Pictura: |
Mondfinsternis. |
Motto: |
Allein im vollen Licht |
Kommentar: |
In diesem Emblem wird versucht, unerwartete Schicksalsschläge in die individuelle Heilsgeschichte jedes gläubigen Menschen einzuordnen. Eine Mondfinsternis, wie sie in der Pictura dieses Emblems dargestellt wird, kann sich nur bei Vollmond ereignen und gibt den Mond somit in seinem hellsten und darauf in seinem dunkelsten Zustand zu sehen. Die Mondfinsternis steht für den Gläubigen, der sich durch die Gnade Gottes in vorteilhaften weltlichen Umständen befindet und dann plötzlich Unglücksfälle erleidet. Ein solches Unglück dient dazu, ihn demütig zu machen und damit letztlich seinem Seelenheil. Das Motto, das auf die natürliche Bedingung für eine Mondfinsternis hinweist, kann damit als implizite Mahnung verstanden werden, bei einer günstigen Entwicklung der weltlichen Verhältnisse die Demut Gott gegenüber nicht zu vergessen. Auf diesen Gedanken konzentriert sich auch die Subscriptio. Im für das Emblem gewählten Bild ist auch mitzubedenken, daß der Mond nicht aus eigener Kraft scheint, sondern seine Leuchtkraft den Sonnenstrahlen verdankt. Zudem ist es gerade die Erde, die sich zwischen ihn und Sonne schiebt und ihn so verdunkelt; auf den Sachbereich übertragen, ließe das den Schluß zu, daß gerade die weltlichen Umstände den Menschen von Gott entfremden können (was hier nicht mit einem Verschulden des Menschen, sondern mit der Vorstellung einer Prüfung durch Gott erklärt wird). |
| |
Bibelzitat: | Tb 12,13 |
|
|