Pictura: |
In der rechten Bildhälfte steht eine Frauengestalt, über der ein von Schlangen umwundener Stab schwebt. In den Händen hält sie ein Füllhorn mit verschiedenen Früchten, über dem Bienen fliegen, und einen Korb mit verschiedenen Waren. Links von ihr befindet sich eine Frauengestalt mit bloßen Brüsten, die Flügel trägt und der die Augen verbunden sind. Sie greift nach dem Korb. Zwischen ihnen am Boden liegt ein Fass und eine Sense. |
Motti: |
Offero ♠ Optata recipe ♠ Jch biet im Uberfluß euch meinen Vorrath an: | Ein jeder nehme doch was ihm gelüsten kan. |
Kommentar: |
Der Stand der Kaufleute wird als problematischer beschrieben: Einerseits sind sie oft in Betrügereinen verwickelt, weshalb man ihnen auch keine hohen Ämter zugesteht. Andererseits aber sichern sie die Versorgung der Bevölkerung. Es erscheint rechtens, wenn sie dafür auch einen Profit erhalten. Auch das ständige Entfachen neuer Gelüste für neue, unnütze Waren wird den Kaufleuten zur Last gelegt. Dabei sollen die Flügel der Frauengestalt die Schnelligkeit und Kraft des Verlangens nach den Waren im Korb darstellen. Ihre Blöße steht für die Blöße des Verlangens, da die Waren keinen eigentlichen Nutzen haben. Die verbundenen Augen sollen zeigen, dass nicht Vernunft, sondern blindes Begehren das Verlangen nach den dargebotenen Waren bestimmt. Vorraussetzung für blühenden Handel ist der Frieden, der durch den Stab mit Schlangen symbolisiert wird. |
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