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Johann Arndt
Sechs Bücher vom wahren Christentum
Frankfurt am Main, Matthias Andreas, 1715
 
Johann von Arndts (1555-1621) 'Bücher vom wahren Christentum' haben als eines der erfolgreichsten protestantischen Erbauungsbücher zu gelten. Das Werk erschien erstmals 1606 und wurde bis ins 19. Jahrhundert hinein in unzähligen Ausgaben veröffentlicht; noch für das Jahr 1930 ist eine Ausgabe dokumentiert.
Die ersten drei Bücher leiten zur Verinnerlichung und persönlichen Erfahrung des Glaubens an. Im Aufbau sollen sie dem Dreischritt der Stufenmystik 'Reinigung - Erleuchtung - Vereinigung mit Gott' entsprechen. Arndt greift dabei auf Gedanken und Begriffe der mittelalterlichen Mystik (Selbstverleugnung, Absterben des Eigenwillens, Reinigung des Herzens von der Weltliebe, Demut, Gelassenheit, Vereinigung der Seele mit Gott) zurück und verarbeitet deren Texte (Theologia deutsch, Nachfolge Christi, Angela da Foligno, im dritten Buch besonders Johannes Tauler). Er nahm große Teile des Gebetbüchleins von Valentin Weigel auf (Buch 2, Kap. 34), ohne den - erst 1617 bekannt gewordenen - Verfasser zu kennen. Diese Texte bearbeitete Arndt so, daß aus dem mystischen Weg zur Gotteserkenntnis eine den lutherischen Rechtfertigungsglauben voraussetzende Anleitung zur 'näheren Vereinigung' mit Gott wird. Das vierte Buch richtet den Blick auf das 'Buch der Natur'; in ihm ebenso wie im Menschen selbst soll der Gläubige Gott erkennen.
Die erste mit Emblemen illustrierte Ausgabe von 1678/79 wurde in Riga veröffentlicht, vor allem im zweiten Viertel des 18. Jahrhunderts erschien eine Vielzahl illustrierter Drucke. Wir haben uns unter den zahlreichen Ausgaben in Münchner Beständen für die Ausgabe Frankfurt am Main 1715 (UBM: 8° Asc. 70) entschieden.
Die unpaginierten, nicht gezählten Embleme wurden nachträglich eingebunden. Auf zwei einander gegenüberliegende Kupferstiche (verso- und recto-Seite) folgt (nach zwei Leerseiten) das nachträglich eingeklebte Titelblatt, das eine Doppelseite einnimmt; auf der folgenden recto- und verso-Seite werden die beiden Kupfer erklärt. In der Datenbank werden sie jedoch wegen ihres eher allegorischen Charakters nicht kommentiert.
Jedes Emblem besteht aus einer hochovalen pictura in einem hochrechteckigen aufwendigen Rahmenwerk, in das unter der pictura eine Kartusche für das Motto eingelassen ist; die picturae sind nicht signiert. Sie werden stets auf der recto-Seite abgedruckt; auf der folgenden verso-Seite steht zuoberst ein Prosakommentar unterschiedlicher Länge, der das in der pictura dargestellte Bildmotiv präzise benennt und eine Deutung vornimmt. Darunter wird mit genauer Stellenangabe ein Bibelspruch zitiert. Den Abschluß bildet jeweils eine längere, gereimte subscriptio in unregelmäßigen Versmaßen, die den Sinnhorizont des Emblems gelegentlich erweitert, dabei aber auch 'offener' werden läßt. Meist konzentriert sie sich jedoch darauf, die aus dem Emblemarrangement zu ziehende Lehre nachdrücklich zu unterstreichen.
Das erste Emblem schließt den Einleitungsteil mit mehreren umfangreichen Vorreden ab; das erste Buch beginnt mit einer neuen Paginierung. Dem Aufbau des Buches entsprechend können einige Embleme eng aufeinander bezogen gelesen werden.
Digitalisiert wurden das Titelblatt, die beiden ihm vorangestellten Kupfer samt Deutung, die Embleme sowie zur Orientierung die Titelblätter des zweiten, dritten und vierten Buches.
 
Literatur: Peil (1977). - Peil (1978), S. 46-62.
Bibliographie: Peil (1977), Sp. 1033 (1715 F)
 
 
Sprache(n): dt.
Signatur: UBM: 8 Asc. 70








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