird von verschiedenen Spöttern berichtet. |
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