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, Taf. nach S. 8
 
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Pictura: Vor dem Hintergrund des feuerspeienden Vulkans Ätna ist die Schmiede des Vulcanus und seiner Kyklopen zu sehen sowie auf einer Wolke Venus mit Cupido neben Jupiter, der von seinem Adler flankiert wird und den Schild mit dem Motto in Händen hält. Im Vordergrund befindet sich allerhand Kriegsgerät, auf der rechten Seite ist bei einer Eiche eine Trophäe errichtet, vor der Opfergefäße liegen. Im Hintergrund zucken Blitze (ausführlich: S. 5f.).
Motti: Magis ipso fulmine terret ♠ Der Donner schröcket sehr / Doch dieser Schild vielmehr
Kommentar: ... Hat also der Mahler das Feuer gar künstlich auf drey unterschiedliche Arten vorgebildet/ nehmlich das Feuer der Liebe durch die Liebe selbsten/ das Elementarische durch den Jovem, das Materialische und Jrrdische aber durch den Vulcanum.
Jn dem Schilde/ welchen Jupiter in der Faust hält/ siehet man diese/ auf Seine Majestät zielende Worte: ... [vgl. Motto].
Anzuzeigen/ daß der Name Seiner Majestät mehr/ als der Donner selbst/ geförchtet werde. So siehet man auch/ daß Jupiter selbst Deroselben gehorsame/ indem er dem Vulcano befiehlet/ künfftighin keine andere Waffen zu schmieden/ als solche/ welche zum Feld=Bau und zur Lust der Menschen dienen.
Und deßwegen ligen alle Kriegs=Waffen auf der Erden umher gestreuet/ und das Geschütz/ so allhier gesehen wird/ ist in die Höhe gerichtet/ anzudeuten/ daß es allein zum Lust=Schiessen dienen soll.
Zwar möchte sich jemand verwundern/ daß in Vorstellung dieses Elements oder des Feuers/ es der Mahler in eine so schöne Landschafft/ deren Bäume so lieblich grünen/ gerichtet hat/ weilen es scheinet/ daß der brennenden Schmidte deß Vulcani vielmehr eine dürre und wüste Wohnung gebühre ... . Allein es ist zu wissen/ daß man den Anfang einer glückseeligen Zeit vorstellen will/ und über diß die Liebe hier das Regiment führet/ ingleichen daß der Friede dißfalls alles in gute Ordnung richtet/ dergestalt/ daß das Feuer/ wie solches auch sonst seyn mag/ in seine Schrancken getrieben/ niemand keinen Schaden mehr thun/ sondern nur zu Nutzen und Frommen gereichen kan/ nachdem Seine Majestät dessen bösen Gebrauch in einen guten und heilsamen verwandelt hat.
Und gewiß/ seit dem der hohe Name Seiner Majestät sich in der Welt hören lassen/ hat solcher vielen seinen Feinden weit grössern Schröcken eingetrieben/ als alles Gedonner der Carthaunen/ und Getümmel der Waffen.
Dieser/ vielen Völckern forchtbare/ Name wird allhier abgebildet durch den Donner und Blitz/ so hervor bricht aus den Wolcken/ auf welchen Jupiter sitzet. Und scheinet/ daß solches Donner=Gewitter ziele auf den Berg Aethna, aus welchem man so viel wilde Flammen hervor brechen siehet.
Und solcher seiner Flammen auf die benachbarte Gefilder ausspeyende Berg ist ein Bild der Ottomannischen Macht/ so durch das Gerüchte von dem berühmten Namen Seiner Majestät erfüllet wird mit Schröcken und Forcht/ daß dessen Donner und Blitz sie nicht zu Staub und Aschen mache.
Also hat man in dieser Tafel vorstellig machen wollen/ das unvergleichliche Bild der Königlichen hohen Seele/ deren Glantz so mächtig ist/ daß man sich dieser Schilderey bedienen müssen/ als einer Decke/ um deren Strahlen etwas erträglicher zu machen. Dann der Mahler hat sich sonderlich bemühet/ wie er durch dieses Element des Feuers den lebhafften Geist Seiner Majestät/ und den verwundersamen Trieb/ unaufhörlich vor die Wohlfahrt der Unterthanen zu sorgen/ vorstellen mögte. ... (Vgl. S. 6f.).
  
Person(en): Ludwig XIV., König von Frankreich


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