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Michele Cicogna
Fiamme d'amor divino dell' anima desiderosa di far e tutto il bene, e d'inpedire tutto il male. 4. Aufl.
Venedig, Giovanni Giacomo Hertz, 1678
 
Das nur 10,5 cm x 7,5 cm große Büchlein enthält 42 von I bis XLII durchgezählte "Soliloqui", also "Selbstgespräche", die als inbrünstige Gebete zu Gott gestaltet sind. Am Ende des Buches (S. 131-142) befindet sich ein Abschnitt, der mit "Formula del testamento spirituale" überschrieben ist und in 20 Unterpunkten fromme Absichtserklärungen enthält, die im Sinne einer Vorbereitung auf den Tod das Seelenheil befördern sollen.
Wie im Vorwort angegeben, basieren die Texte der "Soliloqui"auf den "Sacre canzonette" des neapolitanischen Dichters Anello Sarriano, die zuerst 1668 erschienen, sowie auf weiteren namentlich nicht genannten Autoren. Jedem "Soliloquio" ist ein ganzseitiger Kupferstich vorangestellt, der meist die als Mädchen dargestellte Seele und den als geflügelten Knaben mit Nimbus erscheinenden Amor divinus zeigt. Unter dem Kupferstich findet sich stets ein Bibelspruch mit grober Stellenangabe.
Alle 42 Embleme sind in vereinfachter Ausführung den Bildtafeln aus Herman Hugos (1588-1629) 'Pia desideria' nachempfunden, die zuerst 1624 erschien. Dabei stellt sich im Vergleich heraus, daß nur Hugos Tafeln Nr. 37 (PD III,7) und 43 (PD III,13) nicht verarbeitet wurden, während alle anderen Kupferstiche Berücksichtigung fanden. Denn Cicognas 16. Abbildung vereint den Bibelspruch der Tafel 15 (PD I,15) und die Pictura der Tafel 39 (PD III,9) aus den 'Pia desideria'. Das 41. Bild der 'Fiamme d'amor divino' kombiniert den Text von Hugos Tafel 42 (PD III,12) mit dem Stich von Nr. 44 (PD III, 14). Auch scheint die Pictura von Cicognas "Soliloquio XXVIII." das Hintergrund-Bildmotiv der entsprechenden Tafel 27 (PD II,12) aus den 'Pia desideria' zu verarbeiten. Die Bildreihenfolge der 'Pia desideria' wurde in den 'Fiamme' - abgesehen von den Auslassungen und Kontaminationen - annähernd eingehalten, allerdings wurde bei den "Soliloqui" 31 (vgl. PD III,3 = Tafel 33) und 34 (vgl. PD II,15 = Tafel 30) umgestellt. Die fehlende numerische Übereinstimmung auch bei parallel verwendeten Tafeln rührt daher, daß Cicogna für sein "Soliloquio I." den Kupferstich verwendet, welchen Hugo dem 1. Buch voranstellt. Folglich paßt Hugos Tafel Nr. 1 zu Cicognas Bild des "Soliloquio II." usw.
 
Literatur: Reimbold, Ernst Thomas: "Geistliche Seelenlust". Ein Beitrag zur barocken Bildmeditation: Hugo Hermann, Pia Desideria, Antwerpen 1624. In: Symbolon NF 4 (1978),S. 93-162. - Rödter, Gabriele Dorothea: Via piae animae. Grundlagenuntersuchung zur emblematischen Verknüpfung von Bild und Wort in den "Pia desideria" (1624) des Herman Hugo S.J. (1588-1629). Frankfurt/M., Berlin, Bern, New York, Paris, Wien 1992 (= Mikrokosmos, Bd. 32). - Schilling: Übersetzungen. (= Schilling, Michael: "Der rechte Teutschte Hugo". Deutschsprachige Übersetzungen und Bearbeitungen der "Pia Desideria" Hermann Hugos SJ. In: GRM 39 (1989), S. 283-300.)
Bibliographie: Kemp / Schilling
 
 
Sprache(n): it.
Signatur: BSB: Asc. 1076








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