Paris Gille |
Novum Tres Inter Deas Iunonem, Venerem Et Palladem Paridis Iudicium In Quo Denuo Expositum Pomum, Posthabitis Caeteris, Soli Decernitur Optimae, Emblematice sub oculos datum |
1694 |
Gedruckt bei Johann Baptist Mayr in Salzburg |
Im Jahre 1694 erscheint in Salzburg das Werk 'Novum tres inter deas Junonem, Venerem et Palladem Paridis judicium'. Autor ist Paris Gille, Benediktiner und ehemaliger Salzburger Universitätsprofessor für Dichtkunst und Rhetorik. In diesem Werk läßt Gille das mythische Urteil des trojanischen Königssohnes Paris über die drei Göttinnen Juno, Venus und Pallas Athene wiederholen und revidieren. Denn nun erhält Athene den Apfel als Siegespreis, da Paris ihre Gaben, Tugend und Weisheit, jetzt höher bewertet als die Geschenke der Juno, Macht und Reichtum, sowie die Schönheit und Freuden der Venus. Daß unter diesem neuen Entscheid des Paris die Auffassung des gleichnamigen Paris Gille zu verstehen ist, erscheint offensichtlich. In den drei Teilen des Buches diskutiert Paris mit den drei Göttinnen. Zunächst mit Juno, dann mit Venus und zuletzt mit Pallas Athene. Alle Thesen dieser Gespräche sind durch einen ganzseitigen Kupferstich in unterschiedlicher Rahmung, mit Motto und Distichon emblematisch gestaltet. Abgesehen von zwei lateinischen Lukian-Zitaten entstammt jedes Motto einem römischen Dichter. Die Subscriptio nimmt sehr oft den Charakter eines Aphorismus an. Die 22 Embleme des Juno-Teiles und die 52 Sinnbilder des Venus-Abschnittes sind antithetisch angeordnet, d. h., einer werbenden Aussage der jeweiligen Göttin stellt Paris seine konträre Meinung gegenüber. Allein die 26 Embleme, die dem Gespräch mit Pallas Athene gewidmet sind, reihen die Vorzüge von Tugend und Weisheit sowie deren richtigen Gebrauch aneinander. Den versifizierten Erörterungen der jeweiligen These im Anschluß an das Eingangsemblem ist eine "Exegesis" in Prosa vorangestellt, welche das Emblem erklärt. Die Kupferstiche sind teilweise signiert. Demnach sind sie von P. Kilian beziehungsweise Justus van den Nypoort nach Vorlagen Nypoorts gestochen. Nach Landwehr, Nr. 314, gehen die 52 Kupferstiche des Venus-Teils auf die 'Amorum Emblemata' von Vaenius (van Veen) zurück. Die Titelkupfer fertigte Johann Jakob von Sandrart nach den Vorlagen des Johann Karl von Reslfeld. |
Bibliographie: Praz, S. 351. - Landwehr (1972), Nr. 314. - VD17: 23:299615G |
Sprache(n): lt. - Kollation: [245 Bl.] - Fingerprint: m.e. i.am t.i, TaVi C 1694R |
Exemplare: UBM: 2 P. lat. rec. 135; ZIKG: SB 294/10 R - Signatur: BSB: Res/2 L.eleg.m. 57 |
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